Top 10: Die besten Saugroboter im Test

Wir haben inzwischen Dutzende Saugroboter getestet. Welche der Modelle mit Absaug- oder Reinigungsstation am besten abgeschnitten haben, zeigen wir in dieser Bestenliste.

Apr 6, 2025 - 12:24
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Top 10: Die besten Saugroboter im Test

Wir haben inzwischen Dutzende Saugroboter getestet. Welche der Modelle mit Absaug- oder Reinigungsstation am besten abgeschnitten haben, zeigen wir in dieser Bestenliste.

Staubsaugroboter sind praktisch, inzwischen weitgehend ausgereift und bisweilen teuer – zumindest, wenn es brauchbare Modelle sein sollen, die nicht nur nach dem Chaos-Prinzip durch Wohnung oder Haus irren. Dank zahlreicher Features nehmen sie den Besitzern das lästige Saugen und Wischen inzwischen richtig gut ab. Entscheidend ist wie bei allen technischen Produkten nicht nur, was auf dem Datenblatt steht, sondern wie gut der Roboter die Features auch um- und einsetzt. Da gibt es etwa Negativbeispiele wie den Trifo Max Pet (Testbericht), der mit extremer Saugleistung beworben wurde, aber bei Navigation und Reinigungsleistung wenig überzeugte. Außerdem benötigen Nutzer gleich noch einen Gehörschutz – das haben wir bislang selten so heftig erlebt.

Wir zeigen daher hier in unserer Bestenliste, welche Geräte uns tatsächlich am meisten im Test überzeugt haben. Neben Kriterien wie Funktionsumfang, Navigation, Objekterkennung, Saugleistung, Wischresultat und Design haben wir im Zweifel auch Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt. Allerdings führen die absolut besten Modelle der Branche unsere Topliste an. Bei den einzelnen Modellen erklären wir nicht nur kurz die Stärken und Schwächen der Geräte, sondern auch, warum wir die jeweilige Platzierung für gerechtfertigt erachten.

Preiswerte Alternativen zeigen wir in der Top 10: Die besten Saugroboter bis 300 Euro – Laser, App und Absaugstation.

Was unterscheidet teure Saugroboter von günstigen Modellen?

Alle Roboter dieser Bestenliste verfügen entweder über drehende Wischpads, Wischwalzen oder ein vibrierendes Wischtuch, um fest sitzenden Schmutz lösen zu können. Außerdem können alle Modelle Wischpads, Walze oder Wischtuch anheben, um Hartboden und Teppich in einem Durchgang zu reinigen. Zudem säubern sie diese während und nach der Arbeit selbstständig und trocknen sie – in den meisten Fällen sogar aktiv mit eingeblasener warmer Luft. Das verhindert Geruchs- und Bakterienbildung. Manche der Modelle verwenden für die Reinigung der Wischutensilien sogar heißes Wasser, was ein weiterer Hygienevorteil ist. Hinzu kommen inzwischen ausfahrbare Seitenbürsten und ausschwenkende oder zusätzliche Mopps für randloses Wischen.

Letzter großer Vorteil kann die 3D-Objekterkennung sein, die immer mehr Saugroboter beherrschen. Damit weichen sie auch kleinen Hindernissen aus, die der Laserturm oben auf dem Gerät nicht erkennen kann. Eine Absaugung für aufgesaugten Schmutz haben natürlich alle der Modelle in dieser Bestenliste. Deutlich mehr im Detail erklären wir weiter unten mit sieben Tipps im Ratgeberteil.

Welcher ist der beste Saugroboter?

Die ehrlichste Antwort auf die Frage nach dem besten Saugroboter wäre ein gepflegtes „es kommt drauf an“. Worauf – siehe unten. Fragt man uns aber viel mehr nach unserer Empfehlung, so sieht unsere Antwort wie folgt aus: Testsieger aufgrund eines hervorragenden Gesamtpakets, guter Navigation und Wischfunktion mit Rüttelplatte wird der Roborock Qrevo Curv mit eher kubisch-geformter Station. Zudem spielt in die Bewertung sein Preis hinein – der mit 1099 Euro zwar hoch, aber im Vergleich zur Konkurrenz doch noch etwas günstiger ist.

