Mini-PC Acemagic F2A im Test

Mit 16 GB RAM, Wi-Fi 7, 1-TB-NVMe-SSD und einem Intel Core Ultra 125H ist der Acemagic für den Einsatz als Office-PC gut ausgestattet. Doch überzeugt das Paket in der Praxis?

Mai 5, 2025 - 17:30
 0
Mini-PC Acemagic F2A im Test

Mit 16 GB RAM, Wi-Fi 7, 1-TB-NVMe-SSD und einem Intel Core Ultra 125H ist der Acemagic für den Einsatz als Office-PC gut ausgestattet. Doch überzeugt das Paket in der Praxis?

Der Acemagic F2A stammt vom Hersteller Mini-PC-Union, der unter verschiedenen Marken wie Nipogi und Acemagician Mini-PCs anbietet. Den Acemagic F2A gibt es in zwei Varianten: mit dem 4,5 GHz schnellen Intel Core Ultra 5 125H (14 Kerne) oder mit dem 4,8-GHz-Modell Core Ultra 7 155H und 16 Kernen. Ersterer kostet mit dem Rabattcode KAAUPG8K 627 Euro, während das leistungsstärkere Modell mit demselben Code für 719 Euro erhältlich ist. Das ist ein kräftiger Preisnachlass gegenüber den empfohlenen Verkaufspreisen von 899 und 999 Euro. Doch ist der Acemagic F2A damit ein Schnäppchen? Das zeigt unser Test.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Acemagic F2A?

Bei unserem Testmodell handelt es sich um die günstigere Variante mit einem Intel Core Ultra 5 125H, der 14 Rechenkerne und 18 Threads bietet und bis zu 4,5 GHz schnell taktet. Beide Mini-PC-Varianten sind ansonsten identisch ausgestattet: 32 GB, 1-TB-SSD, Wifi 7 (Intel BE200) sowie Intel-Arc-GPU mit 2,25 GHz und acht Ausführungseinheiten. Die integrierte NPU bietet allerdings nur 34 TOPS, sodass sie den AMD-Pendants, die bis zu 55 TOPS bieten, unterlegen ist und sich damit auch nicht für Windows Copilot qualifiziert.

Beim RAM setzt der Hersteller auf zwei 16-GByte-DDR5-SO-Module von Kingston mit einer Geschwindigkeit von 5600 MT/s. Der Speicher lässt sich durch Austausch der vorhandenen Module auf bis zu 64 GByte ausbauen.

Die verwendete NVMe-SSD im Formfaktor M.2-2280 ist 1 TB groß und stammt ebenfalls von Kingston. Sie ist über PCIe x4 ans System angebunden. Zudem gibt es noch einen zweiten M.2-Steckplatz in voller Baulänge (M.2-2280), sodass man eine weitere SSD einbauen kann. Allerdings ist hier die Anbindung auf PCIe x2 limitiert.

Beim Test mit dem Speicher-Benchmark Crystaldiskmark schneidet die SSD mit 3688 MB/s im Lesen und 1339 MB/s im Schreiben gut ab, ist aber keinesfalls eines der schnellsten Modelle. Leider hat Acemagic die SSD nicht mit einem Kühlkörper ausgestattet, sodass sie im Betrieb trotz Lüfter schnell Temperaturen von mehr als 60 Grad erreicht. Bei intensiver Beanspruchung drosselt die SSD daher die Leistung.

An Schnittstellen bietet der Mini-PC an der Rückseite zwei USB-A-3.2-Gen2-Anschlüsse, zwei HDMI-2.0-Ports sowie einen 2,5 GBit/s schnellen Ethernetanschluss (Realtek RTL8125). Daneben gibt es noch eine DC-Hohlrundbuchse für den Anschluss des mitgelieferten 120-Watt-Netzteils. Bedauerlicherweise unterstützen die HDMI-Ports 4K-Monitore nur bis 60 Hertz. Ein Display-Port-Anschluss fehlt. An der Vorderseite befinden sich zwei weitere USB-A-Ports mit USB-3.2-Gen1 sowie ein USB-C-Anschluss mit gleicher Leistung. Neben dem Ein-/Ausschalter sitzt außerdem noch ein Audioausgang.

