Kostenfalle Girokonto: Banken kriegen den Hals nicht voll
Immer mehr Girokonten gehen richtig ins Geld – und das, obwohl die Banken heute für jede Preiserhöhung eine ausdrückliche Zustimmung brauchen. Vor allem Sparkassenkunden zahlen kräftig drauf, wie eine neue Umfrage zeigt.

Immer mehr Girokonten gehen richtig ins Geld – und das, obwohl die Banken heute für jede Preiserhöhung eine ausdrückliche Zustimmung brauchen. Vor allem Sparkassenkunden zahlen kräftig drauf, wie eine neue Umfrage zeigt.
Jedes fünfte Girokonto teurer geworden
Laut einer repräsentativen Umfrage von Verivox sind 22 Prozent der kostenpflichtigen Girokonten im vergangenen Jahr teurer geworden. Insgesamt zahlen 80 Prozent der Befragten Gebühren für ihr Hauptkonto. Die Spanne reicht dabei von unter 50 Euro im Jahr bis weit über 100 Euro.
Besonders betroffen sind Sparkassenkunden: 30 Prozent von ihnen zahlen inzwischen dreistellige Beträge pro Jahr für ein einfaches Girokonto. Bei anderen Filialbanken ist das deutlich seltener der Fall.
Kurios dabei: Seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs von 2021 dürfen Banken Gebühren nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung erhöhen. Doch statt seltener sind die Anpassungen seitdem sogar etwas häufiger geworden, so das Ergebnis der Umfrage. Ganze 44 Prozent der Kontoinhaber geben an, dass ihr Konto in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal teurer geworden ist. In den drei Jahren davor waren es nur 40 Prozent.Link
Girokonto: Online-Banken oft günstiger
Wie viel genau für ein Girokonto fällig wird, hängt stark vom Anbieter ab. Bei den Sparkassen zahlen 25 Prozent der Kunden zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr, 5 Prozent sogar noch mehr.
Regionale Genossenschaftsbanken wie die Volks- und Sparda-Banken liegen mit 22 Prozent etwas darunter. Günstiger ist es im Durchschnitt bei Filialbanken wie der Deutschen Bank oder der Commerzbank, wo 19 Prozent mindestens 100 Euro im Jahr zahlen.
Ganz anders sieht es bei Online- und Direktbanken aus: Nur 11 Prozent der Kunden von Anbietern wie ING, DKB oder N26 zahlen so hohe Gebühren. 43 Prozent dieser Nutzer kommen ganz ohne Kontokosten aus.
Wer nicht bereit ist, immer höhere Gebühren zu akzeptieren, sollte aktiv werden. Ein Kontowechsel kann sich oft lohnen, vor allem zu einer Online- oder Direktbank. Vorher sollten die Kontobedingungen aber genau studiert werden.Link