Für WoW braucht ihr bald nur noch eine Taste – Aber die Aufregung ist echt albern
Ein neues Feature in World of Warcraft sorgt für viele Diskussionen. Denn mit nur einer Taste könnt ihr bald alles erledigen. Wird das Spiel immer leichter gemacht? World of Warcraft hat einige größere Änderungen angekündigt, die vor allem die Möglichkeiten von Addons im Spiel betreffen, denn viele davon will Blizzard schlicht in das Standard-Interface übernehmen. Im Zuge dieser Ankündigung wurde aber auch über ein neues Feature gesprochen, das in Patch 11.1.7 kommen soll – das „Ein-Button-Feature“. Wer will, muss künftig in den Kämpfen von WoW nur noch wiederholt ein und dieselbe Taste drücken, um die verschiedenen Fähigkeiten des Charakters einzusetzen. Wie funktioniert das? Die Grundidee ist, dass ihr euch einen neuen Button in die Fähigkeitsleiste ziehen könnt, der automatisch die beste zu wirkende Fähigkeit für euch auswählt. Anstatt mühsam eine Rotation manuell auszuführen und auf Proccs oder verschiedene Buffs zu reagieren, wird das künftig alles mit einem einzigen Button möglich sein. Der Button soll dabei „klug“ agieren, sich also je nach Situationen anpassen. So soll automatisch erkannt werden, ob man sich gerade mit einem einzelnen Feind im Kampf befindet oder genügend Feinde in Reichweite wären, um eine Fähigkeit mit Flächenwirkung zu rechtfertigen. Gibt es einen Nachteil? Ja, den gibt es und der ist ziemlich groß. Wer nämlich das Ein-Button-Feature benutzt, der bekommt eine größere globale Abklingzeit. Diese wird dann nämlich um 0,2 Sekunden angehoben, etwa beim Beispiel eines Schurken. Ob andere Klassen mit etwas längeren Zauberzeiten, wie etwa Magier, einen stärkeren Malus bekommen, ist noch nicht klar. Im Klartext heißt das, dass Spielerinnen und Spieler mit dem Ein-Button-Feature in der gleichen Zeit weniger Fähigkeiten benutzen werden, als alle, die auf das Feature verzichten. Da so rund 10 % – 20 % weniger Fähigkeiten eingesetzt werden können, fällt auch die Leistung entsprechend geringer aus. World of Warcraft wird nicht einfacher, nur zugänglicher Was mich an der Diskussion stört ist, dass in vielen Fällen komplett ausgeblendet wird, welchen Zweck diese Funktion erfüllen soll und für wen sie eigentlich gedacht ist. Denn wenn man sich die Kommentare im Subreddit des Spiels oder im offiziellen Forum anschaut, dann ist der Kritikpunkt: WoW wird immer einfacher. Das Spiel wird „zur Blödheit simplifiziert“ und bald spielt WoW sich von alleine, man muss gar nichts mehr machen. Das ist schlicht nicht wahr. Die Zielgruppe dieses Features sind keine Leute, die im aktuellen Endgame auf höherem Niveau unterwegs sind. Hier wird wohl kaum jemand das Feature benutzen, denn man wird relativ sicher immer deutlich schwächer sein als jemand, der die Fähigkeiten manuell benutzt – eben durch den eingebauten Malus. Das Feature ist für Leute, die entweder keine Freude an komplexen Klassensystemen mit anspruchsvollen Rotationen haben oder aus verschiedenen Gründen – wie etwa körperlichen Einschränkungen – so viele verschiedene Tasten gar nicht in kurzer Zeit drücken können. Das Feature ist für viele schlicht eine neue Option für die Zugänglichkeit des Spiels. So wie Einstellungen zur Farbenblindheit, so wie Controller-Support oder der Arachnophobie-Modus. Natürlich kann man jetzt den Advocatus Diaboli spielen und fragen: „Und was ist, wenn mich einer im M+ trollen möchte und damit spielt?