Top 5: Die beste mechanische Gaming-Tastatur im Test
Mechanische Gaming-Tastaturen sind besonders wegen der Taster, des Aussehens und des Funktionsumfangs, den viele von ihnen mit sich bringen, beliebt. Wir zeigen die fünf Besten.
Mechanische Gaming-Tastaturen sind besonders wegen der Taster, des Aussehens und des Funktionsumfangs, den viele von ihnen mit sich bringen, beliebt. Wir zeigen die fünf Besten.
Beim Begriff Gaming-Tastatur hat wohl jeder eine etwas andere Vorstellung. Für manche ist hauptsächlich die bunte RGB-Beleuchtung ausschlaggebendes Kriterium, für andere ist es die Software und die damit einhergehenden Funktionen wie Makros zu erstellen oder Tasten neu oder mehrfach zu belegen. Auch die Wahl der Taster, auch Switches genannt, spielt in diesem Zusammenhang für viele eine Rolle. Der Markt der mechanischen Tastaturen hat in den vergangenen Jahren immer mehr Zuwachs bekommen und ist von der Enthusiast-Nische in den Mainstream gewandert. Regelmäßig werben Hersteller mit neuen Funktionen und technologischen Durchbrüchen aufseiten der Soft- und Hardware um die Gunst der Kunden.
Wir zeigen in dieser Bestenliste mechanische Tastaturen, die durch ihre Funktionen, ihren einsteigerfreundlichen Preis oder ihr Gesamtpaket überzeugen.
Welche ist die beste mechanische Gaming-Tastatur?
Die Steelseries Apex Pro TKL Wireless ab 245 Euro ist unser Testsieger, da sie mit ihren magnetisch-mechanischen Schaltern und einer umfangreichen Software ein komplett neues Zockerlebnis schafft. Preis-Leistungs-Sieger ist die Sharkoon Crystal Shark ab 55 Euro – nicht zuletzt durch den preiswerten Einstieg in die Welt des Hot-Swappings. Das umfangreichste Gesamtpaket liefert die Be Quiet Dark Mount ab 250 Euro.
Warum zu einer mechanischen Gaming-Tastatur greifen?
Im Grunde tun alle Tastaturen dasselbe: Drückt man eine Taste, wird der Buchstabe ausgegeben oder der Charakter in eine bestimmte Richtung bewegt. Der Unterschied liegt darin, wie gut die Tastatur das macht.
Bereits seit einigen Jahren sind mechanische Tastaturen im Gaming-Bereich nicht mehr wegzudenken. Sie unterscheidet primär eins von herkömmlichen Membran-Tastaturen, wie man sie etwa häufig im Büro verwendet: die in ihnen verbauten mechanischen Switches. Anstatt einer einzigen Membran-Schicht, die sich über die gesamte Tastatur erstreckt, hat jede Taste bei einem mechanischen Keyboard einen eigenen Taster. Dieser gibt der Tastatur nicht nur ein besonderes Schreibgefühl, sondern reagiert deutlich schneller und präziser – beim Zocken natürlich essenziell. Ein weiterer Vorteil: Mechanische Tastaturen sind aufgrund der in ihnen verbauten Switches deutlich langlebiger als Membran-Tastaturen. Ist eine Taste kaputt, tauscht man sie einfach aus. Zudem kann man aus unterschiedlichen Schalter-Typen wählen, die alle ihre eigene Charakteristik haben. Welcher für wen und welchen Einsatzzweck zu bevorzugen ist, ist in der Regel Geschmackssache. Wir stellen weiter unten die gängigsten Varianten vor.
Neben den technischen Aspekten ist vor allem auch die Individualisierbarkeit von mechanischen Tastaturen für viele ein Kaufgrund. Angefangen bei unterschiedlichen Formfaktoren bis hin zum Design der Tastatur. Die Tastenkappen der meisten mechanischen Keyboards sind austauschbar – da genormt – und viele Geräte unterstützen auch den Austausch der Schalter. Gefällt das Design der Tastenkappen, auch Keycaps genannt, nicht? Kein Problem: einfach durch ein neues ersetzen. Die verbauten Clicky-Switches sind zu laut? Und schwups, sind sie durch eine lineare Variante ausgetauscht. Die Individualisierungsmöglichkeiten sind vielzählig, können aber auch getrost ignoriert werden, wenn man möchte.
