Top 10: Das beste Ladegerät fürs Handy
Um Handys zu laden, benötigt man kein teures Ladegerät. Wir haben über zehn USB-Netzteile unter 65 Watt auf ihre Leistungsfähigkeit getestet und zeigen die besten.
Um Handys zu laden, benötigt man kein teures Ladegerät. Wir haben über zehn USB-Netzteile unter 65 Watt auf ihre Leistungsfähigkeit getestet und zeigen die besten.
Die Hersteller haben einen neuen Weg gefunden, bei ihren Smartphones Geld zu sparen: Sie legen kein Ladegerät mehr bei. Apple hat es 2021 bei seiner iPhone-12-Reihe vorgemacht, Samsung und Google zogen nach und legen den meisten Smartphones ebenfalls kein Netzteil mehr bei. Nokia hat sich dem ebenfalls angeschlossen. Offiziell geht es nicht um Kostenreduktion, sondern um Nachhaltigkeit. Schließlich hat so ziemlich jeder mindestens ein funktionierendes Ladegerät zu Hause herumliegen. Das mag stimmen, allerdings unterstützen die alten Netzteile häufig keine aktuellen Standards und laden das Handy deshalb weniger schnell auf.
Wir haben uns für diesen Vergleichstest einzeln erhältliche USB-C-Netzteile unter 65 Watt angeschaut und sie getestet. Die Geräte decken ein breites Spektrum aus beliebten Marken und verschiedenen Schnellladetechniken ab. Der Testsieger kommt von Ikea und bietet 30 Watt zum aktuellen Preis von 8 Euro.
Die besten Lader für energiehungrige Geräte zeigen wir in der Top 10: Das beste Ladegerät mit USB-C ab 65 Watt – Laptop & Co. schnell laden. Passende Adapter, um Ladegeräte auch im Ausland nutzen zu können, finden sich in unserem Ratgeber Reiseadapter und Multistecker fürs Ausland: Überall Steckdosen nutzen ab 7 Euro. Welche Kabel zum Ladegerät gut sind, klären wir im Artikel: Top 10: Die besten USB-C-Kabel bis 10 € im Test – Ladekabel für Laptop & iPhone.
Was ist das beste Ladegerät fürs Handy?

Um ein Smartphone laden zu können, genügt in der Regel ein günstiges Ladegerät unter 65 Watt. Es gibt wenige Smartphones, die schneller laden können, aber meist auf eigene Schnellladestandards setzen. Dazu erklären wir mehr im Rat-gebenden Teil unter der Top 10. Viele Handys sind aber nach wie vor mit nur 30 Watt oder noch weniger unterwegs. So lädt etwa das iPhone 15 Pro Max nur mit 20 Watt, ein Pixel 8 Pro (Testbericht) schafft bei einem Ladegerät mit der richtigen PPS-Range immerhin 30 Watt. Ein Ladegerät dieser Leistungsklasse ist zwar sehr günstig sowie kompakt, allerdings nur für Handys und nicht für Laptops oder leistungsstarke Tablets geeignet, da diese einen höheren Ladestrom benötigen.
Alle Ladegeräte in dieser Bestenliste setzen auf USB-C und liegen unter 65 Watt. Micro-USB spielt keine Rolle mehr, USB-A ist manchmal mit an Bord. Wegen des preislichen Ausrufezeichens küren wir das Ikea Sjöss 30W zum Testsieger. Viel Ausstattung für wenig Geld bietet auch das Iniu I623 45W GaN II.
Schnellladetechnik
Zu den wichtigsten und am weitesten verbreiteten Ladetechniken gehört Quick Charge (QC) und Power Delivery (PD). Während Quick Charge Android-Smartphones mit Qualcomm SoC unterstützt, nutzt unter anderem Apple den Power-Delivery-Standard.
Bei den Schnellladetechniken handeln Lader und Endgerät die Kombination aus Spannung und Strom aus. Üblicherweise bietet das Netzteil verschiedene Kombinationen an, aus denen sich das Endgerät die passende heraussucht. Das geschieht über den Control Channel (CC) des USB-C-Steckers. Auch deswegen ist es wichtig, das richtige Kabel zu wählen. Arbeitet der Chip im Kabel nicht korrekt, überträgt es maximal drei Ampere.
Dabei ist USB Power Delivery 3.0 der erste Standard, der Qualcomms Quick Charge und Apple Lightning ersetzen kann. Mit USB-PD 3.0 werden die bisherigen Power-Profile mit der festen Zuordnung von Spannung und Maximalstrom durch flexible Power Rules abgelöst. Dabei gilt, je höher die Nennleistung, desto mehr Kombinationen sind möglich. Deswegen laden USB-Ladegeräte mit USB-PD 3.0 auch kompatible Geräte über den Schnellladestandard Quick Charge.
