Dark Souls startete einen Trend, der mir heute auf die Nerven geht

MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes nervt der Souls-like-Trend, weil ein anderes Genre verdrängt wird. Der Beitrag Dark Souls startete einen Trend, der mir heute auf die Nerven geht erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Apr 6, 2025 - 08:57
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Dark Souls startete einen Trend, der mir heute auf die Nerven geht
Devil May Cry 5 Dante

Eines der einflussreichsten Spiele aller Zeiten ist wohl Dark Souls. Nach Demon’s Souls war Dark Souls nicht nur der Start einer erfolgreichen Reihe für From Software, sondern auch der Start eines neuen Sub-Genres. Heutzutage dominieren sie das Action-Genre, doch MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes geht das mittlerweile auf die Nerven.

Dark Souls hatte einen großen Einfluss auf die Spielebranche. Es war zwar nicht das erste Spiel dieser Art, immerhin kam von From Software 2009 sogar mit Demon’s Souls der geistige Vorgänger raus. Doch Dark Souls war anders. Mit seiner skrupellosen, aber schön designten Welt, seinem langsamen, wuchtigen Gameplay und der kryptischen Story schlug das Spiel im Gaming ein wie eine Bombe.

From Software selbst veröffentlichte 2 Fortsetzungen und mit Elden Ring und Bloodborne zwei Titel, die in eine ähnliche Kerbe schlagen.

Doch auch abseits von From Software merkte man den Einfluss des Spiels. Es entstand das Soulslike-Subgenre. Spiele wie The Surge, Mortal Shell, oder zuletzt The First Berzerker: Khazan setzen auf ein ähnliches Spielprinzip.

Fast wöchentlich erscheint ein neues Soulslike, und mir geht das mittlerweile auf die Nerven, denn ein anderes Action-Genre wurde damit in die zweite Reihe gedrängt.

Das verdrängte Action-Genre

Vor den Soulslikes gab es die sogenannten Character-Action-Games. Spiele wie die Devil May Cry-Reihe setzen vor allem auf 2 Aspekte: Style und Kombos. Mit mehreren Waffen, die man meistens schnell wechseln kann, schleudert man Gegner in die Luft und versucht so stylische Kombos wie möglich zu machen. Die besten Vertreter davon sind wahrscheinlich Bayonetta, das 2022 noch Teil 3 bekommen hat und eben Devil May Cry, das mit dem 5. Teil 2019 einen neuen Release hatte.

Ich wünsche mir mehr von diesen Titeln.

Zur PS2-Zeit wurde das Spielprinzip von Devil May Cry auch von anderen Studios benutzt. Allen voran vor allem God of War. Die griechische Saga von Kratos unterschied sich nicht nur im Charakter der Hauptfigur, sondern auch vom Gameplay. Es war weniger wuchtig, dafür schneller und deutlich mehr auf Kombos basiert.

Selbst Lizenzspiele setzten auf das Spielprinzip. Wer hätte gedacht, dass Nightmare Before Christmas ein gutes Character-Action-Game abgeben würde, aber 2004 wurde man mit Oogie’s Revenge überrascht.

Diese Spiele belohnten einen für lange und kreative Kombos.

Soulslikes leben von interessanten Waffen, aber die Kombinationen fehlen. Man spielt nicht, um die Waffen zu meistern, sondern die Bosse und Gegner. Das ist eine andere Faszination.

Wie man sich mit Kombos austoben kann, seht ihr in diesem Video von Devil May Cry 5:

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Dieses Genre verfolgte einen anderen Ansatz als die Soulslikes. Viele der Devil May Cry-Klone waren deutlich kürzer als die heutigen Soulslikes. Das lag vor allem daran, dass sie darauf basieren, öfter durchgespielt zu werden. Es gibt mehrere Schwierigkeitsgrade und unzählige Kombo-Möglichkeiten. Dabei erinnert es an die andere Capcom-Reihe: Resident Evil. Der Fokus liegt auf dem Gameplay und der Wiederspielbarkeit.

