Destiny 2 verliert vor Gericht, weil sich die Richterin keine 10-stündigen Erklärungen zur Lore ansehen will

Ein Autor wirft Bungie, dem Entwickler hinter Destiny 2, vor, seine Story kopiert zu haben. Jetzt muss Bungie eine Niederlage einstecken. Der Beitrag Destiny 2 verliert vor Gericht, weil sich die Richterin keine 10-stündigen Erklärungen zur Lore ansehen will erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Mai 4, 2025 - 11:18
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Destiny 2 verliert vor Gericht, weil sich die Richterin keine 10-stündigen Erklärungen zur Lore ansehen will

Ein Autor wirft Bungie, dem Entwickler hinter Destiny 2, vor, seine Story kopiert zu haben. Jetzt muss Bungie vor Gericht eine Niederlage einstecken, weil man keine richtigen Beweise liefern kann.

Was ist das für ein Prozess? Im Oktober 2024 beschuldigte der Science-Fiction-Autor Matthew Kelsey Martineau das Entwicklerstudio Bungie, Ideen für die erste Destiny 2-Kampagne aus einer Geschichte übernommen zu haben. Er will diese unter dem Pseudonym Caspar Cole in seinem Blog veröffentlicht haben.

Der Autor forderte Schadensersatz für die Urheberrechtsverletzung, die Klageschrift hat 53 Seiten, wie TheGamePost meldet.

Was ist jetzt das Problem? Bungie verschiebt Inhalte, die das Team nicht mehr als relevant erachtet, in den sogenannten Destiny-Inhaltetresor (DIT). Das Team argumentiert damit, dass man Inhalte auf diese Weise besser pflegen könne. Außerdem erklärt man, dass archivierte Inhalte potenziell in der Zukunft ins Spiel zurückkehren können (via bungie.net).

Doch genau das wurde Bungie jetzt vor Gericht zum Verhängnis. Denn vor Gericht konnte man die Vorwürfe nicht widerlegen, da alle relevanten Teile von Destiny 2 jetzt unspielbar sind und im „Tresor“ versteckt sind.

Und es kommt noch ärgerlicher: Denn es stellte sich heraus, dass das Material im Tresor nicht wiederhergestellt werden kann, weil die Engine aktualisiert worden war. Davon berichtete kürzlich das englische Magazin PCGamer.

Bungie will mit YouTube-Videos beweisen, dass das Urheberrecht nicht verletzt worden ist

Wie versuchte Bungie, die Argumente zu belegen? Bungie legte der Richterin unter anderem ein 10-stündiges Beweisvideo vor, welches vom YouTuber MynameisByf zusammengestellt worden war. Bungie bestand darauf, dass „die beigefügten Videos die bestmögliche Möglichkeit für das Gericht sind, die angeklagte Arbeit zu überprüfen“.

Ein weiteres Beweisvideo liefert eine Zusammenstellung von Zwischensequenzen, die ebenfalls von einem Fan zusammengestellt wurde und nur zwei Stunden und 40 Minuten lang ist.

Wie reagiert die Richterin? Als Bungie einen Antrag auf Klageabweisung einreichte und dabei nur auf lange YouTube-Videos zeigte, wies die Richterin den Antrag zurück (via PCGamer.com):

Das Gericht wird die dem Antrag des Beklagten auf Klageabweisung beigefügten Anlagen nicht berücksichtigen und den Antrag des Beklagten auf Klageabweisung nicht in einen Antrag auf ein Urteil im Schnellverfahren umwandeln. Es gab nicht genügend Zeit für die Beweisaufnahme, und die Anlagen sind zugegebenermaßen von Dritten erstellt worden. Ihre Echtheit ist nicht erwiesen.

Wie geht es jetzt weiter? Für Bungie bedeutet das, dass der Prozess wegen Urheberrechtsverletzung doch noch weitergeführt wird. Und möglicherweise auch, dass man Inhalte, die man aus dem Spiel streicht und in den Tresor verschiebt, doch noch weiterpflegt.

Bungie hat einen aktuellen „Diese Woche in Destiny“-Post veröffentlicht und obwohl für viele die Luft raus ist, haben sich die Entwickler des Loot-Shooters für eine Änderung entschieden, die viele Fans interessieren könnte: Events sollen sich in Destiny 2 bald lohnen und dafür entfernt Bungie ein verhasstes Feature

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