Was gilt es bei den Tastaturgrößen zu beachten?
Mechanische Tastaturen gibt es in unterschiedlichen Größen, die zum Teil eine Umgewöhnung erfordern, wenn man zuvor nur regulär große Keyboards verwendet hat. Man unterteilt die Größen dabei überwiegend in Prozente. Je nach Hersteller sind die Layouts der Tastaturen etwas anders, bewegen sich aber fast alle im selben prozentualen Bereich. Folgend beschreiben wir die gängigsten Formfaktoren:
Die 100-Prozent-Tastatur (full-size) ist, wie der Name schon sagt, eine vollwertige Tastatur. Bei ihr werden keinerlei Tasten vermisst, sie ist dafür aber auch die Platz-raubendste auf dem Schreibtisch.
96-Prozent-Tastaturen sind im Prinzip 100-Prozent-Tastaturen, bei denen einzelne, meist selten genutzte, Tasten wie die Druck- oder Pause-Taste fehlen. Dadurch wird das Layout der Tastatur etwas platzsparender, ohne auf den Großteil der Funktionen zu verzichten.
TKL (auch 80 Prozent) steht für Tenkeyless und beschreibt Tastaturen, bei denen das Numpad fehlt. Man behält in diesem Design die wichtigsten Tasten der Peripherie bei, während durch das Entfernen des Numpads Platz gespart wird. TKL-Keyboards eignen sich besonders gut zum Zocken, da man so mehr Raum auf dem Schreibtisch für Mausbewegungen hat.
75-Prozent-Keyboards verzichten neben dem Numpad auch auf einzelne Navigationstasten, ähnlich wie beim 96-Prozent-Layout. Das ermöglicht ein noch kompakteres Design, bei dem so wenig dead space wie möglich auf der Tastatur übrig bleibt. Optisch kann das Ganze etwas zusammengequetscht wirken.
65-Prozent-Tastaturen sind deutlich kompakter und erfordern in der Regel eine Umgewöhnung, da sie komplett auf die F-Tasten verzichten. Anstatt dessen sind die Funktionen dieser auf die Tastenreihe darunter ausgelagert. Mithilfe der Fn-Taste, die immer bei 65-Prozent-Layouts vorhanden ist, greift man so weiter auf sie zu.
Mit 60-Prozent-Tastaturen erreicht man das Minimum an Tasten und Tastaturgröße, mit dem es sich noch halbwegs gut arbeiten lässt. Im Vergleich zum etwas größeren 65-Prozent-Layout vermisst man hier zusätzlich noch die Pfeiltasten. Dieses Layout erlebte vor allem in der kompetitiven Shooter-Szene mit Keyboards der Marke Ducky einen Hype. Für viele Büroarbeiten sind die kleinen Geräte aufgrund der fehlenden bzw. ausgelagerten Tasten aber umständlich zu nutzen.
Clicky, tactile oder doch linear? So unterscheiden sich die Switches
Neben den Funktionen der Tastatur ist vor allem die Wahl der Schalter wichtig, denn sie verhalten sich alle unterschiedlich. Die drei am häufigsten verwendeten Schalter-Typen sind clicky, linear und tactile.
Drückt man eine Taste mit Tactile-Schalter spürt man einen kleinen Widerstand, wenn man am Auslösepunkt angekommen ist. Dieses taktile Feedback signalisiert also, dass die Taste erfolgreich anschlägt.
Clicky-Schalter funktionieren ähnlich wie taktile Switches, mit dem Unterschied, dass zusätzlich zum taktilen Feedback auch ein deutlich hörbares Klick-Geräusch hinzukommt. Aufgrund dessen empfinden andere Menschen, die sich im gleichen Raum aufhalten, diese gerne mal als störend. Sie empfehlen sich daher zum Beispiel nicht unbedingt für den Bürogebrauch.
