Ein Musikvideo hat jahrelang bestimmte Windows-Laptops zum Absturz gebracht und nur ein „Trick“ konnte das verhindern
Ein Musikvideo sorgte vor einigen Jahren dafür, dass reihenweise Windows-Systeme plötzlich abstürzten. Das steckt dahinter. Der Beitrag Ein Musikvideo hat jahrelang bestimmte Windows-Laptops zum Absturz gebracht und nur ein „Trick“ konnte das verhindern erschien zuerst auf Mein-MMO.de.


Ein Musikvideo sorgte vor einigen Jahren dafür, dass reihenweise Windows-Systeme plötzlich abstürzten. Das Problem konnte man mit einem Code lösen, der das Problem umging. Selbst unter Windows 7 war der „Trick“ noch im System integriert.
Um welchen Song geht es? Janet Jacksons „Rhythm Nation“ hat unter älteren Windows-Nutzern einige Berühmtheit erlangt.
Ein Hersteller beklagte sich damals, dass das Abspielen des Musikvideos von Janet Jackson einige Laptops des Herstellers zum Absturz brachte. Bei einer weiteren Untersuchung durch Microsoft stellte man nicht nur fest, dass auch Konkurrenzprodukte betroffen waren, sondern es gab auch ein weiteres Problem: Das Abspielen des Musikvideos auf einem Laptop führte zum Absturz eines Laptops in der Nähe, obwohl dieser andere Laptop das Video nicht abspielte.
Der Song enthält die gleichen Frequenzen wie das verbaute Festplatten-Modell
Was genau war das Problem? Raymond Chen, ein langjähriger Entwickler bei Microsoft, erklärte damals in einem Blogpost, dass das Problem eine bestimmte Frequenz des Songs gewesen sei. So stellte das Team bei einer Untersuchung fest, dass der Song eine der natürlichen Resonanzfrequenzen für das Modell der Laptop-Festplatten mit 5400 U/min enthielt, die sie und andere Hersteller verwendeten. Das sorgte dann für einen Absturz des Systems.
Die Festplatte selbst funktionierte hingegen noch tadellos, wie der Entwickler erklärt. Die Funktionsweise der Festplatte wird nur kurz unterbrochen (via devblogs.microsoft.com):
Beachten Sie, dass die Störung durch die Eigenresonanzfrequenz die Festplatte nicht zum Absturz bringt, wie in einigen Medien fälschlicherweise berichtet wurde. Sie unterbricht lediglich den ordnungsgemäßen Betrieb der Festplatte lange genug, um das Betriebssystem zum Absturz zu bringen. Wenn z. B. eine Kernel-Page-in-E/A-Operation fehlschlägt, würde dies als schwerwiegender Systemfehler gewertet werden. Der Schaden ist wahrscheinlich nicht dauerhaft.
Die anhaltende Störung reichte aus, um einen kritischen E/A-Vorgang zum Scheitern zu bringen, aber durch das Entfernen der Audioquelle wird die Störung beseitigt, und das Laufwerk arbeitet wieder normal.
Wie löste man das Problem? Man umging das Problem, indem man einen benutzerdefinierten Filter einfügte, der die störenden Frequenzen während der Audiowiedergabe erkannte und entfernte. Auf diese Weise verhinderte man kostengünstig einen Absturz des Systems. Eine Alternative wäre eine bauliche Veränderung innerhalb der Festplatte gewesen.
Der benutzerdefinierte Filter wurde selbst noch unter Windows 7 eingesetzt, erklärte Raymond Chen in einem weiteren Blogpost auf microsoft.com. Denn unter Windows 7 wurde eine neue Regelung eingeführt, die die Möglichkeit bot, den benutzerdefinierten Code abzuschalten.



Im Jahr 1995 brachte Microsoft ein Softwarepaket für Windows 3.1 auf den Markt. Die Software mit dem Namen „Bob“ sollte als Ersatz für die grafische Oberfläche dienen und unerfahrenen PC-Nutzern den Zugang zu Windows und Computern erleichtern. Jahrelang versteckte sich die gescheiterte Software trotzdem in Windows XP: Microsoft hat jahrelang seinen größten Misserfolg in Millionen von legalen Kopien von Windows XP versteckt
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