Mini-Gaming-PC Asus NUC 14 ROG 970 im Test

Kompakt und gemacht für Gaming: Das Asus NUC 14 ROG 970 bietet eine hervorragende Ausstattung, um selbst die anspruchsvollsten Spiele zu bezwingen. Wir zeigen, was der Mini-Gaming-PC kann.

Apr 28, 2025 - 15:50
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Mini-Gaming-PC Asus NUC 14 ROG 970 im Test

Kompakt und gemacht für Gaming: Das Asus NUC 14 ROG 970 bietet eine hervorragende Ausstattung, um selbst die anspruchsvollsten Spiele zu bezwingen. Wir zeigen, was der Mini-Gaming-PC kann.

Im Vergleich zu einem Mini-PC ist es riesig, neben einem klassischen Tower-PC ist es klein: Das Asus NUC 14 ROG 970, auch NUC14SRK, kombiniert die Vorteile des Desktop-PCs mit der Kompaktheit und Effizienz eines Mini-PCs. Die dedizierte Grafik RTX 4070 Mobile aus dem Hause Nvidia ist neben dem starken Intel Core Ultra 9 185H das Highlight. Zudem gibt es 32 GB RAM und 1 TB SSD. Wie sich das System in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.

Ausstattung: Welche Hardware bietet das Asus NUC 14 ROG 970?

Das Asus NUC 14 ROG 970 bietet das Top-SoC der ersten Intel Core Ultra Generation mit dem Codenamen Meteor Lake-H – den Intel Core Ultra 9 185H. Der Chip wurde bereits Ende 2023 vorgestellt und liefert mit 16 Kernen und 22 Threads weiterhin eine Top-Leistung. Dabei gibt es zwei Low-Power-Effizienz-, acht Effizienz- und sechs Performance-Kerne – letztere unterstützen als einzige Hyperthreading. Die Taktrate der Leistungskerne liegt zwischen 2,3 und 5,1 GHz, der Grundtakt der Low-Power-Effizienzkerne liegt bei gerade einmal einem GHz. Die TDP kann vom Systemintegrator zwischen 35 W und 64 W konfiguriert werden, im Turbo-Modus steigt diese dann auf bis zu 115 Watt an. Zusätzlich verfügt der Chip über eine integrierte NPU (Neural Processing Unit) mit einer Leistung von 34 TOPS (Tera Operations per Second), um Machine-Learning-Aufgaben schnell und effizient zu erledigen. Zuletzt gibt es noch die hauseigene iGPU der ARC-Serie, die mit 8 Kernen bei maximal 2,35 GHz etwa doppelt so schnell ist wie der Vorgänger Iris Xe Graphics G7. Diese ist im NUC 14 ROG 970 jedoch nebensächlich, da der Mini-Gaming-PC über eine dedizierte Grafikkarte verfügt – die Nvidia RTX 4070 in der Mobile-Variante. Die GPU ist mit 8 GB GDDR6-VRAM mit einem Takt von 2 GHz ausgestattet, der Grafikchip taket typisch mit 1395 MHz und maximal mit 1695 MHz. Die Grafikleistung kommt auf Kosten von bis zu 140 Watt zusätzlicher Leistungsaufnahme. Der entscheidende Unterschied zwischen einem normalen Oberklasse-Mini-PC, wie dem Geekom GT1 Mega und einem Mini-Gaming-PC ist aber vor allem die deutlich gesteigerte Grafikleistung durch eine dedizierte GPU.

Dem Prozessor stehen zudem 32 GB RAM DDR5-RAM mit 5600 MTS (Mega Transfers per Second) im Dual Channel zur Seite. Die beiden Module kommen dabei von SKhynix und können nachträglich aufgerüstet werden. Offiziell unterstützt die CPU bis zu 96 GB RAM, laut Asus sind maximal 64 GB möglich.

Die verbaute M.2-SSD im Formfaktor 2280 ist 1 TB groß und über PCIe-4.0 angebunden. Der Speicher-Benchmark Crystaldiskmark attestiert ihr ein Top-Ergebnis von 6991 MB/s im Lesen und 4895 MB/s im Schreiben. Die SSD stammt von Samsung und kann nachträglich aufgerüstet werden. Zusätzlich gibt es zwei weitere M.2-Steckplätze, die unbelegt sind und für zusätzlichen Speicherplatz genutzt werden können.

