Finger weg: Diese SD-Karten killen eure Daten

Auf der Suche nach Speichermedien finden wir immer wieder unglaubliche Angebote: SSDs mit ordentlich Speicher für unter 10 Euro oder microSD-Karten zum Bruchteil des üblichen Preises. Diese verlockenden Angebote können allerdings eure Daten gefährdet. Wir haben uns einige Exemplare geholt und für euch getestet.

Mai 4, 2025 - 14:46
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Finger weg: Diese SD-Karten killen eure Daten

Auf der Suche nach Speichermedien finden wir immer wieder unglaubliche Angebote: SSDs mit ordentlich Speicher für unter 10 Euro oder microSD-Karten zum Bruchteil des üblichen Preises. Diese verlockenden Angebote können allerdings eure Daten gefährdet. Wir haben uns einige Exemplare geholt und für euch getestet.

So funktioniert der Speicherbetrug

Bei unserer Einkaufstour haben wir verschiedene verdächtig günstige Speichermedien erworben: Eine angebliche „2-TB-SSD“ für 7,57 Euro, einen „2 TB“ USB-Stick für 4,09 Euro sowie zwei microSD-Karten mit angeblich „256 GB“ bzw. „2 TB“ für 7,49 Euro und 5,65 Euro.

Beim ersten Anschließen an einen Rechner wirkt auf den ersten Blick alles normal. Man kann die Datenträger wie gewohnt nutzen und Dateien speichern. Das eigentliche Problem zeigt sich erst später: Der tatsächlich verbaute Speicher ist deutlich kleiner als angegeben. Sobald der echte Speicher voll ist, beginnt der Datenträger, alte Dateien ohne Warnung zu überschreiben. Urlaubsfotos, Videos und andere gespeicherte Daten sind dann unwiderruflich verloren. Bis ihr das aber bemerkt, kann viel Zeit vergehen.microSD-Karten und eine SSD mit zweifelhafter QualitätDie Hersteller von Fake-Speichermedien imitieren gerne das Design namhafter Hersteller.

Produktbewertungen zu diesen Artikeln sind entsprechend auch keine verlässliche Informationsquelle. Schließlich wirken die Speichermedien zunächst so, als funktionierten sie.

Speichermedien testen

Um die wahre Kapazität eurer Speichermedien zu prüfen, könnt ihr spezielle Tools nutzen: „Fight Flash Fraud“ (kurz: „f3“, Quellcode auf GitHub) für Linux und macOS oder „h2testw“ (Download bei heise) für Windows.Testergebnis von f3Ein Test bestätigt unsere Vermutungen: Von den 256 GB der microSD-Karte sind etwa 500 MB echt.

Unser Test bestätigt unsere Vermutungen: Der USB-Stick mit einer angeblichen Kapazität von 2 TB hatte nur etwa 1 TB echten Speicher. Die 256-GB-microSD-Karte war in Wirklichkeit nur etwa 500 MB groß. Und die SSD mit 2 TB Speicher? Ein Blick ins Innere offenbart einen USB-Stick mit weniger als 60 GB Kapazität, fixiert mit Heißkleber.

So könnt ihr euch schützen

Traut nicht den Produktbewertungen in Online-Shops. Da die Probleme nicht sofort ersichtlich sind, hatten auch die von uns bestellten Produkte Bewertungen, die auf dem Niveau von Markenprodukten liegen. Achtet darauf, dass der Speicher von einer bekannten Marke kommt. Lasst euch nicht von Produkten täuschen, die das Design etablierter Marken imitieren. Bestellt Speichermedien nur bei Shops, bei denen ihr im Zweifel Produkte nach einem Test auch problemlos zurückschicken könnt.

Speichermedien, denen wir vertrauen, wären etwa die microSD-Karten von SanDisk, externe SSDs von Samsung und interne M.2 SSDs von Crucial.

Mehr dazu haben wir im Video oben im Artikel für euch zusammengefasst.