Stromkosten-Schock: Solaranlagen-Besitzer sollen mehr zahlen
Eigener Solarstrom gilt als Sparwunder, doch das könnte sich bald ändern. Eine geplante Reform sieht vor, dass Betreiber von Solaranlagen stärker an den Kosten der Stromnetze beteiligt werden. Wer seinen grünen Strom ins Netz einspeist, könnte draufzahlen.

Eigener Solarstrom gilt als Sparwunder, doch das könnte sich bald ändern. Eine geplante Reform sieht vor, dass Betreiber von Solaranlagen stärker an den Kosten der Stromnetze beteiligt werden. Wer seinen grünen Strom ins Netz einspeist, könnte draufzahlen.
Wer Solarstrom liefert, soll mitzahlen
Bislang zahlen Haushalte Netzentgelte nur für den Strom, den sie tatsächlich aus dem Netz beziehen. Wer eine Solaranlage besitzt, bezieht aber oft nur wenig Strom und speist an sonnigen Tagen Überschüsse ins öffentliche Netz ein. Genau das will die Bundesnetzagentur ändern. Ihr Vorschlag: Künftig soll auch für die Einspeisung eine Gebühr fällig werden.
Behördenchef Klaus Müller kritisiert, dass immer weniger Haushalte die vollen Netzkosten tragen, während der Aufwand für den Netzausbau stetig wächst. Wer heute Solarstrom ins Netz liefert, nutzt die Infrastruktur kostenlos – das soll sich ändern. Eine Möglichkeit wäre ein neues Grundentgelt, das alle Netzanschlussnutzer zahlen müssten, egal ob sie Strom beziehen oder einspeisen.
Zusätzlich denkt die Bundesnetzagentur über einen Kapazitätspreis nach. Dieser würde sich an der maximal möglichen Anschlussleistung orientieren, also unabhängig davon, wie viel Strom tatsächlich fließt (Quelle: Spiegel).
Stellungnahmen zu den Plänen können bis Ende Juni abgegeben werden. Bereits Ende 2026 könnte dann ein neuer Rahmen für die Netzentgelte gelten, mit möglicherweise höheren Kosten für Besitzer von Solaranlagen.
Belastung für Energiewende-Unterstützer?
Die geplante Reform könnte für viele Betreiber kleiner Solaranlagen eine bittere Pille werden. Anstatt wie bisher vom selbst erzeugten Strom zu profitieren, müssten sie zusätzliche Kosten einplanen. Besonders ärgerlich ist, dass ausgerechnet die Haushalte, die mit ihrer Investition die Energiewende unterstützt haben, bestraft werden könnten.
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