Mini-PC Acemagic F2A: 3DMark
Mini-PC Acemagic F2A: 3DMark

Performance: Wie schnell ist der Acemagic F2A?

Der Core Ultra 5 125H im Acemagic F2A liefert erwartungsgemäß eine gute Performance. Im PCMark 10 erzielt der Chip 6922 Punkte. Beim plattformübergreifenden Benchmark Geekbench kommt der Mini-PC auf 2252 Punkte im Single- und 10924 im Multi-Core-Test und im GPU-Benchmark auf 30766 Punkte.

Beim 3DMark kann die im Prozessor integrierte GPU Intel Arc mit einem Wert von 3267 Punkten sogar mit der Radeon 780M in den Ryzen-Prozessoren mithalten. Das bestätigen auch Spieletests, wenngleich noch nicht jedes für die Intel-Grafik optimiert ist und AMDs 780M noch immer einige Vorteile bietet. Dennoch hat Intel aufgeholt.

Auch die Netzwerkperformance geht in Ordnung. Der Ethernetanschluss erreicht in unserem 1-GBit/s-Netz mit 985 Mbps im Download und 1003 Mbps das theoretische Maximum. Und auch die WLAN-Performance kommt mit 980 Mbps im Download und 897 Mbps im Upload auf Spitzenwerte (siehe auch Bildergalerie).

Im direkten Vergleich zu unserem aktuellen Testsieger Minisforum UM870 Slim (Bestenliste) mit Ryzen 7 8745H ist der Acemagic F2A insgesamt aber etwas langsamer.

Acemagic F2A: PCMark10
Acemagic F2A: PCMark10

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Acemagic F2A?

Bei maximaler Belastung mit Prime95 (Heise-Download), dem Stability-Test von AIDA64 (Heise-Download) oder Cinebench 2024 beträgt die Leistungsaufnahme des Acemagic F2A kurzfristig bis zu 102 Watt. Nach wenigen Sekunden drosselt die CPU ihren Takt, sodass der Verbrauch auf etwa 90 Watt sinkt. Bei ruhendem Desktop benötigt der Mini-PC zwischen 10 und 12 Watt, während das Browsen im Internet und klassische Office-Anwendungen zwischen 26 und 40 Watt aus der Steckdose ziehen.

Acemagic F2A: Leistungsaufnahme
Acemagic F2A: Leistungsaufnahme

Lüfter: Wie laut ist der Acemagic F2A?

Der Acemagic bietet insgesamt zwei Lüfter: Einer sorgt für die Kühlung der CPU, der zweite soll die Wärmeentwicklung von Speicher und SSD bremsen, was bei der SSD allerdings, wie bereits weiter oben erwähnt, nicht gut funktioniert. Während im normalen Office-Betrieb die Lüfter meist nicht zu hören sind, steigt die Lautstärke bei starker Belastung auf bis zu 49 dB(A). Damit ist ein konzentriertes Arbeiten praktisch nicht möglich. Störend ist auch, dass die Lüfter gelegentlich kurz hochdrehen und dann wieder verstummen. Das stört mehr als eine kontinuierlich mittelhohe Drehzahl. Zudem hat der Lüfter im Test manchmal „vergessen“, die Drehzahl bei tiefen Temperaturen zu reduzieren. Auch ein Neustart half nichts. Erst nachdem wir das Gerät ausgeschaltet, den Netzteilstecker getrennt und erneut angeschlossen haben, hat die Lüftersteuerung wieder funktioniert. Die Lüftersteuerung, verbunden mit einer nervtötenden Geräuschentwicklung, ist daher die ganz große Schwäche des Acemagic F2A.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Acemagic F2A installiert?