Der Mini-PC kann über Thunderbolt 4, HDMI 2.1 und zweimal Displayport 1.4a bis zu vier Monitore ansteuern. Zusätzlich gibt es einmal 2,5-Gigabit-LAN, die Stromversorgung erfolgt ausschließlich über die DC-Buchse. Bei den Drahtlosschnittstellen setzt man mit Wifi 6E und Bluetooth 5.3 nicht auf die aktuellsten erhältlichen Standards Wifi 7 und Bluetooth 5.4. Diese gibt es zwar fast nur mit Intel-Chipsätzen, da die entsprechenden WLAN-Chipsätze aktuell nur mit Intel-CPUs kompatibel oder nicht verfügbar sind, was hier aber durch die Wahl eines Intel-Prozessors kein Problem wäre. Für die LAN-Schnittstelle kommt der Intel I226-V Controller und für die Drahtlosschnittstellen der Intel Killer Wifi 6E AX1690i.

Performance: Wie schnell ist das Asus NUC 14 ROG 970?

Die Leistung des Intel Core Ultra 9 185H kennen wir bereits aus anderen Oberklasse-Mini-PCs. Hier stellt sich also die Frage, ob Asus noch einmal mehr entlocken konnte. Der Core Ultra 9 zeigt seine Leistung mit einem starken Ergebnis von durchschnittlich 7739 Punkten beim PCmark 10. Vor allem beim 3Dmark Time Spy macht die dedizierte Grafikkarte den entscheidenden Unterschied. Hier erreichen wir eine Punktzahl von 11.953, zusammengesetzt aus 12.232 Grafik- und 10586 CPU-Punkten – und ist damit ein gutes Stück schneller als etwa der Mini-Gaming-PC Minisforum Atomman G7 Pt.

Der Cross-Platform-Benchmark Geekbench 6 attestiert der RTX 4070 im OpenCL-Test 114.660 Punkte, die integrierte GPU des Core Ultra 9 schafft es hier nur auf 37.944 Punkte. Die CPU erzielt hier 2355 Punkte im Single- und 12.328 Punkte im Multi-Core. Zuletzt vergibt Cinebench R24 starke 111 Punkte im Single- und 979 Punkte im Multicore-Benchmark. Die RTX 4070 erzielt ebenfalls ein Top-Ergebnis mit 10.917 Punkten. Eine vollwertige Desktop-3070-Ti als TUF-Modell von Asus erreicht hier nur etwa 10.050 Punkte und verbraucht zudem mehr Strom. Die CPU-Leistung ist etwas enttäuschend, denn die gleiche CPU war in unserem Test beim Geekom GT1 Mega etwas schneller.

In jedem Fall sind mit solchen Ergebnissen unsere Testspiele Anno 1800 und Cities Skylines 2 problemlos spielbar. In ersterem spielen wir wieder in Full-HD bei höchsten Einstellungen und aktiviertem FSR (FidelityFX Super Resolution) im Modus „Ultrahohe Qualität“. Dabei sind wir in einem fortgeschrittenen Endlosspiel und schauen größtenteils auf eine 50.000-Einwohner-Metropole. So haben wir mit durchschnittlich 34 FPS, in der Spitze 43 FPS ein hervorragendes Spielerlebnis.

In Cities Skylines 2 erhalten wir ebenfalls bei hohen Einstellungen und dynamischer Auflösungsskalierung im Modus „Automatisch“ durchschnittlich 30 FPS. Unsere Stadt hat dabei bereits fast 140.000-Einwohner und lässt sich so immer noch angenehm über mehrere Stunden spielen. Das ist nahezu auf einem Level mit unserem Gaming-PC zu Hause, der zwar nur mit Temperaturen von knapp 60 Grad bei der CPU und 76 Grad bei der GPU arbeitet, dabei aber die Lüfter sehr stark aufdreht. Nicht so beim NUC ROG, wie wir weiter unten zeigen.

