Smart Ring Newgen Medicals FRI-100 im Test

Ein smarter Ring zum Preis eines einfachen Fitness-Trackers: Der Newgen Medicals FRI-100 ist ein echtes Schnäppchen – ob der Ring brauchbar ist, zeigt der Test.

Apr 28, 2025 - 14:03
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Smart Ring Newgen Medicals FRI-100 im Test

Ein smarter Ring zum Preis eines einfachen Fitness-Trackers: Der Newgen Medicals FRI-100 ist ein echtes Schnäppchen – ob der Ring brauchbar ist, zeigt der Test.

Smarte Ringe gelten als handliche Alternative zu klassischen Fitness-Trackern. Doch bislang sind sie oft deutlich teurer als günstige Smartwatches – und leisten sich Schwächen bei der Pulsgenauigkeit. Pearl schickt mit dem Newgen Medicals Fitness-Tracker-Ring FRI-100 nun eine besonders günstige Variante ins Rennen.

Ob der kleine Ring tatsächlich eine Alternative zum herkömmlichen Fitness-Tracker ist oder doch eher ein Schmuckstück mit Ambitionen bleibt, klären wir in diesem Test.

Design & Tragekomfort

Nach dem Auspacken waren wir positiv überrascht: Der Ring sieht deutlich schicker aus, als es der Preis vermuten lässt. Das silberfarbene Metallgehäuse wirkt solide, die Innenseite mit den Sensoren ist mit Kunststoff versiegelt. Zwei feine, glänzende Kerben auf den Seiten setzen dezente Akzente, während das übrige Ringband matt bleibt – ein gelungenes Design, das uns auf Anhieb gefällt.

Weniger überzeugend fällt der Lieferumfang aus: Zum Laden gibt es nur ein einfaches Magnetkabel mit USB-A-Anschluss. Optional bietet Pearl wenigstens ein Ladecase aus Kunststoff für 8 Euro an.

Der Ring ist wasserdicht nach ATM 5 und darf somit beim Schwimmen oder Duschen am Finger bleiben. Ein Probierset zur Größenbestimmung gibt es allerdings nicht; Käufer müssen selbst Maß nehmen. Zur Auswahl stehen fünf Größen: 57, 63, 65, 67 und 70.

Der Ring sollte möglichst stramm, aber bequem sitzen, um eine zuverlässige Pulsmessung zu ermöglichen. An großen, aber schlanken Händen haben wir die Größe 63 überwiegend am linken Mittelfinger getragen – dort saß der Ring allerdings etwas locker. An der rechten Hand passte er besser, was für Rechtshänder jedoch ungewohnt sein kann.

Tracking & Funktionen

Der Smart Ring von Newgen Medicals misst den Puls, den Blutsauerstoffgehalt sowie Schritte und überwacht den Schlaf. Eine Messung der Körpertemperatur sowie der Atmung im Schlaf gibt es aber nicht. Im Test haben wir die Huawei Watch Fit 3 (Testbericht) als Referenzgerät genutzt, um die Genauigkeit des Rings zu prüfen.

Etwas überrascht waren wir beim Einrichten: Die Anleitung fällt nur sehr rudimentär aus. Zudem verlangt dieses Modell die uns bislang unbekannte App QRing, während frühere Ringe von Newgen Medicals mit der App Aizo liefen. Immerhin: Die App macht einen besseren Eindruck, bietet zahlreiche Sportprofile – die allerdings schlecht sortiert sind, sodass die Auswahl etwas Geduld erfordert.

Die kontinuierliche Pulsmessung erfolgt standardmäßig alle 30 Minuten automatisch. Auf Wunsch lässt sich der Puls auch manuell in der App messen. Die Erfassung des Ruhepulses war im Test erfreulich genau und wich kaum von unserem Referenzgerät ab. Auch bei lockeren Ausdauereinheiten zeigte der Ring schlüssige Ergebnisse.

