EU geht gegen Apple vor: 500 Millionen Euro Strafe für DMA-Wettbewerbsverstöße

Apple hat mal wieder Post aus Brüssel bekommen und diesmal wird es teuer. Die Europäische Kommission verhängt eine Strafe von 500 Millionen Euro, weil Apple es Entwicklern schwer gemacht hat, Verbraucher über Angebote außerhalb des App Store zu informieren. Damit verstößt das Unternehmen gegen das sogenannte Anti-Steering-Gebot im Rahmen des Digital Markets Act, kurz DMA. […]

Apr 23, 2025 - 14:13
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EU geht gegen Apple vor: 500 Millionen Euro Strafe für DMA-Wettbewerbsverstöße

Apple hat mal wieder Post aus Brüssel bekommen und diesmal wird es teuer. Die Europäische Kommission verhängt eine Strafe von 500 Millionen Euro, weil Apple es Entwicklern schwer gemacht hat, Verbraucher über Angebote außerhalb des App Store zu informieren. Damit verstößt das Unternehmen gegen das sogenannte Anti-Steering-Gebot im Rahmen des Digital Markets Act, kurz DMA.

Preisvergleiche und externe Links

Der Digital Markets Act ist seit März 2024 rechtsverbindlich und soll sicherstellen, dass große Plattformen wie Apple oder Meta fairen Wettbewerb ermöglichen. Klingt erstmal abstrakt, wird aber konkret, wenn es um das geht, was ihr auf eurem iPhone oder iPad installiert. Die Regel besagt unter anderem, dass App-Entwickler euch auf alternative Kaufmöglichkeiten hinweisen dürfen. Also Links zu günstigeren Angeboten außerhalb des App Store.

Genau das hat Apple laut der EU-Kommission verhindert. Entwickler konnten in ihren Apps keine direkten Links zu externen Bezugsquellen setzen oder Verbraucher mit Preisvergleichen informieren. Wie die Kommission ausführt, hat Apple keinen überzeugenden Beweis geliefert, warum die aktuellen Einschränkungen notwendig sein sollten.

Apple bleibt jetzt genau 60 Tage Zeit, um die beanstandeten Einschränkungen zu entfernen. Schafft das Unternehmen das nicht, drohen weitere saftige Strafen. Die EU-Kommission hat außerdem betont, dass sie eng mit Apple zusammenarbeiten will, um sicherzustellen, dass die Regeln künftig auch eingehalten werden.

Drittanbieter-Marktplätze

Unabhängig davon hat die Kommission den vorläufigen Standpunkt geäußert, dass Apple seiner Verpflichtung, den Vertrieb von Apps außerhalb des App Store zu ermöglichen, nicht nachgekommen ist. Das heißt, Apples derzeitige Unterstützung für App-Marktplätze von Drittanbietern ist der Europäischen Union nicht gut genug.

Nach Ansicht der Kommission werden Entwickler durch die erforderliche Vereinbarung alternativer Geschäftsbedingungen, zu denen auch die Core Technology Fee gehört, davon abgehalten, entsprechende Angebote zu machen. Des Weiteren heißt es, dass Apple den Prozess der Nutzung alternativer App-Marktplätze absichtlich zu schwierig und für die Endnutzer zu aufwändig gestaltet hat.

Apple erfüllt Vorgaben bei Standard-Apps

Eine gute Nachricht für das Unternehmen ist allerdings, dass die EU die von Apple vorgenommenen Änderungen an iOS in Bezug auf die Auswahlmöglichkeiten der Nutzer bei den Systemvorgaben für ausreichend hält. Dazu gehören Dinge wie der Auswahlbildschirm für den Standard-Webbrowser, neue Einstellungen zur Änderung der Standard-Apps für Anrufe, Nachrichten und andere Funktionen sowie die Möglichkeit, System-Apps wie Safari vollständig zu deinstallieren.