Aufgrund des allgegenwärtigen KI-Booms haben wir es uns nicht nehmen lassen, KI-Modelle lokal auf der RTX 4070 Mobile laufen zu lassen. Dazu benutzen wir das Programm Jan und lassen uns vom Modell Openchat 3.5 7B den Spiele-Klassiker Snake in Python programmieren. Die Antwort kommt dank 43 Tokens/s schnell und scheint erst vielversprechend, doch die Schlange kann in dieser Version die Äpfel nicht essen. Auch ein zweiter Versuch und der Hinweis auf den Fehler verbessern das Ergebnis nicht. Deepseek Code 33B schlägt sich hier nur etwas besser, denn diese Version ist auch leicht fehlerbehaftet und zudem mit 0,36 T/s sehr langsam. Hier musste das Modell in den normalen RAM geladen und von der CPU verarbeitet werden, was stark zulasten der Geschwindigkeit geht. Aber auch die Online-Version von Deepseek liefert keine fehlerfreie Version des Spiels, ist aber immerhin gewohnt schnell. Auf der RTX 4070 Mobile lassen sich also nur kleine KI-Modelle lokal gut nutzen.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Asus NUC 14 ROG 970?

Im gemeinsamen Stresstest von CPU und Grafik liegt die maximale Taktrate des Core Ultra 9 nur kurz bei 4,8 GHz, dann für gute zehn Sekunden bei 3,3 GHz und pendelt sich danach dauerhaft um 2,4 GHz ein. Die RTX 4070 taktet durchgehend mit 2,31 GHz. Die maximalen Temperaturen betragen 91 Grad bei der CPU und 69 Grad bei der dedizierten Grafikkarte. Allerdings lastet der Stresstest neben der dedizierten Grafikkarte parallel auch immer die integrierte GPU aus, woraus sich der unüblich niedrige CPU-Takt ergeben könnte. Den Verbrauch haben wir mit höchstens 200 Watt und danach konstant 157 Watt gemessen. Das 310-Watt-starke Netzteil ist also ausreichend bemessen.

Lüfter: Wie laut ist das Asus NUC 14 ROG 970?

Im eigenen BIOS von Asus können Leistungs- und Lüftermodi zwischen verschiedenen Profilen, aber auch komplett frei eingestellt werden. So kann man noch einmal mehr Leistung aus der CPU holen oder die Betriebslautstärke optimieren.

Im Idle läuft der Mini-PC vollkommen lautlos, erst unter Last drehen die beiden integrierten Lüfter auf. Bei voller Auslastung des Systems messen wir mit dem Smartphone 33 dB(A) am Gehäuse und 23 dB(A) in etwa einem Meter Entfernung. Die Umgebungslautstärke lag währenddessen bei 19 dB(A).

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Asus NUC 14 ROG 970 installiert?

Auf dem NUC 14 ROG 970 ist Windows 11 Home vorinstalliert, sowie die eigene Software MyAsus. Andere Mini-PCs liefern üblicherweise Windows 11 Pro. Der übliche Virenscan mit dem Windows Defender liefert keine Befunde.

Die Installation einer Linux-Distribution funktioniert im Falle von Ubuntu 24.01 problemlos, wobei man das Startmedium beispielsweise über das erweiterte Startmenü von Windows auswählen kann. Die Treiber für Ethernet, WLAN, Bluetooth und Audio findet das Linux-System automatisch.

Das BIOS des ROG NUC 970 ist für uns ein eher unerwartetes Highlight für einen Mini-PC. Jedoch lässt dieses nicht nur die Wahl zwischen verschiedenen Leistungs- und Lüftermodi, sondern lässt die Lüfterkurven und Leistungslimits so frei wie bei einem Desktop-Mainboard einstellen. Das ist bei Mini-PCs eine absolute Seltenheit, wo, wenn überhaupt, nur vorkonfigurierte Profile auswählbar sind.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Asus NUC 14 ROG 970?

Das Asus NUC ROG ist innen aus mehreren Modulen zusammengesetzt, die sich einfach ein- oder herausschieben lassen. Im ersten Moment ist das ungewohnt und hat unsererseits etwas Einarbeitung erfordert. Zudem sind zuvor einige Schrauben zu entfernen, die teils etwas versteckt sind. Hat man das Konzept einmal verstanden, gestaltet sich die Wartung sowie der Austausch von Komponenten (RAM und SSD) aber recht einfach. Während das innere Gehäuse vollständig aus Metall besteht, sind die daran befestigten Paneele vollständig aus Kunststoff gefertigt. Dieser ist an Übergängen und insbesondere an den Schiebe-Elementen teils etwas dünn. Auch gibt es viele sehr dünne Kunststoffhaken, die den PC zusammenhalten und bei zu viel Widerstand leicht brechen. Dadurch wirkt der teure und leistungsstarke Mini-PC eher billig, das Gehäuse lässt sich leicht verformen und die Kunststoffteile knirschen auch noch.