Anders bei intensiveren Belastungen: Bei Sportarten mit stark schwankender Herzfrequenz – etwa Intervalltraining – hinkten die Messwerte teils deutlich hinterher. Beim Spinning zeigten sich etwa besonders starke Schwankungen. Das trifft allerdings auch auf viele preiswerte Fitness-Tracker zu.

Etwas besser lief es beim Bodyweight-Training oder Kampfsport: Hier wichen die Werte für maximale Herzfrequenz und Durchschnittspuls nur etwa 7 bis 12 Prozent von der Huawei Watch Fit 3 ab. Für Krafttraining ist der Ring weniger zu empfehlen – denn ein Ring stört dann besonders beim Freihanteltraining. Die Schrittzählung lieferte weitgehend plausible Daten, zeigte jedoch teils deutliche Schwankungen.

Schlafanalyse

Der Ring erfasst im Schlaf grob einzelne Schlafphasen – ähnlich, wie man es bereits von Smartwatches kennt. Im Vergleich zu einer Uhr trägt sich der Ring nachts deutlich angenehmer. Allerdings kann das Aufleuchten der Infrarotsensoren Mitbewohner stören.

Die App analysiert den Schlaf und unterteilt ihn in die Phasen: leichter Schlaf, tiefer Schlaf und REM (Rapid Eye Movement). In der Praxis ließ die Genauigkeit allerdings zu wünschen übrig. Verglichen mit einer Smartwatch wie der Huawei Watch Fit 3 ermittelte der Ring deutlich längere Schlafzeiten – auch dann, wenn wir noch wach im Bett lagen oder gelesen haben. Diese Zeiten wurden fälschlicherweise bereits als Schlaf gewertet. Insgesamt fiel die Schlafanalyse für unseren Geschmack zu unpräzise aus.

Akku & Laden

Eine positive Überraschung ist die Akkulaufzeit: Im Test hielt der Ring knapp neun Tage durch – bei durchgehendem Tragen. Viele Konkurrenten schaffen nur drei bis fünf Tage, auch wenn wir schon Ringe getestet haben, die fast zwei Wochen durchhielten – allerdings zu deutlich höheren Preisen. Der Ladevorgang im Case dauert gut eine Stunde.

Preis

Die Preisspanne des Pearl-Rings reicht je nach Größe von 29 Euro bis 35 Euro. Das ist verglichen mit der Konkurrenz ein echter Kampfpreis. Ein optionales Ladecase aus Kunststoff kostet 8 Euro (ohne Versand).

Fazit

Wer es mal mit einem smarten Ring ausprobieren möchte, bekommt mit dem Newgen Medicals Fitness-Tracker-Ring FRI-100 (ZX-5687) eine preiswerte Möglichkeit dazu. Der Ring hinterlässt einen besseren Eindruck, als wir es erwartet hätten, und sieht zudem sehr schick am Finger aus.

Der Ring ist ausreichend, um grobe Aktivitäten und den Herzschlag im Laufe des Tages festzuhalten. Er bietet eine ordentliche Genauigkeit bei der Pulsmessung – außer beim Intervalltraining. Für ambitionierte Sportler eignet sich also ein hochwertiger Fitness-Tracker (Bestenlisten) oder eine Sportuhr (Bestenlisten) besser. Die Schlafanalyse war zudem recht ungenau – eine Messung der Hauttemperatur oder Atmung gibt es nicht. Ein Ladecase muss man dazu kaufen, zur Not reicht aber das beigelegte magnetische Ladekabel aus.

  • schickes Design
  • halbwegs solide Pulsmessung
  • viele Sportprofile in der App
  • lange Akkulaufzeit
  • sehr günstig
  • kein Probierset für Ringgrößen
  • Ladecase muss separat erworben werden
  • ungenaue Schlafanalyse
  • keine Messung der Hauttemperatur oder Atmung im Schlaf