ePA: Elektronische Patientenakte startet bundesweit

Mit dem heutigen Tag startet die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit. Seit Mitte Januar war sie bereits in drei Modellregionen – Franken, Hamburg und Teilen Nordrhein-Westfalens – im Testbetrieb. Die an […]

Apr 29, 2025 - 09:40
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ePA: Elektronische Patientenakte startet bundesweit
Doctor Arzt

Mit dem heutigen Tag startet die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit. Seit Mitte Januar war sie bereits in drei Modellregionen – Franken, Hamburg und Teilen Nordrhein-Westfalens – im Testbetrieb.

Die an der Pilotphase beteiligten Ärzte berichten von einer grundsätzlich stabilen technischen Umsetzung in den Praxen. Allerdings seien die Patienten bislang unzureichend informiert und hätten den Registrierungsprozess mehrheitlich noch nicht abgeschlossen. Kritisiert wird auch der Aufwand zur Nutzung der ePA sowie eine mangelnde Aufklärung durch die Krankenkassen.

Erste Erfahrungen und anhaltende Kritik

Ärzte sehen Vorteile durch die ePA, z. B. bei der Verfügbarkeit wichtiger Patientendaten im Notfall. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Datenstruktur in den Akten bisher teilweise unübersichtlich ist. Die Möglichkeit für Patienten, einzelne Befunde gezielt freizugeben oder zu sperren, wird grundsätzlich begrüßt. Allerdings äußern Experten wie Manuel Atug vom Arbeitskreis Kritische Infrastrukturen Bedenken hinsichtlich der eingeschränkten Kontrollierbarkeit des Datenzugriffs durch den Patienten.

Seit dem Modellprojekt wurden für rund 70 Millionen gesetzlich Versicherte elektronische Patientenakten angelegt, sofern sie dem nicht aktiv widersprochen haben. Dennoch nutzen derzeit nur wenige die Möglichkeit der Einsichtnahme oder Datenkontrolle. Die ePA-Pflicht für Ärzte und Kliniken tritt erst im Oktober in Kraft.

Im Vorfeld hatte der Chaos Computer Club Sicherheitslücken in der Telematikinfrastruktur aufgedeckt, über die die ePA betrieben wird. Trotz Nachbesserungen sehen IT-Experten weiterhin Defizite.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach betont jedoch, dass die Sicherheitslücken geschlossen seien und spricht von einer „Zeitenwende“ bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Kritiker bleiben bei ihrer Einschätzung, dass noch nicht alle Schwachstellen beseitigt sind.

Ob die ePA langfristig die angestrebte Verbesserung der Patientenversorgung erreicht, ist offen. Nach jahrzehntelangen Verzögerungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird der Erfolg auch davon abhängen, wie stabil die Systeme im flächendeckenden Einsatz funktionieren und ob Patienten und Ärzte die neuen Möglichkeiten aktiv annehmen.

Info

Die Elektronische Patientenakte (ePA) ist eine digitale Sammelstelle für Gesundheitsdaten, die gesetzlich Versicherte in Deutschland nutzen können. Sie ermöglicht den sicheren Austausch von Befunden, Diagnosen und Medikationsplänen zwischen Ärzten, Apotheken und anderen Leistungserbringern. Die Patienten behalten die Kontrolle über ihre Daten und können selbst entscheiden, wer darauf zugreifen darf.



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