LinkedIn professionalisiert B2B-Videowerbung: Bessere Formate für Sichtbarkeit, Vertrauen und Reichweite

Die Business-Plattform LinkedIn baut ihre Videostrategie weiter aus: Mit First Impression Ads, CTV-Kampagnen und kuratierten Video-Feeds verändert sie so das B2B Marketing nachhaltig.

Mai 8, 2025 - 11:48
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LinkedIn professionalisiert B2B-Videowerbung: Bessere Formate für Sichtbarkeit, Vertrauen und Reichweite

Die Aufmerksamkeitsspanne auf Social Media ist kurz – auch auf Plattformen mit beruflichem Fokus. Gleichzeitig steigt der Anspruch an Inhalte, die nicht nur informieren, sondern auch überzeugen. Vor diesem Hintergrund präsentierte LinkedIn auf dem diesjährigen IAB NewFronts Event in New York eine Weiterentwicklung der eigenen bestehenden Videoformate. Statt ausschließlich neuer Produkte standen überwiegend strategische Weiterentwicklungen im Mittelpunkt: LinkedIn hat sich zum Ziel gesetzt, bewährte Videoformate weiter zu profilieren und gezielt an aktuelle Nutzungstrends anzupassen. Damit unterstreicht die Plattform die wachsende Bedeutung von Bewegtbild im beruflichen Kontext – sowohl in der aktuellen Nutzung als auch mit Blick auf zukünftige Kommunikationsstrategien.

Im Zentrum der Präsentation standen dabei First-Impression-Platzierungen, eine verbesserte Ausspielung auf Connected-TV-Geräten sowie die schrittweise Einführung thematisch kuratierter Video-Tabs.

Neue Werbelogik mit First Impression Ads: Sichtbarkeit ab dem ersten Moment

Mit den sogenannten First Impression Ads führt LinkedIn ein Format ein, das eine besonders prominente Platzierung im Feed garantiert: Werbetreibende können sicherstellen, dass ihre Videokampagne die erste visuelle Botschaft ist, die Nutzer:innen in der Zielgruppe zu Beginn ihrer Session sehen. Die Plattform beschreibt diesen Ansatz als „bold, broadcast-like presence“ – ein Hinweis auf die angestrebte Anlehnung an klassische TV-Mechanismen.

Die Grafik zeigt eine LinkedIn-Feed-Ansicht auf einem Smartphone, in der eine First Impression Ad als erstes sichtbares Video angezeigt wird, mit dem Slogan „Be the first ad professionals see“.
First Impression Ads auf LinkedIn, © LinkedIn

Dieses Format eignet sich insbesondere für Unternehmen, die mit Produktneuheiten, strategischen Botschaften oder Awareness-Kampagnen gezielt Aufmerksamkeit generieren möchten. Die Verbindung aus Reichweite, Kontextsensitivität und inhaltlicher Relevanz entspricht dem gestiegenen Anspruch an effektive B2B-Kommunikation im digitalen Raum.

Crossmediale Reichweite: Connected TV und Event Ads als Reichweiten-Booster

Zusätzlich zur Feed-Platzierung erweitert LinkedIn die Ausspieloptionen für Videokampagnen auf Connected-TV-Plattformen (CTV) wie Roku, Paramount oder Samsung Ads. Diese Entwicklung ermöglicht es Marken, ihre Inhalte in hochprofessionellen Kontexten auf großen Screens zu präsentieren – und somit auch abseits der klassischen Nutzungsumgebungen wirksam zu platzieren.

Die Grafik zeigt eine Familie auf einem Sofa, die eine Videowerbung auf einem Fernseher ansieht, mit dem Hinweis auf achtfach mehr zielgerichtete Impressionen und elffach bessere Kosteneffizienz im Vergleich zu linearem Fernsehen.
CTV Ads auf LinkedIn, © LinkedIn

Ergänzend dazu werden Event Ads weiter ausgebaut. Veranstaltungen auf LinkedIn – etwa digitale Panels, Live-Webinare oder Konferenzen – können nun verstärkt beworben und sichtbar gemacht werden. Damit positioniert sich LinkedIn nicht nur als Plattform für berufliche Vernetzung, sondern als Infrastruktur für ganzheitliches digitales Event Marketing.