Ebenjene Konkurrenz stellt der Ecovacs Deebot X8 Pro Omni dar, der für 200 Euro mehr statt auf eine Rüttelplatte auf eine Wischwalze setzt, die wir von Wischsaugern kennen. Sie sorgt für ein nahezu perfektes Wischergebnis und bekommt selbst Acrylfarbe weg, ohne diese auf dem Boden zu verteilen. Auch Saugleistung und Navigation sind gut, wobei es kleinere Defizite bei der Objekterkennung gibt. Insgesamt: unser zweiter Platz mit der besten Wischleistung. Preislich liegt er bei 1299 Euro.

Unser dritter Platz ist unser Preis-Leistungs-Sieger Dreame L40 Ultra. Er bietet viele Premium-Funktionen zum Preis von 899 Euro – für einen Saugroboter mit Station, der die Wischpads 65 °C heiß wäscht sowie eine gute Saugleistung und Objekterkennung bietet, ein fairer Preis.

Unser gesamtes Testfeld der Top 10 findet sich in der nachfolgenden Produkttabelle.

Alternativen

Nicht das Richtige dabei? Wir zeigen hier die aktuell beliebtesten und die günstigsten Saugroboter:

Bei der enormen Menge an Saugrobotern auf dem Markt ist es natürlich schwierig, das richtige Modell für den eigenen Geldbeutel und Geschmack zu finden. Im Folgenden geben wir daher Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte.

Tipp 1: Was soll mein Saugroboter können?

Als Erstes sollten sich Interessenten überlegen, welche Anforderungen sie an einen Staubsaugerroboter haben. Das hängt einerseits vom persönlichen Geschmack ab, aber auch von der Beschaffenheit der zu reinigenden Fläche(n). Denn vor allem günstige Sauger kommen nicht mit hochflorigen Teppichen klar, scheitern an höheren Türschwellen und fahren nach dem Chaos-Prinzip kopflos umher. Das führt zwar nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip auch zu einer vollständigen Abdeckung der Reinigungsfläche, dauert aber deutlich länger als bei Robotern, die gezielt Bahnen fahren. Vor allem, wenn der Grundriss der Wohnung verwinkelt und schwierig ist. Dann stoßen solche Modelle schnell an ihre Grenzen und erreichen manche Teilbereiche vielleicht nie.

Um das Aufräumen oder Präparieren der Reinigungsfläche kommt man auch bei teuren Robotern nicht ganz herum. Kleine Gegenstände wie Spielzeug oder Kabel sorgen sonst nämlich gern für ein Festfahren der Bots. Software in Verbindung mit Hardware wie stereoskopischen Kameras kann hier mittels Objekterkennung helfen, solche Hindernisquellen zu erkennen und zu umfahren. Das funktioniert insgesamt gut, aber nicht zu 100 Prozent. Bei günstigeren Saugrobotern beschränkt sich die Hilfestellung aber in den meisten Modellen eher auf das Versperren des Weges in besonders gefährdeten Bereichen durch virtuelle Grenzen oder Sperrbereiche.

Dreame L40 Ultra
Dreame L40 Ultra

Eine ebenfalls wichtige Frage: Gibt es Möbel im Haus oder in der Wohnung, unter denen sich der Saugroboter festfahren kann? Das passiert immer dann, wenn solch ein Möbelstück gerade so minimal niedriger als der Sauger ist – schon steckt er darunter fest. Denn genug Kraft, um sich einzukeilen oder Stühle zu verrücken, haben die kleinen Haushaltsassistenten mit etwas Schwung schon. Aus der Misere heraus schaffen sie es dann oft nicht mehr. Auch hier müssen Nutzer eingreifen und die entsprechende Stelle anpassen oder zu einem anderen Staubsaugerroboter greifen.