Wer mehr über Power Delivery erfahren möchte, dem empfehlen wir den Heise-Beitrag Passt irgendwie.
Im folgenden Preisvergleich zeigen wir die günstigsten USB-C-Ladegeräte mit der Schnellladetechnik USB Power Delivery 3.0.
Proprietäre Schnelllade-Funktionen
Immer mehr Hersteller setzen jedoch auf eigene Schnellladestandards, was die Bemühungen von Power Delivery wieder zur Makulatur macht. Denn geht ein Hersteller beim Schnellladen seinen eigenen Weg, lassen sich diese Smartphones ausschließlich mit den herstellereigenen Netzteilen schnell aufladen. An fremden Ladegeräten fallen sie auf Ladegeschwindigkeiten von teils unter 20 Watt zurück, wodurch ein Ladevorgang enorm lang dauert.
Bei vergangenen Tests hat sich das bei unseren Versuchs-Smartphones Honor Magic 5 Pro (Testbericht) und Xiaomi Redmi Note 12 Pro+ (Testbericht), die beide über 60 Watt laden können, als großes Problem herausgestellt. Keines der getesteten Ladegeräte hat die beiden Handys auch nur ansatzweise mit ihrer maximal möglichen Ladeleistung versorgt. Die Werte betrugen unter 10 Watt und wichen bis auf einzelne Ausreißer kaum mehr als 3 Watt voneinander ab, was Laden zur Geduldsprobe macht.
Was ist PPS und wofür benötigt man es?
In unserer Praxiserfahrung und vielen Smartphone-Tests hat sich zudem gezeigt, dass diese Besonderheit teils von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich auftritt. Während das eine problemfrei lädt, verweigert ein anderes die Schnellladung. Eine Spielart, die dahinterstecken kann, ist die PD-Erweiterung PPS (Programmable Power Supply) – eigentlich dazu da, um Spannung und Strom automatisch in Echtzeit dynamisch ändern zu können.
Dadurch soll jederzeit die maximal mögliche Ladeleistung nutzbar sein. Doch diese Technologie kann dafür sorgen, dass Ladegeräte, die nicht auf die exakt gleiche Spannung einsetzen, auf die nächst niedrigere, mit Ladegerät und Endgerät kompatible Spannung zurückfallen (Einblicke im Artikel von heise online).
Das ist gerade dann ärgerlich, wenn man grundsätzlich schnell laden könnte, aber Kabel und Lader nicht zum Standard des Endgeräts passen. Hier muss man also auf die Leistungsdaten im Detail schauen oder bei den Herstellerladegeräten bleiben. Wir geben entsprechend dazu die Angaben der Hersteller zu PPS an und prüfen die Anschluss-Spezifikationen mit einem PD-Listener.
Testverfahren
Zur Vergleichbarkeit machen wir eine Auswertung der Effizienz der Ladegeräte, beantworten also die Frage, wie groß die Abweichung zwischen aus dem Hausnetz bezogener und beim Endgerät ankommender Leistung ist. Dieser Wert zeigt, welche Ladegeräte auf die effizienteste Elektronik setzen und welche nicht. Außerdem achten wir auf Verarbeitung, Optik und weitere Auffälligkeiten, wie störende Dauerbeleuchtung oder Fiepgeräusche der Elektronik.
Zur Ermittlung von Effizienz & Leistung nutzen wir das Messgerät F-nirsi FNB58, das uns Banggood zur Verfügung gestellt hat, und hängen es zwischen USB-C-Stecker und Smartphone. Es gibt über ein integriertes LCD unter anderem die Leistung in Watt aus. Zudem zeigt es an, auf welche Schnellladetechnik sich das Netzteil und das Mobilgerät geeinigt haben. Den eigenen Energiebedarf stillt es über das angeschlossene USB-C-Kabel. Dieser ist jedoch so gering, dass wir ihn in unserer Messung ignorieren. Eine Dokumentation gibt es nicht. Das Messgerät verfügt außerdem über eine Funktion zum Lauschen am Power-Delivery-Protokoll und gibt dessen Spezifikationen an.
Zudem verwenden wir ein haushaltsübliches Strommessgerät vor dem Lader, um dessen Stromverbrauch zu erkennen. Je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter ist ein Netzteil. Je niedriger, desto mehr Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Bei all diesen Messmethoden kann es allerdings zu Messungenauigkeiten kommen, weshalb dieser Wirkungsgrad nur als ungefährer Vergleichswert zu verstehen ist.
