Untersuchung deckt auf: Wärmepumpen arbeiten viel ineffizienter als erwartet

Eine umfassende Studie der ETH Zürich bringt es ans Licht: Jede sechste Wärmepumpe in Europa arbeitet unterhalb der Mindesteffizienzvorgaben. Wer nun glaubt, dass das an den Wärmepumpen liegt, wird überrascht sein. Es liegt an anderen Punkten, die bei Wärmepumpen eine viel größere Rolle spielen als bei Gasheizungen.

Mai 7, 2025 - 17:45
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Untersuchung deckt auf: Wärmepumpen arbeiten viel ineffizienter als erwartet

Eine umfassende Studie der ETH Zürich bringt es ans Licht: Jede sechste Wärmepumpe in Europa arbeitet unterhalb der Mindesteffizienzvorgaben. Wer nun glaubt, dass das an den Wärmepumpen liegt, wird überrascht sein. Es liegt an anderen Punkten, die bei Wärmepumpen eine viel größere Rolle spielen als bei Gasheizungen.

Wärmepumpen oft falsch eingestellt

Falsche Einstellungen und mangelhafte Planung kosten Hausbesitzer mit Wärmepumpen jährlich bis zu 2.000 Kilowattstunden zusätzliche Stromkosten. Dabei könnten die Anlagen bis zu siebenfach effizienter laufen als herkömmliche Gasheizungen. Die gute Nachricht: Viele Probleme lassen sich mit einfachen Maßnahmen beheben.

Die Forscher der ETH Zürich haben über zwei Jahre hinweg 1.023 Wärmepumpen in zehn europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Bei 40 Prozent der Anlagen war die Heizkurve zu hoch eingestellt. Ein Drittel kühlte nachts zu stark ab und jede vierte Wärmepumpe lief auch dann noch, wenn die Außentemperaturen eigentlich ausreichend hoch waren. Besonders bedenklich: 17 Prozent der untersuchten Anlagen erreichten nicht einmal den Mindest-Effizienzwert von 3,0 beim Leistungskoeffizienten SCOP. Dadurch werden sie unrentabel.

Dabei zeigt die Studie das beeindruckende Potenzial der Technologie: Korrekt eingestellte Erd-Wasser-Wärmepumpen erreichen Effizienzwerte von über 7, bei Luft-Wasser-Systemen sind es immerhin noch Werte über 5. Das bedeutet: Aus einer Kilowattstunde Strom erzeugen die besten Anlagen das Fünf- bis Siebenfache an Heizleistung. Allerdings mangelt es häufig an fachgerechter Wartung und Optimierung. Zwar sammeln die meisten Wärmepumpen Echtzeitdaten, doch die Hersteller reagieren nur bei schweren Störungen – suboptimale Einstellungen bleiben unentdeckt (Quelle: Golem).

Drei wichtige Regeln für mehr Effizienz

Die Experten empfehlen drei zentrale Maßnahmen für den optimalen Betrieb:Die Vorlauftemperatur sollte unter 55 Grad Celsius bleiben und möglichst konstant gehalten werden. Der Leistungskoeffizient (Jahresarbeitszahl) muss über 3 liegen. Zudem sollte die Wärmepumpe gleichmäßig laufen und nicht komplett abgeschaltet werden – auch nachts nicht.

Wenn diese drei Punkte beachtet werden, die Wärmepumpe dem Wärmebedarf des Hauses entspricht und so effizient arbeiten kann, dann könnt ihr im Vergleich zu einer alten Gas- und Ölheizung sehr viel Geld sparen. Ist das bei euch nicht der Fall, solltet ihr euch mit einem Energieberater und dem Installation zusammensetzen, um eine Lösung zu finden.