Gegen Festklemmen beim Unterfahren helfen Sensoren am Laserturm, der höchsten Stelle von Laser-navigierten Robotern (Ausnahme: der 360 S10 mit Laser ohne Turm im Test oder der neue Roborock Qrevo Slim im Test). Die meisten Laser-Sauger sind dort knapp 10 cm hoch. Ausnahmen sind Bots wie der Dyson 360 Eye (Testbericht) oder dessen nahezu baugleicher Nachfolger, der 360 Heurist. Beides sind mit 12 cm sehr hohe Staubsaugerroboter. Das Gegenbeispiel sind Modelle wie der Ecovacs Deebot Ozmo Slim 10 (Testbericht) oder der Yeedi 2 Hybrid (Testbericht). Sie sind mit knapp 8 cm sehr flach, da sie auf Kamera-Navigation setzen und daher auf den Laserturm verzichten. Der gerade erwähnte Roborock Qrevo Slim misst immerhin noch 8,2 cm.

Eine außerdem gern unterschätzte Frage, die es zu beantworten gilt: Reicht der Akku für die zu reinigende Fläche? Gibt es gar mehrere Stockwerke? Das kann ebenfalls zum Problem werden – selbst bei höherpreisigen Geräten. Der Roborock S7 (Testbericht) ist ein anschauliches Beispiel für einen Roboter, der beides beherrscht. Er reinigt sehr lang am Stück, fährt dann – wie mittlerweile die meisten Saugroboter ab der Mittelklasse – zum Laden zur Ladestation zurück und reinigt anschließend dort weiter, wo er zuvor unterbrechen musste. Außerdem speichert er bis zu vier unterschiedliche Karten und lässt sich somit theoretisch auf vier Etagen eines Hauses einsetzen. Nur die Treppen dorthin überwindet er nicht allein.

Zudem kommen nicht alle Sauger gut mit Tierhaaren klar – mehr dazu im Abschnitt zu den Bürsten eines Staubsaugroboters. Von der Wischfunktion günstiger Staubsaugerroboter halten wir indes bis auf wenige Ausnahmen kaum etwas, da es sich dabei bestenfalls um Staubwischen, nicht aber um tatsächliche Schmutzentfernung handelt. Für Allergiker kann das aber trotzdem nützlich sein. Mittlerweile verstehen sich die meisten Modelle ab der Mittelklasse auf diese zusätzliche Wischfunktion, entsprechende Geräte werden Hybrid-Modelle genannt. Überzeugen können uns aber erst höherpreisige Modelle, die über drehende oder vibrierende Wischpads verfügen, die beim Befahren von Teppich angehoben werden können. Außerdem sollten solche Modelle eine umfassende Reinigungsstation haben, in welcher die Mopps gereinigt werden.

Tipp 2: Sind Bürsten wichtig?

Wer nur Hartböden in seinem Domizil hat, der kommt theoretisch auch mit einem günstigen Sauger aus. Die ziehen meist nur Luft durch einen Schlitz an und entfernen so vor allem oberflächlichen, leichten Schmutz wie Krümmel, Flusen oder einzelne Sandkörner. Das klappt auf Fliesen oder Laminat normalerweise auch bei Robotern der untersten Preisklasse ganz ordentlich. Bestes Beispiel ist der Vileda VR102 (Testbericht), der uns trotz extrem niedrigen Preises mit ordentlicher Saugkraft überzeugte. Kommen Teppiche hinzu, sind Bürstenrollen von Vorteil, da sie in der Lage sind, nicht nur Staub, sondern auch leichten anderen Schmutz aus dem weichen Bodenbelag zu lösen, der womöglich etwas tiefer steckt. Auch dann sollte der Teppichboden nicht zu lang sein. Fransen am Rand saugen die Bots gern ein und sie verheddern sich. Ist der Teppich insgesamt zu langflorig und dicht, bleiben Saugroboter stecken. Wichtiges Feature: Immer mehr Saugroboter erkennen Teppich und erhöhen dann automatisch die Saugleistung.