“ Ja, dann ist das so. Die Sache ist, dass es schon jetzt unendlich viele Möglichkeiten gibt, jemanden zu trollen. Wenn man so ein Mensch ist, der daraus die eigene Freude zieht, dann wird man immer einen Weg finden. Und in diesem Fall wäre das wohl kaum so wild, denn dann hat man einen Mitspieler, der zumindest Fähigkeiten benutzt. Doch man sollte hier gar nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Gute Spielerinnen und Spieler, die nach hohen Wertungen und guten Leistungen streben, werden das Feature nicht verwenden. Denn wer Freude an harten Inhalten hat, dürfte recht schnell vor Langeweile dahinsiechen, wenn man nur noch eine einzige Taste drücken muss und damit spürbar hinter der Leistung aller anderen zurückbleibt. Die Spielerschaft von World of Warcraft besteht nicht nur aus Leuten, die liebend gerne Dungeons auf hoher Schwierigkeit besuchen, Raids absolvieren oder einer dicken PvP-Wertung nachjagen. Es gibt auch viele, die spielen WoW aus anderen Gründen. Für Rollenspiel. Für das Sammeln von Haustieren. Für die lange Story und die schöne Spielwelt. Für das Crafting. Einigen davon sind die Hunderten Talente und Dutzenden Fähigkeiten pro Klasse schlicht zu viel und es macht ihnen keinen Spaß, die Komplexität dahinter zu lernen. Dass es hier eine Methode gibt, in allen Kampf-Situationen eine „leichte“ Variante zu haben, mit der man recht simpel das Nötigste schafft, um die eigenen Ziele zu erreichen, für die sich Kämpfe nicht vermeiden lassen – wen genau kann das wirklich stören? Denn nur, weil man an High-End-Kämpfen keine Freude hat, gibt es noch immer eine Menge, das man in World of Warcraft genießen kann. Genau dafür is


Ein neues Feature in World of Warcraft sorgt für viele Diskussionen. Denn mit nur einer Taste könnt ihr bald alles erledigen. Wird das Spiel immer leichter gemacht?
World of Warcraft hat einige größere Änderungen angekündigt, die vor allem die Möglichkeiten von Addons im Spiel betreffen, denn viele davon will Blizzard schlicht in das Standard-Interface übernehmen. Im Zuge dieser Ankündigung wurde aber auch über ein neues Feature gesprochen, das in Patch 11.1.7 kommen soll – das „Ein-Button-Feature“.
Wer will, muss künftig in den Kämpfen von WoW nur noch wiederholt ein und dieselbe Taste drücken, um die verschiedenen Fähigkeiten des Charakters einzusetzen.
Wie funktioniert das? Die Grundidee ist, dass ihr euch einen neuen Button in die Fähigkeitsleiste ziehen könnt, der automatisch die beste zu wirkende Fähigkeit für euch auswählt. Anstatt mühsam eine Rotation manuell auszuführen und auf Proccs oder verschiedene Buffs zu reagieren, wird das künftig alles mit einem einzigen Button möglich sein.
Der Button soll dabei „klug“ agieren, sich also je nach Situationen anpassen. So soll automatisch erkannt werden, ob man sich gerade mit einem einzelnen Feind im Kampf befindet oder genügend Feinde in Reichweite wären, um eine Fähigkeit mit Flächenwirkung zu rechtfertigen.
Gibt es einen Nachteil? Ja, den gibt es und der ist ziemlich groß. Wer nämlich das Ein-Button-Feature benutzt, der bekommt eine größere globale Abklingzeit. Diese wird dann nämlich um 0,2 Sekunden angehoben, etwa beim Beispiel eines Schurken. Ob andere Klassen mit etwas längeren Zauberzeiten, wie etwa Magier, einen stärkeren Malus bekommen, ist noch nicht klar.