Linear-Switches sind häufig die beste Option, wenn man geräuscharmer tippen möchte, da ihnen sowohl taktiles als auch hörbares Feedback fehlen. Häufig erfordern sie eine niedrigere Betätigungskraft als die anderen Schalter, was dazu führt, dass sie sich gut zum Zocken eignen.
Neben der Schaltercharakteristik sind vorrangig die Werte Betätigungskraft und Distanz zum Betätigungspunkt relevant. Die Betätigungskraft sagt aus, wie viel Kraft man ausübt, bis die Taste anschlägt. Die Distanz gibt an, wie weit der Schalter reisen muss, bis er am Betätigungspunkt ankommt. Wie hoch oder niedrig man die Werte haben möchte, ist zum einen Geschmackssache, zum anderen abhängig vom Verwendungszweck der Tastatur. Möchte man die Tastatur hauptsächlich zum Zocken verwenden, lohnen sich etwa Schalter, deren Auslösekraft und Distanz zur Betätigung niedrig sind.
Vor allem bei Schaltern geht Probieren häufig über Studieren, da Videos einem zwar die Soundkulisse etwas näher bringen, jedoch nicht in der Lage sind, das haptische Schreibgefühl erlebbar zu machen.
Zu den regulären mechanischen Schalter-Typen gesellen sich die optischen und magnetisch-mechanischen Schalter dazu.
Optische Schalter funktionieren über eine Lichtschranke. Wenn der Schalter betätigt wird, unterbricht die Schranke, das Infrarotlicht trifft auf den Sensor und die Tastatur registriert die Taste als gedrückt. Da bei optischen Schaltern kein physischer Kontakt entstehen muss, um Tastenanschläge zu registrieren, sind sie potenziell deutlich langlebiger als reguläre mechanische Schalter.
Magnetisch-mechanische Schalter sind besonders im Gaming-Bereich beliebt, da sie aufgrund ihres Designs Möglichkeiten schaffen, den Betätigungspunkt individuell anzupassen. Das gelingt aufgrund der Magnete und Hall-Effekt-Sensoren im Inneren der Schalter. Wird der Schalter betätigt, drückt der Magnet nach unten, dadurch verändert sich das magnetische Feld, was wiederum vom Hall-Effekt-Sensor registriert wird. Tastaturen mit dieser Art von Schalter sind in der Lage, den Betätigungspunkt zwischen 0,1 mm und 4,0 mm festzulegen. Hinzu kommt, dass bei vielen Keyboards dieser Art auch die sogenannte Rapid-Trigger-Funktion ihren Einsatz findet. Aktiviert man diese, wird eine Verzögerung zwischen Tastendruck und dem Loslassen der Taste komplett aufgehoben und die Taste registriert beides bereits bei der leichtesten Veränderung des ausgeübten Drucks. Dadurch verschafft man sich natürlich vor allem beim Zocken enorme Vorteile, da so bestimmte Aktionen in sehr kurzen Abständen immer und immer wieder erfolgen können.
Die Wahl der Schalter ist schlussendlich immer Geschmackssache, da sie sich alle anders anfühlen oder anhören. Manche Switches eignen sich besser zum Zocken, während sich andere beim Schreiben besser anfühlen. Ideal ist es, wenn man vor dem Kauf der Tastatur die Möglichkeit hat, verschiedene Schalter auszuprobieren, um den besten Fit für sich selbst zu finden.
Häufig verwendete Begriffe auf einen Blick
In der Welt der mechanischen Gaming-Tastaturen haben sich so manche Begriffe etabliert, deren Bedeutung auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich ist. Wir haben daher die häufigsten einmal zusammengefasst:
N-Key Rollover: Wenn bei den Spezifikationen einer Tastatur steht, dass sie N-Key Rollover unterstützt, dann bedeutet das, dass sie in der Lage ist, alle Tasten auf der Tastatur gleichzeitig zu registrieren und zu verarbeiten. Steht bei einer Tastatur zum Beispiel 6-Key Rollover, dann erkennt sie nur sechs gleichzeitig gedrückte Tasten. Mit dem Key Rollover Test stellt sich rasch fest, ab wie vielen Tasten die eigene Tastatur Schluss macht.