Roborock Qrevo Curv
Roborock Qrevo Curv

Für Haustierbesitzer gilt unserer Meinung nach: Die Hauptbürste sollte eine Mischung aus Gummilamellen und Borstenreihen aufweisen. Nur so werden Tierhaare halbwegs gut von Teppichen entfernt, auch wenn sie leicht festgetreten sind. Wer das „Glückslos“ weiße Langhaarkatze und schwarzen Teppichboden hat, wird vermutlich selbst bei täglicher Reinigungsfahrt nicht um zusätzliches manuelles Staubsaugen mit einem herkömmlichen, möglichst starken Staubsauger herumkommen.

Wichtig sind darüber hinaus Seitenbürsten. Das gilt nicht nur für die meist runden Modelle der Hersteller, sondern auch für die, die von oben betrachtet wie ein ausgefüllter Buchstabe D aussehen. Die D-förmigen Modelle haben zwar breitere Hauptbürsten, kommen aber natürlich auch nicht bis genau an eine Wand heran. In Ecken kommen alle Roboter ähnlich schlecht, spätestens hier wird auf Dauer manuelles Nacharbeiten nötig. Ein Beispiel für die suboptimale Randreinigung mangels Seitenbürste ist der Neato Botvac D4 Connected (Testbericht). Manche Modelle wie der günstige Proscenic 850T (Testbericht) bieten je eine Seitenbürste links und rechts, vielen Modellen recht eine auf der rechten Seite. Der Grund: Die meisten Laser-navigierten Saugroboter fahren zu Beginn die Außengrenzen des Reinigungsbereiches, etwa Wände und Möbel, gegen den Uhrzeiger ab und benötigen daher nur auf der rechten Seite eine Bürste, um bis ganz an den Rand zu kommen.Sinnvoll und hilfreich für die Reinigung in Ecken sind zudem ausfahrbare Seitenbürsten, wie sie in immer mehr hochpreisigen Modellen seit 2024 zu finden sind.

Tipp 3: Welche Navigation ist die beste?

Es gibt vier unterschiedliche Haupt-Techniken, die Hersteller für die Navigation ihrer automatischen Staubsauger verwenden. Sie werden durch weitere Sensoren auf Infrarot oder Ultraschall basierend für die Naherkennung von Hindernissen unterstützt.

Die einfachste „Navigationstechnik“ ist eigentlich keine, denn sie verzichtet auf eine höher entwickelte Haupt-Technik. Stattdessen verlassen sich diese Geräte auf das, was alle Saugroboter, auch höher entwickelte, zusätzlich haben: den Frontbumper, der dem Roboter den direkten Kontakt auf ein Hindernis signalisiert. Beim Auffahren auf ein Hindernis dreht ein günstiger Roboter in einem zufälligen Winkel ab und fährt so lange, bis er erneut auf ein Hindernis trifft. Mit zunehmendem Preis kommen eventuell Nahbereichssensoren vorn und seitlich sowie Absturzsensoren unten am Korpus des Saugers hinzu. Erste sollen den Kontakt mit Hindernissen möglichst vermeiden oder zumindest die Geschwindigkeit senken, mit der der Sauger auf sie auffährt. Absturzsensoren lassen den Saugroboter Treppenstufen oder andere Abgründe erkennen, damit der Sauger nirgendwo herunterfällt. Entsprechende aktuelle einfache Sauger sind in Deutschland zwischen 50 und 125 Euro Straßenpreis zu bekommen.

