Mini-PC Nipogi E2 im Test

Leise, günstig und trotzdem stark: Nipogi E2. Durch Intel N150, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher liefert der Mini-PC gute Leistung für Office und Co. Ob sich ein Kauf lohnt, zeigt unser Test.

Apr 7, 2025 - 11:36
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Mini-PC Nipogi E2 im Test

Leise, günstig und trotzdem stark: Nipogi E2. Durch Intel N150, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher liefert der Mini-PC gute Leistung für Office und Co. Ob sich ein Kauf lohnt, zeigt unser Test.

Nipogi ist als Teil der Mini-PC-Union bekannt für ihre preiswerten Mini-PCs. Mit dem neuen Intel N150 und 16 GB RAM sowie üppigen 512 BG SSD-Speicher knüpft man hier nahtlos an. Das kompakte Gehäuse macht ihn als Office-Mini-PC noch attraktiver. Wie gut Leistung und vor allem Kühlung bei dem vermeintlichen Preis-Leistungs-Kracher sind, zeigt unser Test.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Nipogi E2?

Nipogi setzt im E2 auf den Intel N150. Die CPU wurde im Q1 2025 neu vorgestellt, setzt aber auf die Twin Lake-N-Architektur, die auf Alder Lake-N basiert – also Budget-Technik von vor vier Jahren. In der Neuauflage der N-Produktreihe von Intel ist der N150 die langsamste CPU. Man erhält vier Gracemont-Kerne in der Effizienz-Variante, die wegen fehlendem SMT (Simultaneous Multi Threading) auch nur vier Threads bieten. Der maximale Takt liegt bei 3,6 GHz mit einer TDP von 6 Watt. Der SoC beinhaltet eine iGPU (integrated GPU) mit Xe-Architektur, die mit 24 EUs (Execution Units) und 1 GHz maximalem Takt auch eher schwach ausfällt. Außerdem ist anzumerken, dass der unterstützte PCIe-Standard in der Version 3.0 schon deutlich veraltet ist.

Bereits bekannte CPUs der Reihe, die jedoch schon vor einiger Zeit vorgestellt wurden, sind der Intel N95, N97 oder auch N100. Dabei ist der N95 schneller als der N97 und dieser wiederum schneller als der N100. Das liegt vor allem an der unterschiedlichen TDP von 15, 12 und 6 Watt sowie leicht unterschiedlichen Taktraten. Auch die Grafikeinheiten sind unterschiedlich stark und entsprechend an der CPU-Leistung orientiert. Der N150 sollte aber tatsächlich etwas schneller als ein N100 sein, durch seinen erhöhten Takt bei gleicher TDP. Sowohl N97 als auch speziell der N95 sind weiterhin schneller.

Als Speicher kommt ein M.2-SSD mit B+M-Key im Formfaktor 2280 zum Einsatz. Diese ist 512 GB groß und unterstützt nur SATA-Geschwindigkeiten – im Crystaldiskmark erhalten wir 536 MB/s im Lesen und 490 MB/s im Schreiben. Der Port selbst kann auch schnellere SSDs mit PCIe-Gen3-Geschwindigkeiten betreiben. Ein späteres Aufrüsten ist hier jederzeit möglich.

Bei RAM gibt es ein einzelnes SO-DIMM-Modul mit 16 GB im DDR4-Standard. Dieses liefert eine Übertragungsrate von 3200 MT/s (Mega Transfers per Second). Damit reizt das Modul die maximale Unterstützung der CPU bei Kapazität und Geschwindigkeit bereits aus. Das Upgrade des RAM-Moduls wäre hier zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Der Mini-PC hat auch keinen zweiten Steckplatz, der Prozessor bietet aber ohnehin nur einen Speicherkanal – die Bandbreite der Übertragung lässt sich also nicht erweitern.

Zum Anschließen von Monitoren gibt es sowohl HDMI 2.0 als auch Displayport 1.4. Beide können mit 4k bei 60 FPS übertragen. Des Weiteren ist einmal Gigabit-Ethernet verbaut, die Nutzung als Firewall-Lösung ist also nicht ohne zusätzliche Hardware möglich. Die Stromversorgung erfolgt über den üblichen DC-Rundstecker. USB-C gibt es hier nicht, das ist in diesem Preissegment aber auch bei weitem kein Standard. Dennoch wäre es auch für einen Preis unter 180 Euro möglich, wie bereits vergangene Mini-PC-Tests zeigen.

Bei den Drahtlos-Schnittstellen setzt man leider nur auf Bluetooth 4.2 und Wifi 5, obwohl auch die neuesten Intel Wifi-7-Module unterstützt würden. Das wäre angesichts der sonstigen Hardware zwar ein Overkill, zumindest Wifi 6 und Bluetooth 5 hätten wir uns gewünscht.

Normalerweise benutzen wir zum Auslesen der Ethernet- und Wifi-Module Aida64, bei diesem Gerät können wir jedoch in der Software keine Chipsätze auslesen. Laut Windows handelt es sich beim Wifi-Chipsatz um den Realtek 8821CE, auch die Ethernet-Hardware soll aus dem Hause Realtek stammen.

Performance: Wie schnell ist der Nipogi E2?

Der Intel N150 ist eine absolute Budget-CPU. Auch wenn er auf einer alten Architektur aufsetzt, soll er besonders eines sein: effizient. Die CPU liegt leistungstechnisch genau zwischen dem N100 und N200. Entgegen der Namenskonvention sind der N97 und auch N95 wegen der höheren TDP bei gleicher Architektur und ähnlicher Taktrate ein wenig schneller.