Im Test lädt jedes Gerät etwa fünf Minuten, protokolliert wird von uns ein gerundeter Mittelwert. Als Vergleichsgerät nutzen wir unsere Powerbank Anker Prime 20.000 mAh. Um keine Verfälschungen zu haben, befindet sich der Akkustand immer zwischen 30 und 70 Prozent. Verwendet wurde ein hochwertiges USB-C-auf-USB-C-Kabel, das 240 Watt übertragen kann – also genug für Ladegeräte bis 65 Watt. Was ein gutes USB-C-Kabel ausmacht, zeigen wir in der Kaufberatung USB-C-Kabel: Nicht jedes kann alles.
Aus Vergleichszwecken haben wir auch ältere USB-A-Ladegeräte getestet, deren Ergebnisse finden sich weiter unten in der Tabelle.
Auch wenn ein Netzteil mehrere USB-C-Ports und/oder einen USB-A-Port bietet, haben wir zwecks der Vergleichbarkeit immer nur ein einzelnes Gerät über einen USB-C-Port gemessen. Die Lader, die nur einen USB-A-Port bieten, testen wir darüber.
Platzierung | Produktname | Angaben | laut | Hersteller | Google Pixel 8 Pro | Google Pixel Tablet | Anker Powerbank Prime 20.000 mAh | Samsung S22 | iPhone 13 Mini | Wirkungsgrad | null |
null | null | Watt | QC | PD | Watt | Watt | Watt | Watt | Watt | Prozent | null |
1 | Ikea Sjöss 30W | 30 | ✖ | ✔ | 18,74 | 16,09 | 29,37 | ✖ | ✖ | 87 | null |
2 | Iniu 45W USB-C-Ladegerät GaN II | 45 | ✖ | ✔ | 19,22 | 16,5 | 43,31 | 20,21 | 14,82 | 88,5 | null |
3 | Ugreen Nexode 30W | 30 | ✖ | ✔ | 21,59 | 19,2 | 29,2 | 19,65 | 14,03 | 87 | null |
4 | Baseus USB-C-Ladegerät 30W | 30 | ✖ | ✔ | 21,12 | 17,8 | 28,93 | 14,49 | 13,93 | 85,5 | null |
5 | Anker Power Port III 25W | 25 | ✖ | ✔ | 18,81 | 18,7 | 27,01 | 14,44 | 14,12 | 89 | null |
6 | Anker 511 Charger | 30 | ✖ | ✔ | 15,7 | 18,4 | 29,06 | ✖ | ✖ | 89 | null |
7 | Ugreen Nexode 45W | 45 | ✖ | ✔ | 19,23 | 16,7 | 44,03 | 14,37 | 13,73 | 85 | null |
8 | Baseus 35W GaN5 | 35 | ✖ | ✔ | 17,02 | 15,67 | 28,6 | ✖ | ✖ | 84 | null |
9 | Google Pixel Ladegerät | 30 | ✖ | ✔ | 24,76 | 18,9 | 28,9 | ✖ | ✖ | 86 | null |
10 | Apple 30W Netzteil | 30 | ✖ | ✔ | 18,82 | ✖ | 28,3 | 14,35 | 14,15 | 84 | null |
✖ | Belkin Boostcharge 20W | 20 | ✖ | ✔ | ✖ | ✖ | ✖ | 14,05 | 13,97 | 84 | null |
✖ | Hama Charger 42W | 42 | ✔ | ✔ | 19,55 | ✖ | ✖ | 14,68 | 12,41 | 85 | null |
✖ | Spigen Steadiboost 27W | 27 | ✖ | ✔ | 18,89 | ✖ | ✖ | 14,70 | 14,39 | 85 | null |
✖ | Google G1000-EU | 18 | ✖ | ✔ | 17,88 | ✖ | ✖ | 14,76 | 7,5 | 86 | null |
✖ | USB-A: Xiaomi Power Adapter MDY-10-EF | 18 | ✖ | ✖ | 7,22 | ✖ | ✖ | 8,74 | 4,82 | 84 | null |
✖ | USB-A: Samsung Travel Adapter | 10 | ✖ | ✖ | 7,78 | ✖ | ✖ | 9,47 | 5,29 | 82 | null |
Standardladegeräte
Um zu zeigen, dass sich der Umstieg auf ein Schnellladegerät mit USB-C lohnt, testen wir auch ältere Lader. Mit dabei ist als einziges USB-C-Ladegerät der Google-Charger G1000-EU. Die Netzteile von Xiaomi, Samsung und Oneplus verfügen über einen gewöhnlichen USB-A-Anschluss. Der Google-Charger bietet als Schnellladetechnik Quick Charge, nicht jedoch Power Delivery 3.0. Damit lädt er zwar die Smartphones von Samsung, Google und Oneplus schnell, nicht jedoch das iPhone 13 Mini. Die Netzteile von Xiaomi und Samsung laden alle getesteten Smartphones deutlich langsamer als die hier gezeigten USB-C-Ladegeräte.