Dreame X40 Ultra Complete
Dreame X40 Ultra Complete

Ab etwa 125 Euro gibt es die nächste Navigationsart. Sie bedient sich zusätzlich zu Frontbumper, Nahbereichs- und Absturzsensoren eines eingebauten Gyroskops und erstellt intern eine Karte seiner Umgebung anhand Fahrtrichtung und -strecke. Auf diese Karte können Nutzer normalerweise nicht zugreifen. Die Gyroskop-Navigation erlaubt mehr oder weniger zuverlässiges und geordnetes Bahnenfahren, allerdings verlassen sich entsprechende Sauger bei Hindernissen weiterhin stark auf ihre Nahbereichssensoren. Außerdem sind die Bahnen weniger exakt. Fährt etwa ein Rad auf einem Teppich und das andere auf Hartboden, kann das durch mehr oder weniger gute Gegenlenkbewegungen zu mehreren Zentimetern Abweichung führen. Dadurch können unter Umständen schmale Streifen nicht erreicht, während andere doppelt abgefahren werden.

Die dritte und inzwischen weitgehend überholte Technik ist die Navigation anhand von Sensoren und Kamera. Entsprechende Saugroboter gib es teilweise schon ab 150 Euro. Die Kamera ist dabei meist nach oben gerichtet und versucht, dem Roboter anhand der Übergänge von Wänden zur Decke einen Überblick über seine Umgebung zu verschaffen. Dabei entwickelt der Bot wie bei der Gyroskopnavigation eine Karte, die aus Kamera- und Fahrtdaten des Saugroboters erstellt wird. Das Erstellen so einer Karte braucht normalerweise mehrere Reinigungsdurchgänge und ist anschließend trotzdem nicht so genau wie bei Laser-Navigation. Zudem verlässt sich der Roboter auch hier bei der Hinderniserkennung überwiegend auf Nahbereichssensoren, da die Kamera Objekte in niedriger Höhe (je nach Modell unter etwa 40 cm) nicht erkennen kann. Zudem leidet die Navigationsleistung bei schlechten Lichtverhältnissen oder unter Möbeln, was bis zum Abbruch von Reinigungsdurchgängen führen kann. Die erstellte Karte kann vom Nutzer meist zum Einrichten virtueller Begrenzungen oder zur Bereichsreinigung verwendet werden. Eine Live-Sicht der Reinigung ist nicht immer vorhanden. Bei teureren Geräten gibt es sie zwar, allerdings ist sie eher grob gehalten.

Die vierte und unserer Meinung nach mit Abstand beste Navigations-Technik bedient sich eines Lichtstrahls zur Messung von Entfernungen. Entsprechende Sauger sind hierzulande ab 200 bis 250 Euro zu finden. Der „Laser“ (eigentlich Lidar – Light Detection and Ranging) ist meist in einem kleinen Türmchen oben auf dem Roboter angebracht, rotiert mehrmals die Sekunde und vermisst blitzschnell und kontinuierlich die Umgebung. Dazu wird die Zeit gemessen, die der ausgesendete Laser für die Rückkehr nach der Reflexion von Gegenständen zum Roboter benötigt. Dadurch erhält der Roboter zentimetergenaue Abbilder seiner Umgebung. Auch fest installierte Laser ohne Extra-Turm sind bisweilen anzutreffen, aber selten. Ein solches Modell ist etwa der 360 S10 (Testbericht).

Zur Erstellung der vom Nutzer verwendbaren und sehr genauen Karte reicht ein Durchgang, die meisten solcher Modelle zeigen direkt nach dem Losfahren die ersten Kartendaten an. Die Erkennung von Hindernissen basiert hauptsächlich auf dem Laser, hinzu kommen unterstützende Nahbereichssensoren und inzwischen nach vorn gerichtete Kameras – bisweilen mit Schlagworten, wie AI-Camera oder TrueVison und dergleichen betitelt. Nur besonders niedrige Objekte (etwa bis 7 cm Höhe) und dünne Gegenstände wie Stuhlbeine von Schwingstühlen werden nicht vom Laser erfasst, der fast parallel zum Boden ausgesendet wird. Laser-Navigation lässt sich nicht von schlechten Lichtverhältnissen beeinträchtigen, allerdings werden Glas oder Spiegelflächen normalerweise nicht als Hindernis erkannt. Außerdem wird der Roboter durch das Laser-Türmchen um etwa 2 cm höher.