Im PCmark 10 erzielt der Intel N150 im Mittel mit 3503 Punkten ein im Budget-Bereich sehr gutes Ergebnis – für einen N100 sind sonst in der Spitze 3200 Punkte, im Schnitt eher 3000 Punkte üblich. Bei 3Dmark Time Spy gibt es eine Gesamtbewertung von 479 Punkten, davon 420 Grafik- und 2359 CPU-Punkte. Hier zeigt sich vor allem die stärkere Grafikleistung durch die erhöhte Taktrate. Im Cinebench R24 gibt es 63 Punkte im Single- und 187 Punkte im Multi-Core. Zuletzt attestiert der Open-Plattform-Benchmark Geekbench 6 dem Nipogi E2 1283 Punkte im Single- und 3101 Punkte im Multi-Core sowie einen OpenCL-Score von 4343 für die Grafikeinheit.

So lässt sich der Intel N150 also als leistungsstarker Mitstreiter im Budget-Bereich einordnen, der weiterhin primär für Office-Aufgaben gedacht ist. An Gaming ist hier also bis auf Retro-Games nicht zu denken, weshalb wir auf entsprechende Tests verzichten.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Nipogi E2?

Der Mini-PC verbraucht im Idle etwa 10 Watt. Unter Volllast steigt der Verbrauch auf bis zu 26 Watt, von denen sich die CPU 15 Watt genehmigt. Die Taktrate liegt ganz kurz bei 3,6 GHz und pendelt sich danach stabil um 2,8 GHz ein. Anders als bei vielen Mini-PCs bleiben sowohl Verbrauch und Taktrate danach absolut konstant. Die CPU-Temperatur liegt im Mittel bei 70 Grad und erreicht maximal 76 Grad. Das ist also vollkommen unbedenklich und weit weg von einem Thermal Throttling, also dem thermisch-bedingten Heruntertakten der CPU. Das mitgelieferte Netzteil kann bis zu 30 Watt bereitstellen und ist ausreichend dimensioniert.

Lüfter: Wie laut ist der Nipogi E2?

Der Lüfter im Nipogi E2 dreht sich zwar schon im Idle leicht, hörbar ist das allerdings kaum und messbar gar nicht. Unter Volllast erreicht der Mini-PC eine Lautstärke von 29 dB(A) am Gehäuse und 18 dB(A) in einem Meter Entfernung. Wir messen dabei mit einer App auf dem Smartphone und die Umgebungslautstärke liegt bei etwa 17 dB(A). Verschiedene Lüfter- oder Leistungsmodi gibt es im BIOS nicht.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Nipogi E2 installiert?

Auf dem Nipogi E2 ist Windows 11 Pro vorinstalliert und wird mit einem Microsoft-Account eingerichtet. Es ist keine zusätzliche Bloatware vorinstalliert und der Virenscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Befund. Das BIOS ist hier unter anderem über das erweiterte Startmenü von Windows (Wiederherstellungsoptionen) zu erreichen, bietet aber effektiv nur wenige Einstellmöglichkeiten.

Wir konnten Linux mit Ubuntu 24.04.1 problemlos installieren. Unser Full-HD-Monitor wird mit einer Auflösung von 800 × 600 leider falsch erkannt, mit den richtigen Treibern sollte sich das Problem jedoch lösen lassen. Erfreulich ist dafür, dass sowohl der Ton und Bluetooth als auch WLAN und LAN direkt funktionieren.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi E2?

Der Nipogi E2 wirkt auf den ersten Blick wie ein geschrumpfter Ouvis GK3 Plus. Die beiden setzen nämlich optisch auf das gleiche Kunststoffgehäuse, nur ist der E2 mit 100,2 × 100 × 40,2 mm und 280 g kompakter und leichter. Bei der Gehäusefarbe setzt man hier ebenfalls auf Silber statt Dunkelgrau, mit den gleichen bronzefarbenen Akzenten. Außerdem gibt es auch die Wartungsklappe im Deckel, über die RAM und SDD ohne Werkzeug erreicht werden können. Der Mini-PC fühlt sich stabil an und ist gut verarbeitet. Wie schon bei anderen Mini-PCs der Marke weist Nipogi per Aufkleber auf dem Gehäuse mehrfach darauf hin, dass die Ersteinrichtung von Windows ohne Internetverbindung schneller vonstattengeht.

Preis: Was kostet der Nipogi E2?

Bei Amazon ist der Nipogi E2 mit Intel N150, 16 GB RAM und 512 GB Speicher für 179 Euro (Code: E2N150N88) erhältlich. Das Upgrade mit 1 TB Speicher kostet 220 Euro (70-Euro-Coupon anwählen).

Fazit

Kurzum: Der Nipogi E2 hält, was er verspricht. Nicht nur ist die Leistung des N150 gut, sondern auch die Kühlung stark und leise. Lediglich die langsame SSD bleibt der Wermutstropfen eines sonst gelungenen Mini-PCs. Die veralteten Drahtlos-Standards sind zwar ärgerlich, werden die alltägliche Nutzung jedoch kaum negativ beeinflussen. Für unter 200 Euro können wir den Nipogi E2 wärmstens empfehlen.

Der Nipogi E2 ist ein kompakter und sparsamer Office-Rechner. Mit Intel N150, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher können alltägliche Aufgaben problemlos und geräuscharm erledigt werden. Für aktuell 179 Euro (Code: E2N150N88) bietet der Nipogi E2 im Budget-Bereich also ein rundes Paket.

  • geringer Stromverbrauch
  • sehr kompakt
  • gute Leistung
  • leiser Betrieb
  • alte Drahtlos-Standards
  • kein USB-C
  • SSD nur mit SATA-Geschwindigkeit