Hot Swapping: Spricht man von einer Tastatur, die Hot Swapping unterstützt, dann sind die mechanischen Schalter des Geräts während des laufenden Betriebs durch andere austauschbar. Das bringt direkt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen erlaubt es, kaputte Schalter problemlos durch neue zu ersetzen. Zum anderen ermöglicht es, die Tastatur den eigenen Wünschen anzupassen. Etwa wenn einem die von Werk aus verbauten Schalter der Tastatur nicht gefallen, weil sie vielleicht zu laut sind oder sich nicht gut anfühlen beim Tippen. Mit einem Switch-Entferner, einer Art Zange, löst man die Schalter vom Board. Achtung: Nicht jeder Schalter passt auf jedes Keyboard. In der Regel steht bei den Spezifikationen einer Tastatur mit Hot-Swap-Unterstützung, welche Arten von Switches sie unterstützt.
Vorgeschmierte (pre-lubed) Schalter: Viele Hersteller werben mit vorgeschmierten Schaltern und/oder Stabilisatoren. Das Vorschmieren der Schalter sorgt primär dafür, dass sie sich sanfter beim Schreiben anfühlen und somit ein besseres Tippgefühl ermöglichen sollen. Durch das Schmieren wird das Aufeinandertreffen der Komponenten entschärft und ein kratziges Geräusch vermieden. Je nach Keyboard ist es auch möglich, nachträglich selbst zu schmieren.
Double-Shot PBT-Keycaps: PBT-Keycaps sind Tastenkappen aus PBT-Plastik. Double-Shot ist ein Verfahren, bei dem zwei verschiedenfarbig gegossene Tastenkappen aufeinander gestülpt werden. Eine der beiden dient dabei nur für die Beschriftung der Tasten, während die andere hauptsächlich für den Körper der Tastenkappe genutzt wird. Das Verfahren ist deswegen so beliebt, da die so entstehenden Keycaps deutlich länger lesbar bleiben und aufgrund des PBT-Materials generell langlebiger sind.
Fazit
Die Welt der mechanischen Gaming-Tastaturen ist vielfältig. Egal, ob man nur bunte Beleuchtung möchte, eine voll anpassbare Peripherie, die einen sowohl beim Zocken als auch beim Schreiben unterstützt oder sich einen kompetitiven Vorteil durch die Wahl der Tastatur erhofft. Jeder wird früher oder später fündig.
Die Welt der mechanischen Tastaturen ist denkbar vielfältig. Neben schnellerer Reaktionszeit sprechen vor allem eine gute Nachhaltigkeit durch einzeln austauschbare Switches sowie die nach Vorliebe auswählbare Tipp-Charakteristik für solche Keyboards. So kann man je nach Anspruch und Geschmack seine Wunsch-Tastatur auswählen. Zudem sind, wie unsere Bestenliste zeigt, mechanische Tastaturen nicht mehr zwangsläufig teuer. Im Gegenteil, Modelle wie die Sharkoon Crystal Shark beweisen, dass man selbst unter 60 Euro noch gute Tastaturen mit mechanischen Switches bekommt. Wer preislich höher ins Regal greift, bekommt zusätzliche, aber nicht für jedermann notwendige Premium-Funktionen, wie modulare Nummernblöcke oder Multimedia-Displays.
Weitere Alternativen zeigen wir im Ratgeber: Die beste Tastatur für Büro, Homeoffice & Gaming finden – was man wissen muss. Nicht nur bei der Tastatur sollte auf die Ergonomie geachtet werden. Unser Ratgeber, die richtige Maus fürs Büro und Homeoffice finden, zeigt, was beim Kauf von Mäusen beachtet werden muss.