Tipp 4: Wofür benötige ich eine App?

Früher mussten Magnetbänder oder IR-Leuchttürme platziert werden, um den Robotern den Zugang zu bestimmten Bereichen eines Grundrisses zu verwehren. Alternativ und am einfachsten half und hilft das Schließen von Zimmertüren. Bei günstigen Modellen ist das immer noch so. Höherpreisige Modelle ab der Mittelklasse machen das inzwischen viel eleganter und einfacher. Denn die Bots erstellen sich dank Raumvermessung per Laser- oder Kamera genaue Karten ihrer Umgebung. Per Smartphone-App lassen sich dann No-Go-Linien oder -Bereiche definieren, die die Roboter nicht über- oder befahren. Solche Modelle navigieren dank der genauen Karte wie eingangs erwähnt in gleichmäßigen, sich überlappenden Bahnen. So schaffen sie eine vollständige Reinigung in kürzerer Zeit. Rund eine Minute pro Quadratmeter ist hier eine gute Faustformel, Kamera-basierte Modelle benötigen länger. Auch die Objekterkennung verlangsamt Roboter minimal.

Zudem verstehen sich Bots oft auf Zonenreinigung per App – fast das genau Gegenteil von No-Go-Areas. Dadurch müssen die Roboter nicht mehr händisch zu einem bestimmten Punkt getragen werden, dessen nähere Umgebung sie gezielt reinigen sollen, sondern sie fahren auf Kommando per App auch selbstständig dort bisweilen zur Ladestation zurück. Das beherrschen inzwischen fast alle Laser-Modelle, eines davon ist der günstige Xiaomi Dreame D9 (Testbericht), der uns mit seinem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugte. Er beherrscht auch ein weiteres Feature solcher Modelle: Statt immer nur einfach die ganze Wohnung zu saugen, können immer mehr Saugroboter auf Knopfdruck oder bisweilen sogar per Sprache einzelne Räume ansteuern und reinigen. Die Räume werden zuvor normalerweise automatisch in der App erkannt und eingerichtet und können manuell vom Nutzer bearbeitet werden.

Tipp 5: Was beim Schmutzbehälter beachten?

Ein nicht zu vernachlässigender Punkt beim Roboterkauf ist die Entleerung des Schmutzbehälters und eine entsprechende Filterung. Gerade Allergiker sollten unbedingt auf die Verfügbarkeit von Hepa-Filtern achten. Der Rest sollte sich anschauen, ob sich der Schmutzbehälter einfach und ohne Aufwand leeren lässt, sofern nicht ohnehin eine Absaug- oder Reinigungsstation dabei ist. Es nützt schließlich nichts, wenn der aufgesaugte Dreck anschließend neben statt im Mülleimer landet. Bei den meisten Schmutzbehältern stören überstehende Kunststoffnasen die vollständige und problemlose Entleerung, oft muss man gerade bei Haaren mit den Fingern ganze Knäuel entnehmen, bevor der Rest herausfällt. Nur wenige Geräte lösen das so gut wie der Lenovo T1 Pro (Testbericht).

Dreame X40 Ultra Complete
Dreame X40 Ultra Complete

Manche Modelle verfügen darüber hinaus über eine automatische Absaugvorrichtung des Schmutzbehälters des Roboters, sobald er an die Ladestation andockt. Solche Absaugfunktionen sind bei günstigen Modellen nicht inbegriffen, bis zum Erscheinen des überraschend preiswerten Proscenic M7 Pro (Vergleich mit iRobot Roomba S9+) waren entsprechende Modelle sehr teuer und fielen daher eher in die Kategorie „Luxus“. Mittlerweile ist das anders, selbst in der Mittelklasse trifft man inzwischen Saugroboter mit Absaugstation an, etwa den Lenovo T1 Pro (Testbericht). Absaugstationen – teils per Zyklontechnologie beutellos, teils mit Beutel – senken den Kontakt mit dem Hausstaub auf ein Minimum, gerade mit Beutel kommen Nutzer damit so gut wie gar nicht mehr in Berührung. Modelle mit Absaugstation gibt es inzwischen oft schon unter 300 Euro.