Eine Ausnahme bildet der Oneplus Warp Charger in Verbindung mit dem Oneplus 7T Pro. Diese kommunizieren über einen eigenen, proprietären Schnellladestandard und erreichen so ausgezeichnete 25 Watt. Bei den Smartphones von Samsung und Apple erreicht es gute normale Werte, beim Google Pixel 7 fällt es jedoch durch.
Wireless-Charger: Qi oder Magsafe
Neben den kabelgebundenen Lademöglichkeiten kann man je nach Handy auch kabellos laden. Beim iPhone gelingt das per Magsafe, Android-Smartphones verwenden Qi – wobei sich die Techniken neben dem verwendeten Ladeprotokoll im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass Magsafe das iPhone magnetisch festhält. Legt man allerdings ein Qi-fähiges Smartphone ohne Magneten auf ein Magsafe-Pad, beginnt der Ladevorgang dennoch. So sind die Geräte zwar kompatibel, das Magsafe-Protokoll kann ein offizielles Magsafe-Handy allerdings schneller laden.
Doch auch bei Qi gibt es solche Schnellladeprotokolle, etwa von Xiaomi oder Google. Jedes Magsafe-iPhone kann aber mit geringer Geschwindigkeit (meist 10 bis 12 Watt) auch auf Qi-Ladepads laden. Wir haben zu beiden Technologien zahlreiche Ladegeräte getestet. iPhone-Nutzer schauen in unsere Top 10: Das beste Magsafe-Ladegerät für das iPhone im Test. Das entsprechende Qi-Pendant testen wir in der Top 10: Die besten Qi-Ladegeräte ab 10 Euro – das Smartphone kabellos laden.
Auch Powerbanks gibt es mit beiden Technologien, die wir in folgenden Artikeln behandeln: Induktive Energieübertragung: Qi-Powerbanks ab 10 Euro im Vergleich und Top 10: Die beste Magsafe-Powerbank – aktuell schon ab 11 Euro.
Fazit
Der Vergleichstest zeigt, dass USB-C-Ladegeräte mit Schnellladetechniken die Smartphones teilweise bis zu doppelt so schnell laden wie alte Netzteile mit USB-A-Port. Überdies verdeutlicht der Test, dass ein Schnellladegerät mit 20 Watt für das Laden eines einzelnen Handys ausreicht. Das sind gute Nachrichten, schließlich kosten die Ladegeräte mit geringerer Leistung in Watt auch deutlich weniger Geld. Die höhere Leistung ist nur nötig, wenn entweder mehrere Geräte gleichzeitig geladen werden sollen oder ein Notebook oder Macbook mit am Ladegerät hängt.
Als Vergleichssieger küren wir das Ikea Sjöss 30W. Es ist mit 7,99 Euro sehr günstig, lädt alle Geräte schnell und bietet einen kleinen Formfaktor. Doch nicht nur dieses Netzteil ist preiswert. Bei diesem Update der Bestenliste hatten wir eine Flut an Hammerpreisen, es scheint Ladegerät-Saison zu sein. Im Gegensatz dazu ist das Google Pixel Ladegerät mit 20 Euro oder das Apple Ladegerät mit 30 Watt für fast 30 Euro geradezu teuer. Trotzdem sind beides keine schlechten Netzteile, letzteres richtet sich vor allem an Apple-Geräte.
Insgesamt zeigt unser Vergleich, dass man für ein gutes Ladegerät für Smartphone, Tablet oder Zubehör nicht mehr über 25 Euro ausgeben muss. Modelle für nur ein Gerät kosten inzwischen sogar weniger als 15 Euro und bieten teilweise noch Extras, wie Steckeraufsätze. Solche Reiseadapter und was man dazu wissen sollte, stellen wir auch in unserem Ratgeber Reiseadapter und Multistecker fürs Ausland: Überall Steckdosen nutzen ab 7 Euro vor.
Folgende Artikel sind außerdem relevant:
- Top 10: Die beste Powerbank im Test – Testsieger kostet 20 Euro
- Top 10: Die beste Mini-Powerbank für Handy & Co. im Test – günstig & kompakt
- Top 10: USB-C-Ladegeräte ab 65 Watt für Tablet & Laptop – günstig schlägt teuer
- Ladegerät Top 10: Die besten USB-Netzteile mit mehreren Anschlüssen
- Top 10: Die besten USB-C-Kabel bis 10 € im Test – Ladekabel für Laptop & iPhone