Ausgeliefert wird der Mini-PC Acemagic F2A mit Windows 11 Home. Da allerdings die Version 22H2 vorinstalliert ist, entschließen wir uns aus Zeitgründen für eine Neuinstallation mit der aktuellen Windows-11-Version 24H2. Danach installieren wir noch einige Treiber, sodass im Gerätemanager keine gelben Ausrufezeichen mehr zu finden sind. Da Acemagic keine Download-Möglichkeit für den F2A bereitstellt, haben wir die nötigen Treiber bei Intel (Chipsatz, GPU, NPU) und Realtek (Ethernet) heruntergeladen.

Die Installation des auf Ubuntu 24.04 basierenden Tuxedo OS hat im Test inklusive der Erkennung sämtlicher Treiber funktioniert.

Mini-PC Acemagic F2A mit Tuxedo OS
Mini-PC Acemagic F2A mit Tuxedo OS

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Acemagic F2A?

Der Acemagic misst 14,7 × 14,7 × 5,2 cm und wiegt 760 g – eher groß und schwergewichtig für einen Mini-PC. Das Gehäuse ist dunkelgrau lackiert und besteht komplett aus Plastik. Das haptische Feedback ist dementsprechend nicht besonders wertig. An der Oberseite verläuft ein goldener Streifen rund um das Gehäuse. Außerdem ist dort der Schriftzug des Herstellers mit weißen Buchstaben aufgebracht. Zudem „verzieren“ noch drei Aufkleber die Oberseite. Auf zweien befinden sich QR-Codes, die zum Acemagics VIP-Club sowie zur Whatsapp-Support-Gruppe führen. Der dritte trägt das Intel-Inside-Logo. Alle drei Aufkleber lassen sich aber entfernen, allerdings muss man das Gehäuse dann noch von den Kleberückständen befreien.

Mini-PC Acemagic F2A mit Intel Core Ultra 5 125H oder mit Core Ultra 7 155H, 32 GB RAM, 1 TB-NVMe-SSD
Mini-PC Acemagic F2A mit Intel Core Ultra 5 125H oder mit Core Ultra 7 155H, 32 GB RAM, 1 TB-NVMe-SSD

Die Unterseite lässt sich über die in den Gummistandfüßen integrierten Schrauben einfach lösen. Dann hat man Zugang zu den SO-DIMM-Sockeln und den M.2-Steckplätzen. Wie man dabei vorgeht, zeigt folgendes Video.

Preis: Was kostet der Acemagic F2A?

Den Acemagic F2A gibt es in zwei Varianten: mit dem 4,5 GHz schnellen Intel Core Ultra 5 125H (14 Kerne) oder mit dem 4,8-GHz-Modell Core Ultra 7 155H und 16 Kernen. Erstere Variante kostet mit dem Rabattcode KAAUPG8K 627 Euro, während das leistungsstärkere Modell mit demselben Code für 719 Euro erhältlich ist. Das ist ein kräftiger Preisnachlass gegenüber den empfohlenen Verkaufspreisen von 899 Euro und 999 Euro.

Fazit

Ausgestattet mit einem Intel Core Ultra 5 125H, 32 GB RAM, Wi-Fi 7, 2,5-GBit/s-Ethernet und einer 1 TB großen NVMe-SSD bringt der Acemagic F2A alles mit, was für einen performanten Office-PC nötig ist. Doch das Gesamtpaket kann im Test nicht überzeugen. Der bei starker Beanspruchung sehr laut aufheulende Lüfter ist dabei noch das geringste Problem – im Office-Einsatz hört man das Gerät nämlich so gut wie gar nicht. Doch die Alternativen, wie der Minisforum UM870 Slim (Bestenliste), kosten erheblich weniger, bieten, abgesehen von Wifi 7, deutlich mehr Leistung, sind viel leiser und kommen mit Windows 11 Pro.

  • Gute Performance
  • Wi-Fi 7, 32 GB RAM, Intel Core Ultra 5 125H
  • Gehäuse gut verarbeitet
  • Lauter Lüfter
  • SSD ohne Kühlkörper
  • Relativ teuer