Deutschland steht vor Strom-Revolution: Das bedeuten die 5 Preiszonen für euren Geldbeutel
Ein einschneidender Umbau des deutschen Strommarktes steht bevor: Die Aufteilung Deutschlands in bis zu fünf verschiedene Strompreiszonen soll das Stromnetz fit für die Energiewende machen. Ein neuer Bericht des europäischen Netzwerks ENTSO-E bringt jetzt Bewegung in die seit Jahren schwelende Debatte. Die Konsequenz: Verbraucher im Norden könnten künftig weniger für Strom zahlen als Menschen in Bayern. Die Unterschiede halten sich entgegen früherer Befürchtungen aber im Rahmen.

Ein einschneidender Umbau des deutschen Strommarktes steht bevor: Die Aufteilung Deutschlands in bis zu fünf verschiedene Strompreiszonen soll das Stromnetz fit für die Energiewende machen. Ein neuer Bericht des europäischen Netzwerks ENTSO-E bringt jetzt Bewegung in die seit Jahren schwelende Debatte. Die Konsequenz: Verbraucher im Norden könnten künftig weniger für Strom zahlen als Menschen in Bayern. Die Unterschiede halten sich entgegen früherer Befürchtungen aber im Rahmen.
Stromerzeugung: Unterschied zwischen Nord und Süd
Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Während Schleswig-Holstein pro 100 Quadratkilometer auf eine Windkraftleistung von 57,5 Megawatt kommt, sind es in Bayern gerade einmal 3,8 Megawatt. Diese ungleiche Verteilung der Stromerzeugung verursacht massive Probleme im Stromnetz. Um den Strom von Nord nach Süd zu transportieren, müssen die Netzbetreiber immer häufiger mit teuren Notmaßnahmen eingreifen. Das soll sich zukünftig ändern, indem Deutschland in bis zu fünf Strompreiszonen eingeteilt wird.
Die gute Nachricht für Privathaushalte: Die Preisunterschiede zwischen den Zonen werden sich in überschaubaren Grenzen halten. Experten rechnen mit Differenzen von 0,8 bis 2,2 Cent pro Kilowattstunde zwischen der günstigsten und teuersten Zone. Das ist deutlich weniger als die aktuellen regionalen Unterschiede bei den Netzentgelten, die bis zu 5 Cent betragen. Dort wo viel Energie erzeugt wird, soll diese günstiger angeboten werden. Für den Norden wären das gute Nachrichten, für den Süden eher weniger.
Für die energieintensive Industrie könnten aber selbst diese kleinen Unterschiede schmerzlich sein. Hier plant die Politik bereits Ausgleichszahlungen, finanziert durch Einsparungen bei den Netzkosten (Quelle: MDR).
Umstellung rechnet sich schnell
Die Umstellung auf fünf Preiszonen würde sich laut ENTSO-E nach etwa sieben Jahren rechnen. Bei Investitionskosten von 2,4 Milliarden Euro winkt ein jährlicher volkswirtschaftlicher Nutzen von 339 Millionen Euro. Noch weiter gehen Experten wie Professor Lion Hirth von der Hertie School Berlin: Sie fordern eine noch kleinteiligere Preisbildung nach dem Vorbild Nord- und Südamerikas.
Was am Ende wirklich umgesetzt wird, wird die Zeit zeigen. Klar ist, dass etwas passieren muss, um in Deutschland eine gerechte Verteilung zu schaffen, die es aktuell nicht gibt. Wir halten euch auf dem Laufenden.
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