Im Klartext heißt das, dass Spielerinnen und Spieler mit dem Ein-Button-Feature in der gleichen Zeit weniger Fähigkeiten benutzen werden, als alle, die auf das Feature verzichten. Da so rund 10 % – 20 % weniger Fähigkeiten eingesetzt werden können, fällt auch die Leistung entsprechend geringer aus.
World of Warcraft wird nicht einfacher, nur zugänglicher
Was mich an der Diskussion stört ist, dass in vielen Fällen komplett ausgeblendet wird, welchen Zweck diese Funktion erfüllen soll und für wen sie eigentlich gedacht ist.
Denn wenn man sich die Kommentare im Subreddit des Spiels oder im offiziellen Forum anschaut, dann ist der Kritikpunkt: WoW wird immer einfacher. Das Spiel wird „zur Blödheit simplifiziert“ und bald spielt WoW sich von alleine, man muss gar nichts mehr machen.
Das ist schlicht nicht wahr. Die Zielgruppe dieses Features sind keine Leute, die im aktuellen Endgame auf höherem Niveau unterwegs sind. Hier wird wohl kaum jemand das Feature benutzen, denn man wird relativ sicher immer deutlich schwächer sein als jemand, der die Fähigkeiten manuell benutzt – eben durch den eingebauten Malus.
Das Feature ist für Leute, die entweder keine Freude an komplexen Klassensystemen mit anspruchsvollen Rotationen haben oder aus verschiedenen Gründen – wie etwa körperlichen Einschränkungen – so viele verschiedene Tasten gar nicht in kurzer Zeit drücken können.
Das Feature ist für viele schlicht eine neue Option für die Zugänglichkeit des Spiels. So wie Einstellungen zur Farbenblindheit, so wie Controller-Support oder der Arachnophobie-Modus.
Natürlich kann man jetzt den Advocatus Diaboli spielen und fragen: „Und was ist, wenn mich einer im M+ trollen möchte und damit spielt?“
Ja, dann ist das so. Die Sache ist, dass es schon jetzt unendlich viele Möglichkeiten gibt, jemanden zu trollen. Wenn man so ein Mensch ist, der daraus die eigene Freude zieht, dann wird man immer einen Weg finden. Und in diesem Fall wäre das wohl kaum so wild, denn dann hat man einen Mitspieler, der zumindest Fähigkeiten benutzt.
Doch man sollte hier gar nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Gute Spielerinnen und Spieler, die nach hohen Wertungen und guten Leistungen streben, werden das Feature nicht verwenden. Denn wer Freude an harten Inhalten hat, dürfte recht schnell vor Langeweile dahinsiechen, wenn man nur noch eine einzige Taste drücken muss und damit spürbar hinter der Leistung aller anderen zurückbleibt.
Die Spielerschaft von World of Warcraft besteht nicht nur aus Leuten, die liebend gerne Dungeons auf hoher Schwierigkeit besuchen, Raids absolvieren oder einer dicken PvP-Wertung nachjagen. Es gibt auch viele, die spielen WoW aus anderen Gründen. Für Rollenspiel. Für das Sammeln von Haustieren. Für die lange Story und die schöne Spielwelt. Für das Crafting. Einigen davon sind die Hunderten Talente und Dutzenden Fähigkeiten pro Klasse schlicht zu viel und es macht ihnen keinen Spaß, die Komplexität dahinter zu lernen.



Dass es hier eine Methode gibt, in allen Kampf-Situationen eine „leichte“ Variante zu haben, mit der man recht simpel das Nötigste schafft, um die eigenen Ziele zu erreichen, für die sich Kämpfe nicht vermeiden lassen – wen genau kann das wirklich stören?
Denn nur, weil man an High-End-Kämpfen keine Freude hat, gibt es noch immer eine Menge, das man in World of Warcraft genießen kann. Genau dafür ist dieses Feature gedacht. Es wird die allermeisten von euch niemals berühren. Und wenn doch, dann atmet doch einfach mal tief durch – so wie dieser WoW-Spieler, der einen Flamer den Wind aus den Segeln nahm.
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