In-Ear-Kopfhörer Belkin Soundform Motion im Test

Die Soundform Motion von Belkin sollen zugunsten der einfachen Nutzbarkeit bewusst auf Begleit-App und besondere Features verzichten. Ob das mit Blick auf die starke Konkurrenz ausreicht, zeigt unser Test.

Apr 12, 2025 - 06:02
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In-Ear-Kopfhörer Belkin Soundform Motion im Test

Die Soundform Motion von Belkin sollen zugunsten der einfachen Nutzbarkeit bewusst auf Begleit-App und besondere Features verzichten. Ob das mit Blick auf die starke Konkurrenz ausreicht, zeigt unser Test.

Bei Smartphone-Zubehör ist uns Belkin schon länger ein Begriff – vorrangig im Bereich Ladegeräte und –Docks wird in aller Regel ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. Umso gespannter sind wir nun, wie es sich in der Kopfhörersparte verhält. Das In-Ear-Modell Soundform Motion zielt mit einem Straßenpreis von etwa 30 Euro auf das Einstiegs-Segment ab und soll möglichst einfach zu nutzen sein – ohne Begleit-App und besonderen Schnickschnack. Ob das noch zeitgemäß ist, klären wir im Test.

Design und Tragekomfort

Beim Design der Soundform Motion orientiert sich Belkin stark an klassischen Formen mit vielen Rundungen, die sich ergonomisch möglichst gut an die typischen Ohr-Beschaffenheiten anpassen sollen. Lediglich beim Stift wird es etwas kantiger und flacher. Auch bei der Farbwahl bleibt es klassisch: Es stehen Schwarz und Weiß zur Auswahl. Von der Verarbeitungsqualität und Materialwahl sind wir wenig begeistert. Es gibt die volle Plastikdröhnung mit glänzendem Kunststoff. Für die Einstiegsklasse ist das aber typisch.

Belkin liefert insgesamt drei Aufsatz-Paare mit, damit Tragekomfort und Halt noch ein wenig angepasst werden können. Tatsächlich passt es so für unsere Ohren prima. Der Sitz ist so gut und auch auf Dauer angenehm, dass selbst Sport damit kein Problem darstellt. Da ist es dann praktisch, dass die In-Ears nach IPX5 vor Schweiß und Spritzwasser geschützt sind.

Das kompakte Ladecase fühlt sich mit seinem matten Finish angenehm und hochwertig in den Händen an. Sobald der Deckel aufgeklappt wird, ändert sich dieser Eindruck: Er wirkt klapprig und fällt schon bei leichtem Anwinkeln sofort zu. Das macht das Herausnehmen und wieder Einlegen der Earbuds fast immer unnötig fummelig.

Bedienung und Features

Gekoppelt wird – ganz klassisch – ausschließlich über die Bluetooth-Suche. Es gibt keine Begleit-App, die das alternativ übernehmen könnte. So fehlt es den Belkin Soundform Motion auch an jeglicher Form von Individualisierbarkeit. Alles wird über die Touch-Steuerung abgewickelt, die an sich schön simpel gestrickt ist, in der Praxis aber ziemlich nervt. Zum einen reagiert die Steuerung zu sensibel, was gerne mal mit falscher oder ungewollter Ausführung quittiert wird. Zum anderen fehlt es den In-Ears an einer Trageerkennung. Beim Herausnehmen der Earbuds aus dem Case werden deshalb stets irgendwelche ungewünschten Befehle ausgeführt. So läuft dann gerne schon mal die Musik, wenn die Buds in die Ohren eingesetzt werden – oder das EQ-Preset wurde umgeschaltet und man muss nun erst einmal herausfinden, welches davon nun aktiviert ist und welches man eigentlich gerne hätte.

Apropos EQ-Presets: Es gibt insgesamt drei an der Zahl, die über die Touch-Steuerung durchgeschaltet werden können. Um die Presets voneinander unterscheiden zu können, wird beim Wechsel ein individueller Erkennungston abgespielt. Da aber nirgendwo erklärt wird, wie sich die EQ-Einstellung hinter den Tönen genau zusammensetzt, bleibt man komplett im Ungewissen. Hinter einem der drei Presets soll sich beispielsweise Belkins Signature-Sound verstecken. Doch es ist schlichtweg nicht auszumachen, welcher von den drei Presets ihn jetzt darstellen soll. Dazu kommt, dass sich klanglich nur schwer Veränderungen ausmachen lassen. Das EQ-Feature hätte man sich also im Grunde auch komplett sparen können.

Akku

Bei der Akku-Performance können die Belkin Soundform Motion wiederum etwas punkten: Bis zu 9 Stunden sind drin, über das Ladecase sind insgesamt 33 Stunden Laufzeit erreichbar. Das Ladecase ist als kleine Besonderheit Qi-fähig, lässt sich also kabellos wieder aufladen. Alternativ kann auch das beigelegte USB-Ladekabel zum Einsatz kommen.

Klang

In der Königsdisziplin Sound können die Soundform Motion – auch aufgrund ihrer mageren Ausstattung – nicht positiv auffallen. Das Klangbild wirkt flach, die Bässe gelangen nicht druckvoll in die Ohren, egal für welches EQ-Preset wir uns entscheiden. Das liegt mitunter auch daran, dass an Codecs nichts Nennenswertes aufgefahren wird. AAC oder gar einen High-Res-Codec wie aptX oder LDAC gibt es nicht. Schlecht klingen die 12-mm-Treiber keinesfalls. Der Sound ist okay, mehr aber auch nicht. Die harte Konkurrenz im Einstiegs-Segment ist hier oft besser aufgestellt.

Preis

Mit einer UVP von 50 Euro siedeln sich die Belkin Soundform Motion im Einstiegs-Segment an. Zum Testzeitpunkt sind die Earbuds auch schon für 29 Euro bei Amazon zu finden.

Fazit

Nach unserem ausführlichen Test können wir die Belkin Soundform Motion nicht wirklich empfehlen. Es gibt schlicht zu viele Alternativen, die in nahezu allen wichtigen Bereichen deutlich besser abliefern, viel mehr zu bieten haben und ähnlich viel kosten. Da wären insbesondere die 1More Aero (Testbericht) oder die Galaxy Buds FE (Testbericht) zu benennen. Selbst wer bewusst nach In-Ears sucht, die ohne Begleit-App auskommen und möglichst direkt und einfach zu nutzen sind, ist mit den Lamax Dots 3 ANC (Testbericht) besser bedient. Sie verfolgen das gleiche Nutz-Konzept wie die Soundform Motion, bieten aber noch ANC und den besseren Klang.

Wir können die Belkin Soundform Motion nicht wirklich empfehlen. Es gibt schlicht zu viele Alternativen, die in nahezu allen wichtigen Bereichen deutlich besser abliefern, viel mehr zu bieten haben und auch nur um die 30 Euro kosten.

  • Tragekomfort und Halt
  • Qi-fähiges Ladecase
  • keine Begleit-App
  • kein hochwertiger Codec, kein ANC
  • keine Individualisierbarkeit
  • nervige Touch-Steuerung