Monetarisierung gestartet: So verdienen LinkedIn Creator jetzt mit Thought Leader Ads und BrandLink
LinkedIn öffnet sich für Creator-Monetarisierung im B2B-Umfeld: Mit BrandLink und Thought Leader Ads können Unternehmen Videoanzeigen platzieren – und Creator erstmals Einnahmen erzielen.

Die Microsoft-Tochter LinkedIn professionalisiert die Creator Economy – und öffnet erstmals die Tür für ein Monetarisierungsmodell, das auf Business Influencer zugeschnitten ist. Über Thought Leader Ads können Unternehmen Beiträge von ausgewählten Creators sponsern. Und mit dem neuen Programm BrandLink bringt LinkedIn jetzt auch Pre-Roll-Werbung in Creator-Videos. Die Anzeigen sind eingebettet in thematische Shows und werden durch Inhalte renommierter Publisher ergänzt.
Der Social-Media-Experte Matt Navarra machte kürzlich auf Threads auf das Programm aufmerksam. LinkedIn selbst spricht von einem „neuen Weg für Marken, um mit Premiumvideoinhalten relevante Zielgruppen zu erreichen“.
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Damit reagiert die Plattform auf das wachsende Interesse an Videoformaten und eröffnet neue Monetarisierungsmöglichkeiten im Business-Umfeld. Der Schritt kommt zur richtigen Zeit. Laut LinkedIn ist die Wiedergabezeit von Videos auf der Plattform im Jahresvergleich um rund 36 Prozent gestiegen. Als Reaktion darauf startet das Unternehmen ein Creator-Programm mit zunächst 30 Business-Stimmen. Dazu gehören unter anderem bekannte Persönlichkeiten wie Steven Bartlett, Unternehmer und Host des Podcasts The Diary of a CEO.
BrandLink: Von Publisher-Umfeld zu Creator-Kontext
Das Programm BrandLink ist die Weiterentwicklung des sogenannten Wire-Programms, das LinkedIn 2023 gestartet hatte. Zum Start bot das Programm Unternehmen erstmals die Möglichkeit, ihre Videowerbung gezielt im Umfeld journalistischer Inhalte von Medien wie Forbes oder The Washington Post zu platzieren. Seit Mai 2025 können Werbetreibende ihre Video-Spots auch im Umfeld von Creator-Inhalten platzieren – konkret als Pre-Roll-Anzeigen, die direkt vor dem eigentlichen Video des Creators abgespielt werden. Marken können ihre Ads somit gezielt im Umfeld relevanter Business Content Shows ausspielen – etwa zu Themen wie KI, Leadership, Start-ups oder Female Entrepreneurship.
Context matters, especially in advertising,
betont Lindsey Edwards, Vice President of Product Management bei LinkedIn. 62 Prozent der B2B Marketer halten Video für das wirksamste Format, um Mitglieder von Buying Committees zu erreichen und zu überzeugen – so das Ergebnis einer von LinkedIn beauftragten YouGov-Studie. Die Plattform verspricht dabei nicht nur mehr Relevanz, sondern auch klare Performance-Vorteile:
- Eine um rund 130 Prozent höhere Completion Rate gegenüber klassischen Videoanzeigen
- Eine um etwa 23 Prozent höhere View Rate
- Eine bis zu 18 Prozent höhere Lead-Wahrscheinlichkeit
Thought Leader Ads, aber mit System
Neben BrandLink erweitert LinkedIn auch die eigenen nativen Werbeformate: Mit Thought Leader Ads können Unternehmen organische Beiträge von Creatorn gezielt sponsern. Das bietet gleich mehrere Vorteile: Die Inhalte erscheinen glaubwürdiger als klassische Markenbotschaften, erzielen hohe Reichweiten – und lassen sich mit detaillierten Targeting-Optionen verbinden.
Für Unternehmen ist das ein Türöffner ins Creator Marketing, ohne selbst Creator aufbauen zu müssen. Für Content-Schaffende wiederum ergibt sich die Chance, ihr Fachwissen gezielt zu monetarisieren – mit LinkedIn als zuverlässige:n Partner:in im Hintergrund.
Die aktuelle Monetarisierungsfffensive kommt nicht von ungefähr. LinkedIn positioniert sich schon länger als Plattform, auf der Videoformate, genau wie auf klassischen Social-Plattformen, zum Engagement Booster werden. Wie solche Videos aussehen sollten, um tatsächlich Reichweite zu generieren, haben wir in unserem Artikel analysiert.
Für mehr Reichweite:
So müssen LinkedIn-Videos aussehen
Besonders vertikale, authentische Formate, die den Spagat zwischen persönlicher Story und professionellem Mehrwert schaffen, performen aktuell gut. Genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich auch das Creator Revenue Sharing – und eröffnet dabei neue Spielräume für Kampagnen zwischen Employer Branding, Corporate Influencing und Produktkommunikation.
Monetarisierung für B2B Creator: Eine neue Realität
Dass dieses Modell wirtschaftlich sinnvoll ist, zeigt die Weiterentwicklung des BrandLink-Programms. Laut Bloomberg hat sich der Umsatzanteil, den Publisher über das Format erzielen, seit der Einführung mehr als verdoppelt. Auch Creator profitieren direkt vom Werbekontext: LinkedIn beteiligt sie über ein Revenue-Sharing-Modell an den Einnahmen – der genaue Anteil wurde bislang nicht öffentlich gemacht.
Neu ist auch, dass Creator-Videos künftig gebündelt in thematische Shows integriert werden: etwa unter Titeln wie The CEO Playbook oder Small Business Stories. Werbetreibende können gezielt auswählen, in welchem Show-Format ihre Anzeigen erscheinen – und so in genau dem Themenfeld sichtbar werden, das zur eigenen Marke passt.
Zahlreiche Creator zeigen sich begeistert. Bernard Marr etwa hebt hervor, dass er mit BrandLink gezielt „cutting-edge, actionable insights“ zum Thema KI an genau die richtigen Fachleute bringen könne. Shelley Zalis spricht vom „realen Impact“, den echte Business-Dialoge auf LinkedIn ermöglichen. Und Gary Vaynerchuk sieht in BrandLink „the rise of the B2B influencer“ – ein neuer Abschnitt in der Entwicklung der Creator Economy.
Plattformmacht trifft Performance-Druck
Mit BrandLink und Thought Leader Ads verändert LinkedIn nicht nur die Art, wie Werbung auf der Plattform funktioniert, sondern auch die Erwartungen an Markenkommunikation. Unternehmen müssen stärker als bisher in Inhalte mit Substanz, Persönlichkeit und Kontext investieren. Wer den richtigen Creator findet oder eigene Fachstimmen positioniert, kann sich einen echten strategischen Vorsprung sichern.
LinkedIn liefert dabei immer mehr Tools für datengetriebenes Marketing: In Kürze sollen Unternehmen auf ihren Seiten erkennen können, wer ihre Profile besucht – ein Feature, das neue Möglichkeiten der Kampagnenanalyse eröffnet. Mehr dazu in unserem Artikel.
LinkedIn:
Unternehmensseiten sollen sehen können, wer sie besucht
