Ausfahrt im VW ID.7: Der Elektroauto-Bestseller von Volkswagen im Test
Der VW ID.7 dominiert derzeit gerne die Zulassungszahlen und kommt gut an. Ich wollte mir das Elektroauto von Volkswagen daher näher im Alltag anschauen. Und ja, es ist eine gute […]


Der VW ID.7 dominiert derzeit gerne die Zulassungszahlen und kommt gut an. Ich wollte mir das Elektroauto von Volkswagen daher näher im Alltag anschauen. Und ja, es ist eine gute Option, aber das Flaggschiff der ID-Reihe hat Luft nach oben.
VW ID.7 ist teilweise auf Premium-Level
Das fängt für mich persönlich schon beim Design an, welches mir weniger zusagt, ein VW Passat gefällt mir besser. Doch das wird sich ab 2026 ändern und ist am Ende ein subjektiver Punkt. Bei der Verarbeitung gibt es hingegen keinerlei Kritik.
Volkswagen hat mit dem VW ID.7 ein für diese Preisklasse wirklich sehr gutes Auto abgeliefert. Innen fühlte sich alles hochwertig und gut an, die Materialwahl ist hier und da besser, als ich das von Premiummarken gewohnt bin (Grüße an Mercedes).
Und auch auf der Straße ist der VW ID.7 eine sichere Bank, er fährt sich extrem komfortabel und ist optimal für längere Strecken geeignet. Es ist kein BMW i5, aber nah dran. Allerdings ist ca. 5 Metern auch sehr lang (es sind ca. 3 Meter Radstand).
Dafür ist auch Platz im Innenraum vorhanden und obwohl ich nicht den Kombi im Alltag getestet habe, so hat mir auch die normale Limousine mit Kind, Kinderwagen und Co. vollkommen ausgereicht. Und ich könnte hinter mir (ich bin 1,90 Meter groß) sehr bequem sitzen. Das Platzangebot im VW ID.7 ist wirklich gut gelungen.
Volkswagen mit den alten ID-Schwächen
Leider gibt es aber auch beim VW ID.7 die alten „ID-Schwächen“, bei denen ich mich bis heute frage, wie langsam Volkswagen immer noch auf Kritik reagiert, da man so ziemlich alle Punkte angehen wird. Es gibt die üblichen Schwächen wie das winzige Fahrerdisplay, was für diese Preisklasse ehrlich gesagt fast peinlich wirkt.
Auch die Touch-Tasten auf dem Lenkrad sind bis heute nicht mein Fall und es gibt im Konzern selbst mittlerweile auch eine bessere Software (Android Automotive, bei Audi und Porsche). VW selbst wird das jetzt nach und nach auch alles ändern oder bekommen, aber der ID.7 hätte als Flaggschiff ruhig den Anfang machen dürfen.
Es ist ein Elektroauto, die erste Frage lautet also meistens, wie weit man damit im Alltag kommt. Gute 500 Kilometer sind, auch mit dem GTX, realistisch. Apropos GTX, über 5 Sekunden sind für ein Elektroauto, welches bei 60.000 Euro startet, maximal okay. Der VW ID.7 GTX fährt sich bequem, jedoch nicht sehr sportlich.
Bei 180 km/h ist übrigens, wie bei den anderen GTX-Modellen, schon Schluss. Eine Sache (Leistung), die man mit der kommenden Generation gerne optimieren darf.
Geladen wird mit bis zu 200 kW, wobei man die 2 vorne eher selten sieht, und an der Wallbox sind es maximal 11 kW, auch da wären 22 kW für ein Auto, welches sich auf Business-Kunden fokussiert, angebracht. Jedenfalls als Option beim Bestellen.
Es ist ein sehr langes Auto, aber eine weitere Schwäche der MEB-Plattform bleibt, es gibt keinen Frunk für die dreckigen Ladekabel. Und auch kein echtes One Pedal Driving, das Auto „bremst“ nämlich beim Fahren ab, bleibt allerdings nicht stehen.
Der VW ID.7 ist kein Elektro-Flaggschiff
Der VW ID.7 ist ein grundsätzlich sehr bequemes und gutes Auto, er fährt sich toll und fühlt sich nach Premium an, wenn man länger darin unterwegs ist. Aber es ist das teuerste Modell im ID-Lineup und vor allem hier merkt man die Schwächen der MEB-Plattform noch mehr. Es wird Zeit, dass diese mal ein Upgrade bekommt.
Und es sind bis heute Kritikpunkte dabei, die VW seit Jahren kenn. Zu viel Touch, das winzige Display hinter dem Lenkrad und die Software, die zwar mittlerweile ausgereift und schnell ist, aber es hat schließlich einen Grund, warum andere VW-Marken das OS von Google gewählt haben (und VW langfristig übrigens ebenfalls).
Außerdem wäre hier vielleicht auch der Schritt zu 800 Volt angebracht, den VW mit der kommenden SSP-Plattform geht, den Konkurrenten aber schon jetzt teilweise haben. VW weiß das, in China nutzt man daher auch Partner mit besserer Technik.
Um es mit einem kurzen Satz abzuhaken: Der VW ID.7 ist solide. Gut genug, um im Leasing für Geschäftskunden eine gute Option als Elektroauto zu sein, die hier ganz klar der Fokus sind. Für 60.000 Euro bekommt man ein Tesla Model 3 Performance und das hat nicht viel weniger Platz, ist sportlicher und am Ende auch kompakter.
Oder man schaut sich eben doch weiter oben um, einen EQE kann man mit dem richtigen Angebot auch schon fast kaufen und ein BMW i5 ist nicht weit entfernt.
Als privater Nutzer schaut man da mal genauer hin und da wird es ein VW ID.7 wohl sehr schwierig haben. Ich kann nach dem Test im Alltag aber verstehen, warum die Geschäftskunden sich gerade dafür entscheiden, da macht man nicht viel falsch.
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