ChatGPT wird zum Speichellecker: OpenAI steuert dagegen
Im Zuge des jüngsten GPT-4o Updates sollte ChatGPT hilfsbereiter werden – verlor sich jedoch in übertriebenen Schmeicheleien. Wie es dazu kam und wie OpenAI jetzt gegensteuern will, liest du im Artikel.

Produktempfehlungen, aktuelle Preisinformationen und Bewertungen – aber keine Werbung: OpenAIs jüngste Shopping-Offensive bietet den Usern ein umfassendes Shopping-Erlebnis direkt im Chat. Damit macht das Unternehmen vor allem Google und Amazon Konkurrenz.
ChatGPT startet Shopping, Trending Searches und Autocomplete
Neben den neuen Shopping-Möglichkeiten sowie Optimierungen der Quellenangaben und Trendsuchen sorgt insbesondere das letzte GPT-4o Update derzeit für Aufsehen. Mit diesem wollte OpenAI eigenen Angaben zufolge die Default-Persönlichkeit des Modells optimieren und so für ein intuitiveres User-Erlebnis sorgen. Hierbei ging jedoch einiges schief: Im Zuge des Updates wurde der Ton des Chatbots plötzlich übertrieben schmeichelhaft und gefällig. OpenAI betitelt ebenjenes Verhalten als sycophancy, auf Deutsch Speichelleckerei oder Kriecherei. Daraus resultierten Interaktionen mit ChatGPT, die von vielen Usern als unangenehm empfunden wurden.
We’ve rolled back last week's GPT-4o update in ChatGPT because it was overly flattering and agreeable. You now have access to an earlier version with more balanced behavior.
More on what happened, why it matters, and how we’re addressing sycophancy: https://t.co/LOhOU7i7DC— OpenAI (@OpenAI) April 30, 2025
Die Grundidee des Updates war, ChatGPT nicht nur inhaltlich hilfreicher zu machen, sondern auch den Tonfall und die Art der Kommunikation freundlicher und zugänglicher zu gestalten. Dass der Chatbot diese Freundlichkeit ins Extreme zog, sei ein unerwünschter Nebeneffekt. Zwar habe das Update einige positive Veränderungen bewirkt, insgesamt empfindet jedoch selbst OpenAI CEO Sam Altman die neue Persönlichkeit als nervig:
[T]he last couple of GPT-4o updates have made the personality too sycophant-y and annoying (even though there are some very good parts of it), and we are working on fixes asap […]
4 Schritte gegen die Schmeichelei
Die unerwünschten Effekte des jüngsten Updates will OpenAI nun mit einem kompletten Roll-back des Updates ungeschehen machen. Der Rückschritt zu einer früheren Version soll demnach für eine ausgeglichenere Kommunikation mit ChatGPT, wie sie den Usern bekannt ist, sorgen. Darüber hinaus plant das Unternehmen vier Schritte, um das Verhalten des Chatbots anzupassen:
- Verfeinerung der grundlegenden Trainings-Techniken und Systemanweisungen, um übertriebene Schmeicheleien zu vermeiden
- Aufbau zusätzlicher Schutzmechanismen zur Förderung von Ehrlichkeit und Transparenz
- Ausbau der Test- und Feedback-Möglichkeiten für mehr User
- Fortlaufende Erweiterung der eigenen Evaluierungen, um Probleme zu identifizieren
Wer ChatGPT mit mehr Persönlichkeit ausstatten möchte, kann zudem auf Features wie die Custom Instructions zurückgreifen. Zukünftig sollen die Nutzer:innen außerdem die Möglichkeit erhalten, ChatGPT Echtzeit-Feedback zu geben, um die Interaktion mit dem Chatbot direkt zu beeinflussen. Spannend dürfte auch ein geplantes Feature werden, das die User eine von mehreren Default-Persönlichkeiten auswählen lässt – so kannst du ganz individuell entscheiden, wie freundlich, direkt oder sarkastisch ChatGPT mit dir kommunizieren soll.
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