Merz löst Versprechen ein: Das ist wohl der krasseste MediaMarkt-Deal aller Zeiten

Einen größeren Deal hat MediaMarkt wohl nie abgeschlossen: Der kommende Kanzler Friedrich Merz holt Karsten Wildberger, MediaMarkt-Chef, in die Regierung. Der Konzernboss soll als Bundesminister Deutschland digital auf feste Füße stellen. Merz löst damit ein Versprechen ein, einen Experten von Außen für den Job zu finden.

Apr 28, 2025 - 10:31
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Merz löst Versprechen ein: Das ist wohl der krasseste MediaMarkt-Deal aller Zeiten

Einen größeren Deal hat MediaMarkt wohl nie abgeschlossen: Der kommende Kanzler Friedrich Merz holt Karsten Wildberger, MediaMarkt-Chef, in die Regierung. Der Konzernboss soll als Bundesminister Deutschland digital auf feste Füße stellen. Merz löst damit ein Versprechen ein, einen Experten von Außen für den Job zu finden.

Merz holt MediaMarkt-Chef in die Regierung

MediaMarkts größter Deal ist keine Waschmaschine, kein Smartphone und kein Saugroboter, sondern eine Personalie. Ceconomy-Boss und MediaMarktSaturn-CEO Karsten Wildberger wechselt als oberster Digitalisierer in die Politik. Er soll ab 5. Mai Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung in der Regierung Merz werden (Quelle: Tagesschau).

Die Besetzung gab Friedrich Merz (CDU) zusammen mit den anderen Ministerposten bekannt, die in der Koalition aus Union und SPD von der CDU gestellt werden. Darunter sind Johann Wadephul als neuer Außenminister und Katherina Reiche als designierte Wirtschaftsministerin. Auch sie bringt Erfahrung aus führenden Positionen in der Industrie mit.

Merz und Wildberger dürften sich außerdem durch ähnliche Karrierewege gut verstehen. Beide kommen aus der internationalen Unternehmensberatung, nahmen leitende Aufgaben in verschiedenen Position und Unternehmen war – und sind nun auf höchster politischer Ebene angekommen. Wildberger ist außerdem stellvertretender Leiter des Wirtschaftsrats der CDU, berichtet die Rheinische Post.Link

Wildberger räumt bei MediaMarkt auf

Bei MediaMarkt hat Wildberger in seiner Zeit seit 2021 einige Veränderungen angestoßen. So fällt die weitgehende Vereinigung von Saturn und MediaMarkt in diese Zeit. Immer mehr ehemalige Saturn-Filialen wurden einem Rebranding unterzogen und zu MediaMarkt-Filialen umgebaut. Perspektivisch dürfte von Saturn kaum etwas übrig bleiben.

Außerdem plante Wildberger, E-Autos in den MediaMarkt-Filialen in Deutschland anzubieten. In anderen europäischen Märkten gehört das bereits dazu. Den Plan wird nun wohl jemand anderes weiterführen, wenn Wildberger in Kürze zur Politik wechselt.

Wildberger ist eine Wahl mit Potenzial – in beide Richtungen

Der voraussichtlich in Kürze per Wahl bestätige Bundeskanzler hält mit seiner Besetzung von Karsten Wildberger als Digitalminister Wort. Es ist ein Name, der im politischen Geschehen aktiv bisher kaum in Erscheinung getreten ist – und als CEO von Ceconomy und damit oberster Chef von MediaMarkt und Saturn eine gewisse Affinität zu Tech- und Digitalthemen mitbringen dürfte.

Eine gewisse Expertise in ihrem Bereich ist etwas, was ich mir bei der Wahl von Ministern mit erheblicher Entscheidungsgewalt schon lange wünsche. Aber hier steht für mich noch ein großes Fragezeichen: Warum sollte ein Konzernboss Ahnung davon haben, wie staatliche Verwaltung läuft und die Prozesse digitalisiert werden können?

Immerhin, Wildbergers Vita lässt hoffen: Er ist promovierter Physiker mit einem Schwerpunkt in Computerphysik, hat sich in früheren leitenden Position, unter anderem bei der Telekom-Tochter T-Mobile, bei Vodafone und Eon bereits mit Digitalisierungsprozessen beschäftigt.

Abseits dessen gibt es mit Blick auf die USA derzeit wenig gute Beispiele, wie sich CEOs auf der politischen Bühne machen. Offenbar soll Wildberger aber anders als Elon Musk seinen Chefposten bei MediaMarkt nicht behalten und gleichzeitig als Bundesminister in Erscheinung treten. Das ist definitiv besser.