Bargeld in Bedrängnis: Bundesbank warnt vor baldigem Aus für Münzen und Scheine
Bargeld ist aus Deutschland kaum wegzudenken, gleichzeitig bestehen viele Verbraucher längst nicht mehr darauf. Den scheinbaren Widerspruch untersucht die Bundesbank in einer aktuellen Studie. Daraus geht auch hervor, dass ausgerechnet die „Bank der Banken“ eine ernste Bedrohung für Münzen und Scheine kommen sieht.

Bargeld ist aus Deutschland kaum wegzudenken, gleichzeitig bestehen viele Verbraucher längst nicht mehr darauf. Den scheinbaren Widerspruch untersucht die Bundesbank in einer aktuellen Studie. Daraus geht auch hervor, dass ausgerechnet die „Bank der Banken“ eine ernste Bedrohung für Münzen und Scheine kommen sieht.
Bundesbank warnt vor Bargeld-Aus
Bargeld ist auf dem absteigenden Ast, während die meisten Menschen (44 Prozent) in Deutschland heute sogenannte unbare Zahlungsmittel bevorzugen. Das geht aus der aktuellen Zahlungsverhältnisstudie 2023 hervor, die die Bundesbank regelmäßig in Auftrag gibt.
Demnach ist Bargeld im Verhältnis zu unbaren Alternativen abgeschlagen. Nur 28 Prozent geben Münzen und Scheinen noch den Vorzug. Weitere 28 Prozent haben keine klare Präferenz. Der größte Vorteil von Girokarten, Debit- oder Kreditkarte und digitalen Zahlungsmitteln wie Apps auf dem Smartphone ist für die Befragten, dass „man sich keine Sorgen machen muss, ob das mitgeführte Bargeld für den Einkauf ausreicht“ (Quelle: Bundesbank). Außerdem sei das Bezahlen ohne Bargeld oft einfacher und schneller.
Bargeld hingegen ist technisch ausfallsicher und aus Datenschutzgründen die bessere Alternative, führen die Unterstützer von Scheinen und Münzen an. Es sei zudem leichter, die eigenen Ausgaben im Blick zu behalten.LinkMit diesen Handy-Apps kannst du Geld sparen
Das Problem am wenig Bargeld-affinen Ausblick vieler Verbraucher: „Insbesondere könnte sich aus der abnehmenden Nutzung von Bargeld ein sich selbst verstärkender Prozess entwickeln, an dessen Ende die Zahlungsmöglichkeiten mit Bargeld deutlich eingeschränkt wären“, so die Bundesbank.
Die Logik dahinter ist klar: Zahlen weniger Leute mit Bargeld, wird es umso teurer, die nötige Infrastruktur vom Bankautomaten bis zur Ladenkasse vorzuhalten. Banken ebenso wie der Handel würden dann immer mehr auf Alternativen setzten, wodurch wiederum mehr Kunden auf Bargeld verzichten müssten und so weiter.Link
Bargeld kann gerettet werden – wenn wir wollen
Für die Bundesbank ist klar: „Wenn Bargeld auch in Zukunft ein allgemein verfügbares und akzeptiertes Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel bleiben soll, besteht Handlungsbedarf.“ Denn Schritte wie eine geringere Verfügbarkeit von Bankautomaten zeichnen sich längst ab.
Im Fazit der Bundesbank liest sich die Bargeld-Zukunft eher düster: „In zwei der drei erarbeiteten Szenarien führt das Zusammenspiel aus verringerter Bargeldnachfrage, Akzeptanz und Verfügbarkeit bis zum Jahr 2037 zu einer Situation, in der Bargeld nur noch eingeschränkt genutzt werden kann“.
Gegen diese Tendenz arbeitet die Bundesbank, unter anderem wurde das Nationale Bargeldforum eingeführt, an dem sich verschiedene Akteure beteiligen. Solange die Gesellschaft sich für Bargeld ausspricht, solle es durch die Bundesbank auch bereitgestellt werden.