Drei mobile Screens zeigen LinkedIn Event Ads in verschiedenen Phasen: vor, während und nach einem Event. Ergänzt durch die Kennzahl, dass Nutzer:innen 1,5-mal eher mit einer Marke interagieren, nachdem sie ein Event besucht haben.
Event Ads auf LinkedIn, © LinkedIn

Video-Tab mit Themenfokus: Kuratierte Umfelder für informierte Zielgruppen

Ein weiteres Signal für die strategische Neuausrichtung im Bereich Video ist die laufende Testphase eines überarbeiteten Video-Tabs, wie sie unter anderem von dem Creator-Strategen Lindsey Gamble dokumentiert wurde.

Auf Threads ansehen

Statt des bisherigen vertikalen Vollbild-Feeds arbeitet LinkedIn mit einer karussellartigen Darstellung, in der Inhalte thematisch gebündelt sind – etwa unter Schlagworten wie „US economy slows down“ oder „Job search must-haves for 2025“. Dieses Format schafft nicht nur Übersicht, sondern fördert auch die gezielte Rezeption relevanter Inhalte – ein entscheidender Faktor für Unternehmen, die sich mit Expertise, Branchenbezug und inhaltlicher Tiefe als Thought Leader positionieren möchten.


Monetarisierung gestartet:
So verdienen LinkedIn Creator jetzt mit Thought Leader Ads und BrandLink

Drei Smartphones zeigen Creator-Videos auf LinkedIn, darunter ein Video mit Pre-Roll-Werbung im Hochformat.
© LinkedIn via Canva


Monetarisierung und Markenbildung: LinkedIn stärkt Creator-Ökosystem und Werbeumfelder

Die neuen Videoangebote ergänzen die bereits bestehenden Monetarisierungsoptionen auf LinkedIn. Insbesondere BrandLink, das Unternehmen die Platzierung von Ads neben geprüften Publisher- und Creator-Inhalten ermöglicht, wird durch die aktuelle Videooffensive nochmals aufgewertet. Wie wir in unserer Analyse zu BrandLink und Thought Leader Ads erläutern, zielt LinkedIn damit auf ein hochwertiges und vertrauensbasiertes Werbeumfeld, das im B2B Marketing zunehmend gefragt ist.

Zwei Smartphone-Ansichten zeigen eine Videoanzeige neben einem Artikel im LinkedIn Feed sowie im Vollbild. Text weist auf 130 % höhere Completion Rate und 18 Prozent höhere Lead-Wahrscheinlichkeit hin.
Über BrandLink können Marken Videoanzeigen neben hochwertigen Publisher- und Creator-Inhalten platzieren, © LinkedIn

Auch in Bezug auf die organische Reichweite spielen Videos eine immer größere Rolle. Die Plattform berichtet, dass die durchschnittliche Betrachtungszeit von Video-Content im Jahresvergleich um mehr als ein Drittel gestiegen ist. Und in LinkedIns B2B Marketing Benchmark Report 2024 war bereits von einem 45-prozentigen Plus bei den Video-Uploads die Rede

Gleichzeitig sollten Marketer bestehende Inhalte datenbasiert evaluieren – beispielsweise in Hinblick auf Link-Platzierungen, die laut einer aktuellen Metricool-Studie in ihrer Performance stark variieren können.


Der alte LinkedIn-Mythos fällt:
Business Posts mit Links performen besser

Grafik mit der Frage: „Does including a link limit the reach of posts?“ Die Antwort: „No – the exact opposite, in fact!“
© Metricool


Strategische Professionalisierung statt kurzfristiger Hype

LinkedIn transformiert sich mit den aktuellen Entwicklungen von einer Business-Plattform mit Videooptionen zu einem professionellen Bewegtbildkanal mit tiefgreifender Werbe- und Storytelling-Kompetenz. Für Unternehmen eröffnet sich damit die Möglichkeit, audiovisuelle Inhalte kontextgenau, reichweitenstark und glaubwürdig im beruflichen Umfeld zu platzieren.

Die Herausforderung besteht nun darin, diese Formate sinnvoll in die eigene B2B-Kommunikationsstrategie zu integrieren – nicht als Ergänzung, sondern als strategischen Baustein. Die Plattform liefert die technische und kontextuelle Infrastruktur. Der Erfolg hängt jedoch maßgeblich davon ab, wie glaubwürdig, relevant und hochwertig die Inhalte gestaltet sind.


Für mehr Reichweite:
So müssen LinkedIn-Videos aussehen

Smartphone Mockup mit Frau in Videoformat, daneben Zahlen und Text, drei Pastellfarben im Hintergrund
© LinkedIn via Canva