Tipp 6: Können Saugroboter wischen?

Wie bereits erwähnt sind Saugroboter inzwischen Hybrid-Geräte und bieten zusätzlich auch eine Wischfunktion an. In den meisten Fällen wird ein Wischlappen unter den hinteren Bereich des Bots mittels Klett-Verbindung angeheftet und mit Flüssigkeit aus einem Wassertank im Roboter befeuchtet. Dadurch wischt der Sauger nach dem eigentlichen Saugvorgang gleichzeitig noch feucht durch.

Da die meisten Saugroboter etwa 3 bis 4 Kilogramm wiegen, können sie dabei keinen ausreichenden Druck auf den Boden ausüben, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Durch das einmalige Überfahren wird also eher Staub gewischt, was zumindest Allergikern zugutekommen kann. Mangels Reinigungsmöglichkeit des Wischtuches wird allerdings der Schmutz unter Umständen während eines Reinigungsgangs im ganzen Haus verteilt. Diese Tücher sollten daher wenigstens zwischen jedem Reinigungsgang manuell gut gesäubert oder ausgetauscht werden. Doch auch hier geht die Entwicklung längst weiter.

Dreame X40 Ultra Complete
Dreame X40 Ultra Complete

Bei der Hardware bieten immer mehr Modelle intelligente Wasserpumpen, mit denen über die Apps die Feuchtigkeitszufuhr geregelt werden kann. So wischen entsprechende Hybrid-Saugroboter auf Anweisung feuchtigkeitsempfindliche Beläge wie Laminat oder Parkett mit wenig Wasser, Fliesen mit viel. Die meisten Modelle haben mittlerweile eine Teppicherkennung, um diese im Wischmodus nicht zu befahren.

Neuester Stand der Wisch-Technik sind Funktionen, wie eine hochfrequent vibrierende Wischplatte, die damit eine gewisse Schrubb-Bewegung nachahmt für eine bessere Reinigungsleistung. Eine andere Variante nutzen Modelle, wie der Ecovacs X8 Pro Omni, der auf eine Wischwalze setzt – bekannt von Saugwischern. Diese reinigt sich selbst während der Fahrt und streift entsprechend auch zähe Flüssigkeiten wie schmierige Acrylfarbe ab. Das sorgt dafür, dass diese nicht in der gesamten Wohnung verteilt werden.

Außerdem heben die Bots ihre Wisch-Apparaturen an, sobald sie Teppich befahren. Somit wird die Auslegeware nicht nass und das Wischtuch beeinträchtigt die Beweglichkeit des Saugers auf dem Teppich nicht. Mehr Autonomie als mit dieser Technik gibt es für einen Saugroboter aktuell nicht. Das Problem, dass der gleiche Wischlappen ohne Zwischenreinigung für den kompletten Grundriss genutzt wird, bleibt. Gelöst wird das Problem vom Nachfolger Roborock S7 MaxV (Testbericht), der neben zusätzlicher Objekterkennung je nach Ausführung mit einer Ladestation kommt, die Schmutz absaugt und den Wischlappen mit Frischwasser durchspült und reinigt.

Mittlerweile sind selbst Mittelklassemodelle längst in der Lage, ordentlich zu wischen und die Wischmopps zwischendurch und nach der Arbeit gründlich zu reinigen – teils mit heißem Wasser bis 70 Grad. Zusammen mit einer anschließenden aktiven Trocknung mit heißer Luft verhindert die Bakterienbildung und üblen Geruch fast vollständig.

