Tim Cook über den C1-Chip: „Bessere Produkte“ dank eigener Modem-Technologie
Lange hat sich Apple bei seinen iPhone-Modems auf Qualcomm verlassen, aber diese Beziehung ist in die Jahre gekommen. Das Unternehmen aus Cupertino machte im Jahr 2019 einen großen Schritt in Richtung Unabhängigkeit, als es das Smartphone-Modemgeschäft von Intel für 1 Milliarde US-Dollar übernahm. Jetzt zeigen sich die ersten Früchte von Apples Ambitionen. So ist mit […]

Lange hat sich Apple bei seinen iPhone-Modems auf Qualcomm verlassen, aber diese Beziehung ist in die Jahre gekommen. Das Unternehmen aus Cupertino machte im Jahr 2019 einen großen Schritt in Richtung Unabhängigkeit, als es das Smartphone-Modemgeschäft von Intel für 1 Milliarde US-Dollar übernahm. Jetzt zeigen sich die ersten Früchte von Apples Ambitionen. So ist mit der Enthüllung des iPhone 16e auch gleichzeitig der unauffällige Startschuss für Apples erstes hauseigenes 5G-Mobilfunkmodem gefallen, das auf den Namen C1 hört. Jetzt hat Tim Cook die Stärken des C1-Chips auf eine Art und Weise zum Ausdruck gebracht, die Apple bisher vermieden hat.

Fotocredit: Apple
Warum Apple seine stärkste Innovation nur beiläufig erwähnt
Apples C1-Chip stellt einen wichtigen Meilenstein dar. Nach jahrelanger Entwicklung ist er der erste hauseigene Modem-Chip des Unternehmens. Indem Apple den Chip intern entwickelt, will das Unternehmen das Gesamterlebnis bei der Verwendung des iPhone verbessern und sich von Qualcomm lösen.
Doch statt den neuen Chip entsprechend in das Rampenlicht zu stellen, hielt sich Apple bei der Markteinführung an eine vorsichtige Formulierung: Der C1 ist „das energieeffizienteste Modem, das je in einem iPhone verbaut wurde“. Das war ein sicheres Terrain. Es ist leicht, die Effizienz zu loben, ohne damit zu implizieren, dass die Technologie von Qualcomm, die immer noch in den Flaggschiffmodellen von Apple steckt, minderwertig ist.
Seit der Markteinführung ist jedoch noch mehr ans Tageslicht gekommen. Praxisnahe Benchmarks zeigen, dass der C1 nicht nur Strom spart. Er übertrifft Qualcomm auch in einigen Bereichen, z. B. bei der Verbindungsleistung und der Signalzuverlässigkeit. Das ist eine wichtige Entwicklung, auch wenn Apple diese nicht direkt bewerben wollte.
Von der Effizienz zur Überlegenheit
Wie 9to5Mac anmerkt, hat sich die öffentliche Darstellung des hauseigenen Modem-Chips im Zuge der jüngsten Apple-Gewinnmitteilung leicht verändert. So kam Tim Cook durchaus ins Schwärmen, als er über den C1 sprach:
„Wir freuen uns sehr, dass wir das erste Produkt ausliefern können, und es ist gut gelaufen. Wir lieben es, dass wir bessere Produkte herstellen können, indem wir uns wirklich auf die Akkulaufzeit und andere Dinge konzentrieren, die sich die Kunden wünschen. Wir haben uns also auf eine Reise begeben, so würde ich es ausdrücken.“
Neben Cooks Andeutung über Apples künftige Modembemühungen ist auch der zweite Satz interessant: „Wir lieben es, dass wir bessere Produkte herstellen können …“
Damit deutet Cook an, dass der C1 Apples Produkte besser macht, als es mit den von Qualcomm gelieferten Modems möglich wäre. Apple glaubt also, den Marktführer Qualcomm überholt zu haben. Und wenn der Vertrag mit Qualcomm ausläuft und die gesamte iPhone-Produktpalette mit einem von Apple entwickelten C1- oder C2-Modem ausgestattet ist, kann Apple seine Zurückhaltung komplett fallen lassen.