Zum Lieferumfang gehört auch noch ein Standfuß, der aus Metall besteht und in der Ablagefläche des PCs gummiert ist. Das ist ein schönes Extra und erlaubt das hochkante Aufstellen des Rechners. Mit Außenmaßen von 59 × 180 × 270 mm und einem Gewicht von 2580 g überschattet der NUC 14 ROG jeden klassischen Mini-PC, ist aber noch deutlich kompakter als ein ATX-Desktop-Tower.

Preis: Was kostet der Asus NUC 14 ROG 970?

Beim Hersteller selbst kostet unsere Ausstattung des ROG NUC 970 mit Intel Ultra 9, RTX 4070 Mobile, 32 GB RAM und 1 TB SSD stolze 1499 Euro mit EU-Netzkabel. Computeruniverse verlangt für die Konfiguration sogar 1799 Euro – ohne Netzkabel.

Die schwächere Ausstattung mit Intel Ultra 7, RTX 4060 Mobile, 16 GB RAM und 1 TB SSD ist aktuell nicht günstiger und kostet ebenfalls 1499 Euro. Asus selbst ruft im eigenen Onlineshop aktuell einen Preis von 1657 Euro auf. Als Barebone (ohne RAM und SSD), das Asus als „Performance Kit“ bezeichnet, kostet die RTX-4060-Variante 1379 Euro; im Herstellershop sind es 1409 Euro. Die Ausführung mit RTX 4070 kostet als Barebone 1649 Euro – und damit mehr als die ausgestattete Variante.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Asus NUC 14 ROG 970 liefert gut ab. Die Grafikleistung ist hervorragend, während wir uns bei der CPU etwas mehr erhofft haben. Die SSD ist zumindest in der Geschwindigkeit optimal, ihre Speicherkapazität könnte aber zum hohen Preis von 1499 Euro größer als 1 TB sein. Unschön sind zudem die älteren Drahtlosstandards für diesen Preis, Wifi 7 sollte schon drin sein. Ebenso hätte man auch eine Lizenz für Windows 11 Pro statt Home erwarten können, was bei anderen Mini-PCs der Standard ist.

Da es auch bei den Gaming-Mini-PCs vergleichbar gute, aber vor allem günstigere Alternativen gibt, können wir das NUC 14 ROG 970 nicht uneingeschränkt weiterempfehlen. Steigt nämlich der Preis von aktuell 1499 Euro auf über 1700 Euro, sind Systeme wie der Minisforum G7 Pt oft die bessere Wahl.

Nichtsdestotrotz bereitet der Asus-PC in seiner Hauptdisziplin – dem Zocken – großen Spaß, wir spielen Cities Skylines 2 in hohen Einstellungen über Stunden. Dem PC ist dabei kaum ein Mucks zu entlocken, das System arbeitet mit niedriger Lautstärke, wobei auch das BIOS mit seinen frei einstellbaren Lüfterkurven zu loben ist – eine Seltenheit bei Mini-PCs und Mini-Gaming-PCs, die, wenn überhaupt, nur starre Lüfterprofile bieten. In puncto Software hat Asus also gute Arbeit geleistet. Kritik erfährt weiterhin das nicht ganz eingängige Gehäuseinnere, das einige Schrauberei erfordert. Insgesamt reicht es aber dank gutem und leisem Betrieb für vier von fünf Sternen im Test.

Der Asus NUC 14 ROG 970 ist ein kompakter Gaming-PC mit starker Grafik und guter CPU. Die integrierte, 1 TB große M.2-SSD ist enorm flott, könnte aber zum Systempreis von 1499 Euro bei Amazon mehr Speicher bieten. Weiterhin gibt es 32 GB RAM und das Highlight – eine Nvidia Geforce RTX 4070 Mobile. Damit richtet sich das System eindeutig an Gamer, die nach einer kompakten und unkomplizierten Gaming-Maschine suchen. Das NUC 14 ROG stellt den Schreibtisch nicht voll und arbeitet auch unter Last leise, wir zocken über Stunden Cities Skylines 2, das butterweich über den Bildschirm flimmert. Im Test gibt es trotz einiger Kritikpunkte auf hohem Niveau vier von fünf Sternen.

  • dedizierte Grafikkarte
  • schnelle SSD
  • viele Einstellungen im BIOS
  • guter Prozessor
  • hoher Preis
  • nur Kunststoffgehäuse
  • nur Wifi 6E und Bluetooth 5.3