Tipp 7: Was ist sonst noch wichtig beim Kauf eines Saugroboters?

In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan auf dem Markt für Staubsaugerroboter. Es sind etliche Modelle vorgestellt worden, die neue Technik in die Oberklasse oder bewährte Technik aus der Oberklasse in die Mittelklasse gebracht haben. Dazu gehörte bei der Software die Fähigkeit, mehrere Grundrisse speichern zu können und etwa ein automatischer Raumplan-Modus, um die Reihenfolge der Reinigung selbst festlegen zu können. Modelle, die das schon früh beherrschten, sind etwa Roborock S6 MaxV (Testbericht) und Roborock S7 (Testbericht), aber auch günstigere Modelle wie der Xiaomi Dreame D9 (Testbericht).

Alle höherpreisigen Modelle verfügen über eine eigene Lade-, Absaug- oder Reinigungsstation, die entweder dank der angelegten Karte und/oder per IR-Signal selbstständig gefunden und angefahren wird. Das geschieht entweder nach abgeschlossener Reinigung, zur Wischenreinigung der Wischmopps oder wenn der Akku zur Neige geht. Fast alle Roboter setzen den Reinigungsvorgang nach dem Zwischenladen automatisch an der Stelle fort, an der sie unterbrechen mussten.

Dreame L40 Ultra
Dreame L40 Ultra

Außerdem wurde die Möglichkeit zur Sprachsteuerung weiter ausgebaut. Hersteller Dreame macht das derzeit am besten, Modelle wie der Dreame L40 Ultra (Testbericht) lassen sich per Sprache sogar gezielt in einzelne Räume und zu bestimmten Möbeln schicken. Dafür bietet der Hersteller nicht nur Google Assistant, Amazon Alexa oder Apple Siri als Sprachassistenten an, sondern zusätzlich einen eigenen. Generell wurden die Bots dank immer weiter verbreiteter Laser-Messtechnologie genauer und smarter, außerdem wurden sie leiser. Neue Algorithmen sorgen außerdem für bessere Reinigung, so können wie beim bereits erwähnten Roborock S6 MaxV (Testbericht) Objekte im Weg mittels Visual SLAM (Simultaneous Localization and Mapping) per Kamera identifiziert werden, um so ein besseres Verständnis für die Umwelt zu generieren. Immer mehr Saugroboter wie der Trifo Max Pet (Testbericht) lassen sich sogar als Überwachungs- oder Sicherheitsbot verwenden. Das klappt dank neuester Updates auch beim Roborock S6 MaxV – angeblich DSGVO-konform und vom TÜV-Rheinland zertifiziert.

Fazit

Unsere bisherigen Saugroboter-Tests zeigen einen schönen Querschnitt aus allen möglichen Bereichen: mit Laser-, Kamera- oder Gyro-Navigation, mit und ohne Wischfunktion, mit und ohne Absaug- oder sogar Wischstation und einiges mehr. Dass es nicht alle Sauger in unsere Bestenliste schaffen können, dürfte klar sein. Entsprechend finden sich hier ausschließlich Modelle mit Laser-Navigation – die ist einfach besser als ausschließliche Kameraorientierung. Letztere wird hier nur zusätzlich für eine bessere Orientierung und zur Objekterkennung verwendet. Außerdem verfügen alle hier aufgeführten Modelle um eine umfassende Reinigungsstation – erst so werden Saug- und Wischroboter richtig autark. Modelle ohne diese Merkmale gehören aktuell unserer Meinung nach nur in einen normalen Haushalt, wenn es besonders günstig sein soll.

Günstige Modelle zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Saugroboter bis 300 Euro. Sollte es doch lieber ein selbst bedienter Akkusauger sein? Dann empfiehlt sich ein Blick in unsere Akkusauger-Bestenliste. Einfach Wischen klappt mit den besten Akku-Saugwischern.