VW-Chef rüttelt an Verbrenner-Aus – doch wer jetzt auf Benziner und Diesel hofft, zahlt teures Lehrgeld

E-Autos sollen Verbrenner ablösen, eigentlich war 2035 in der EU als faktisches Ende für neue Benziner und Diesel bereits gesetzt. Diese Entscheidung ist derzeit jedoch unter Beschuss. Volkswagen-Chef Oliver Blume reiht sich bei den Kritikern des bisherigen Plans ein – doch günstige Verbrenner sind so oder so Geschichte.

Apr 28, 2025 - 15:52
 0
VW-Chef rüttelt an Verbrenner-Aus – doch wer jetzt auf Benziner und Diesel hofft, zahlt teures Lehrgeld

E-Autos sollen Verbrenner ablösen, eigentlich war 2035 in der EU als faktisches Ende für neue Benziner und Diesel bereits gesetzt. Diese Entscheidung ist derzeit jedoch unter Beschuss. Volkswagen-Chef Oliver Blume reiht sich bei den Kritikern des bisherigen Plans ein – doch günstige Verbrenner sind so oder so Geschichte.

VW-Chef: Verbrenner-Aus 2035 wird so nichts

Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume stand bisher großteils hinter der kompromisslosen Entscheidung zugunsten von Elektroautos. Jetzt rückt er davon ab. Es brauche vielmehr „immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren, wie schnell sich die E-Mobilität verbreitet“, so Blume gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (via Tagesschau).

Entsprechende Prüfpunkte sieht auch die EU nun vor. Von Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen heißt es inzwischen, dass noch in diesem Jahr ein erster Check des 2035er-Ziels stattfinden soll. Ursprünglich war die Überprüfung für 2026 vorgesehen.

Blume geht aber über die reine Überprüfung hinaus und will Änderungen sehen: „Und gegebenenfalls braucht es politisch flexible Übergangszeiträume.“ Das heißt nichts anderes, als das Verbrenner-Aus zu verschieben. Schon die Strafzahlungen für Verstöße gegen Flottengrenzwerte, die eigentlich seit Beginns des Jahres fällig werden, könnte die EU nun noch um bis zu drei Jahre verzögern.

Laut Blume mache das für die Umweltwirkung keinen Unterschied. Der CEO nennt die Prüfung einen richtigen „Realitätscheck“ und fordert weiter: „Das Gleiche brauchen wir bei künftigen Meilensteinen wie 2030 und 2035.“

VW macht Schritt zurück – und schneidet sich damit selbst ins Fleisch

Mit einem Satz wird so aus dem ersten Jahr, in dem Verbrenner in der EU nicht mehr zugelassen werden dürfen, bloß ein Meilenstein unter mehreren – ein Armutszeugnis aus dem Munde des VW-Chefs.

Denn der Weg der EU, den Verkauf von Verbrennern doch noch zu verlängern, ist nur eine vermeintliche Hilfe für die Hersteller. Auf der Kundenseite drohen schon 2027 nach wie vor stark steigende CO2-Preise. Sie werden Experten zufolge für heftige Preissteigerungen beim Sprit sorgen – bis zu 38 Cent pro Liter, fürchtet der ADAC.

Da viele Autofahrer den Umstieg auf Elektroantrieb nicht zuletzt wegen der hohen Kaufpreise scheuen, kommt dann die böse Überraschung: Nur weil Benziner und Diesel womöglich doch noch länger zu haben sein könnten, bleibt Autofahren damit nicht günstig – ganz im Gegenteil. Dafür sorgen neben teurem Sprit auch die nötigen Assistenzsysteme, die aus Herstellersicht die Rentabilität günstiger Pkw untergraben können.

Dazu kommt, dass viele europäische Autobauer schon heute technologisch ins Hintertreffen geraten sind – gerade gegenüber E-Auto-Bauern aus China. Je mehr Zeit die Industrie gegenüber der Politik heute raushandelt, umso übler wird in einigen Jahren der nächste Realitätscheck.

Beweis gefällig? Diese Verbrenner sind schon heute die letzten Modelle unter 15.000 Euro Basispreis:LinkADAC hat getestet: Die besten Autos unter 15.000 Euro