Windows 10 vor dem Support-Ende: Warum ein Umstieg auf Linux nicht die einzige Option ist

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Mai 7, 2025 - 17:44
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Windows 10 vor dem Support-Ende: Warum ein Umstieg auf Linux nicht die einzige Option ist

Im Oktober 2025 endet der offizielle Support für Windows 10. Millionen Nutzer stehen dann vor der Frage: Wie geht es weiter mit meinem PC? Microsoft selbst empfiehlt entweder den Kauf eines neuen Windows-11-PCs oder ein kostenpflichtiges Jahresabo für Sicherheitsupdates. Doch es gibt nicht nur Alternativen – sie sind teils sogar sinnvoller. Eine neue Initiative namens EndOf10 möchte Nutzer stattdessen zum Umstieg auf Linux bewegen. Eine gute Idee? Ja, aber nicht für jeden.

Wir werfen einen Blick auf das Projekt und zeigen, warum die Darstellung auf EndOf10 unvollständig ist – und welche Möglichkeiten Windows-Nutzer wirklich haben.

Microsofts „Lösungen“: Neu kaufen oder zahlen

Die Kommunikation von Microsoft ist eindeutig: Wer noch Windows 10 nutzt, soll entweder einen neuen Copilot+PC kaufen oder die Extended Security Updates (ESU) abonnieren – für rund 60 € pro Jahr. Andere Optionen gibt es offiziell nicht, behauptet der Konzern doch, dass viele ältere Geräte offiziell nicht mit Windows 11 kompatibel sind, da sie etwa keinen TPM-2.0-Chip besitzen oder zu alte Prozessoren verwenden. Die Schwelle ist dabei recht willkürlich bei Intels 8. Core-Generation angesetzt. Zwar lassen sich diese Voraussetzungen mit Tools wie Rufus oder kleinen Registry-Tricks umgehen – erwähnt wird das von Microsoft aber mit keinem Wort. Stattdessen rät man zum Hardware-Neukauf. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

EndOf10.org: Der Ausweg über Linux

Hier setzt EndOf10 an – eine gemeinnützige Website, die sich an Windows-10-Nutzer richtet und ihnen beim Umstieg auf Linux helfen möchte. Das Projekt wird von KDE unterstützt und verspricht:

  • Linux ist kostenlos
  • Keine Werbung, kein Tracking
  • Gut für die Umwelt – alte PCs weiterverwenden
  • Unterstützung durch weltweite Communitys
  • Volle Kontrolle für Nutzer

Nutzer können über ein Verzeichnis nach lokalen Linux-Helfergruppen suchen, sich bei Events informieren oder das „Do it yourself“-Handbuch aufrufen. Der Gedanke dahinter ist sinnvoll – aber die Umsetzung hat Schwächen.

Der Haken an der Sache: Linux ist kein Selbstläufer

Auch wenn Linux seit Jahren benutzerfreundlicher wird, bleibt der Umstieg für viele eine Herausforderung. Das Projekt EndOf10.org geht auf viele kritische Punkte nicht oder nur unzureichend ein:

  • Keine konkreten Linux-Distributionen werden empfohlen – Einsteiger stehen allein da.
  • Hardwarekompatibilität ist nicht garantiert: Besonders WLAN-Adapter, Drucker und Grafikkarten können Probleme machen.
  • Dokumentation von Änderungen und Bugfixes ist oft lückenhaft.
  • Für langjährige Windows-Nutzer ist die Umgewöhnung enorm – bekannte Programme fehlen, Workflows müssen angepasst werden.

Kurz gesagt: Der Vorschlag ist gut gemeint, aber für viele Nutzer schlicht zu unkonkret. Insbesondere sehr unerfahrenen Nutzer kann und sollte man nicht einfach so und uninformiert über Backups, Programm- und Hardwarekompatibilität losschicken, um ein ihnen unbekanntes System auf ihre PCs zu installieren.

Die bessere Alternative: Windows 11 per FlyBy11

Was EndOf10.org nicht erwähnt – und was auch Microsoft gerne verschweigt, ist allerdings, dass die meisten Windows 10-Geräte inoffiziell weiterhin problemlos mit Windows 11 laufen könnten: Viele ältere Geräte lassen sich mit einem Tool wie FlyBy11 problemlos, ohne Datenverlust und praktisch mit nur wenigen Klicks auf Windows 11 upgraden. Das Tool umgeht die künstlichen Kompatibilitätsprüfungen und installiert Windows 11 sogar auf Geräten ohne TPM 2.0 oder mit älterem Intel- oder AMD-Prozessor. Wichtig ist nur, dass die CPUs nicht älter sind als 2009, weil SSE 4.2 und PopCnt sind die echten Anforderungen von Windows 11.

Das System läuft anschließend erstaunlich stabil und die bekannten Einschränkungen sind deutlich geringer im Vergleich zu jenen, welche die Nutzung einer Linux-Distribution oder gar ChromeOS Flex mitbringen kann. Einige der Einschränkungen sowie unsere Empfehlungen haben wir für euch unten aufgelistet.

  • Dringend eine SSD für Windows 11 verwenden
  • Feature Updates spätestens alle zwei Jahre manuell installieren (z.B. über FlyBy11)
  • Kumulative Sicherheitsupdates kommen in Windows 11 ganz normal, auch für ältere Geräte

Für viele Nutzer ist diese Lösung praktikabler als ein radikaler Umstieg auf Linux – besonders, wenn man keine Zeit (oder Lust) hat, sich in ein neues System einzuarbeiten und diverse Programme auf ihre Kompatibilität mit Linux zu prüfen.

Fazit: Microsoft verschweigt Alternativen – wir nicht

Der Support-Stopp von Windows 10 ist ein Einschnitt – aber kein Grund zur Panik. Wer möchte, kann Linux ausprobieren. Doch der Umstieg ist nicht so einfach, wie manche Seiten suggerieren. Vor allem fehlt eine konkrete Anleitung, welche Distributionen sich für Anfänger eignen und wie man mit Hardwareproblemen umgeht.

Mindestens ebenso relevant ist aber: Windows 11 läuft auch auf älteren PCs – mit FlyBy11 und relativ wenig Know-how. Microsoft erwähnt diese Möglichkeit mit Absicht nicht. Gut, dass es Windows-Communities gibt, die das nachholen.

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