Bloomberg: So will Apple auf Trumps neue Zölle reagieren
Die jüngste Runde von Zöllen der Trump-Politik könnte eine der bisher größten logistischen Aufgaben für Apple werden. Wie Mark Gurman von Bloomberg berichtet, nimmt Apple diese Herausforderung nicht auf die leichte Schulter und arbeitet bereits an einer Strategie, um die Zölle bestmöglich abzufedern. Trumps Handelspolitik trifft Apple ins Herz der Lieferkette Ab dem 9. April […]

Die jüngste Runde von Zöllen der Trump-Politik könnte eine der bisher größten logistischen Aufgaben für Apple werden. Wie Mark Gurman von Bloomberg berichtet, nimmt Apple diese Herausforderung nicht auf die leichte Schulter und arbeitet bereits an einer Strategie, um die Zölle bestmöglich abzufedern.
Trumps Handelspolitik trifft Apple ins Herz der Lieferkette
Ab dem 9. April steigen die Kosten für Apple durch neue US-Einfuhrzölle – sie betreffen zahlreiche Länder, aus denen das Unternehmen Produkte in die USA importiert. Neben dem Hauptproduktionsstandort China betrifft der Rundumschlag unter anderem auch Indien, wo Apple zunehmend iPhones und AirPods herstellt. Auch Vietnam, Malaysia, Thailand und Indonesien sind betroffen, wo Apple AirPods, iPads, Apple Watches und Macs fertigen lässt.
Was wird Apple also tun? Laut Gurman arbeitet das Unternehmen an einer mehrstufigen Strategie. Zunächst sind einige schwierige Gespräche hinter verschlossenen Türen zu erwarten. Apple wird wahrscheinlich Druck auf seine Zulieferer ausüben, damit diese ihre Preise senken und so einen Teil der Last auf die Lieferkette abwälzen. Das dürfte nicht einfach sein, aber wenn man Apple ist, hat man einen gewissen Einfluss.
Zweitens ist das Unternehmen bereit, einen Teil des Verlustes selbst zu tragen. Bei typischen Hardware-Gewinnspannen von etwa 45 % kann Apple einen Teil der zusätzlichen Kosten auffangen, ohne in Panik verfallen zu müssen. Aber man sollte sich nicht wundern, wenn diese Großzügigkeit bei anhaltenden Zöllen rasch schwindet. Hier kommt dann auch der Punkt, an dem es für normale Käufer eng werden dürfte. Laut Gurman könnte Apple eine Preiserhöhung für das iPhone in Betracht ziehen. Das wäre nichts Ungewöhnliches. Wir haben bereits erlebt, dass Apple die Preise als Reaktion auf Inflation und Steueränderungen in einigen Regionen erhöht hat.
Zudem wird Apple laut Gurman die Lieferkettenstrategie überarbeiten. Auch wenn die Verlagerung der Produktion in großem Stil in die USA noch in weiter Ferne liegt, könnte Apple seine Logistik überarbeiten. Das würde bedeuten, dass mehr Sendungen aus Regionen mit niedrigeren Zöllen verschickt werden, um die höheren Zollsätze in China zu umgehen. Außerdem hat das Unternehmen seine Lagerbestände in den USA bereits aufgestockt, sodass es gut möglich ist, dass die möglichen Preiserhöhungen erst mit der Markteinführung des iPhone 17 im Herbst einsetzen werden.
Und wir können sicher sein, dass hinter den Kulissen noch einige Gespräche mit der US-Regierung geführt werden – das hatte Apple bereits zuvor Zoll-Vergünstigungen eingebracht. Ob Cook erfolgreich ist, bleibt abzuwarten. Trotz der Bemühungen des Apple-CEO, die Beziehungen zu Trump zu pflegen, einschließlich der Teilnahme an seiner Amtseinführung und der Zusage von 500 Milliarden Dollar an US-Investitionen in den nächsten vier Jahren, ist es dem Unternehmen bisher nicht gelungen, einen Freischein zu erwirken.