Die Soulslikes haben dieses Action-Genre aus dem Rampenlicht verdrängt. Ich mag Soulslikes sehr, Lies of P ist fantastisch und auch The First Berzerker: Khazan hat mein Interesse geweckt, nachdem es so gut ankommt.

Doch selbst Spiele, die eigentlich keine Soulslikes sind, setzen auf das langsamere Souls-Gameplay. Ich hätte gerne wieder ein verspielteres God of War und so sehr ich die Jedi-Spiele von Respawn mag, so sehr fehlt mir da der Wahnsinn.

Alles muss ein Soulslike sein und das ist wirklich schade. Ein Remake von 2025 zeigte mir zuletzt, wie viel Spaß man auch abseits davon haben kann.

Ninja Gaiden 2 Black hat mir gezeigt, dass es früher manchmal wirklich besser war

Mit Ninja Gaiden 2 Black erschien Anfang des Jahres ein Remake eines Action-Klassikers. Mit dem Ninja Ryu Hayabusa muss man sich durch lineare Level voller Dämonen schnetzeln. Und ganz ehrlich: Es ist lange her, dass ich so einen Spaß mit einem Action-Spiel hatte.

Es spielt sich schnell, aber nie unübersichtlich. Die Kombos funktionieren gut und als Spieler kann man mit den verschiedenen Gegnertypen experimentieren. Wer wollte nicht schon immer einen Gegner hochschleudern, um ihn dann zu greifen und mit dem Kopf auf dem Boden landen zu lassen.

Ähnlich wie Souls-Titel ist Ninja Gaiden 2 Black auch sehr knackig. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden muss man die Kombos und das Handling der vielen Tools beherrschen, um eine Chance zu haben. Wenn man das aber schafft, gibt es wenig befriedigendere Spiele.

Ein anderer, sehr persönlicher Punkt ist die Story. Die ist in Ninja Gaiden 2 Black nämlich großer Quatsch und besser geht es nicht.

Viele Soulslikes wollen mysteriös und kryptisch sein, doch leider funktioniert das nicht immer

Devil May Cry, God of War oder auch Bayonetta hatten in der Vergangenheit oft eine alberne Story, die so edgy ist, dass man vor allem mein 14-jähriges Ich, das sich gerne Anime-AMVs mit Rockmusik auf YouTube angeschaut hat, damit anspricht. Das ist aber furchtbar unterhaltsam.

Es entstehen Zwischensequenzen, die so absurd sind, dass nicht mal die Fast-and-Furious-Reihe damit mithalten kann. Durch die Kürze der Spiele wurde das auch nie nervig.

Soulslikes orientieren sich oft an der Lore von Dark Souls. Eine kryptische Welt und Story, die man nur erleben kann, wenn man über den Tellerrand hinausschaut. In Dark Souls, Bloodborne oder Lies of P funktioniert das super, einige Spiele verheben sich dabei aber.

Das Problem an einer solchen Story-Struktur ist, dass die angedeuteten Inhalte zu öde sind. Oft versucht man eine gewisse Wichtigkeit innerhalb der Welt zu kreieren, die gerne mal nervt. Spiele wie Stellar Blade sind zwar vom Gameplay wirklich cool, doch die Story hat bei mir gar nicht funktioniert.

Das sorgt gerne mal dafür, dass man alles ignoriert, um sich nur dem Gameplay zu widmen.

Sollte es weniger Soulslikes geben? Ja und Nein. Es kann schon sein, dass der Markt damit übersättigt ist und viele Genre-Vertreter irgendwann in der Versenkung verschwinden. Ich meine, selbst From Software probierte sich mit Armored Core 6 und Sekiro mit anderen Ansätzen aus.

Die ständigen Soulslikes, die dem Genre aber keine Besonderheiten bringen, gehen mir aber nach 14 Jahren echt auf die Nerven.

Ich wünsche mir, dass man im Action-Bereich endlich wieder mehr Varianz hat. Leider spielt sich selbst Assassin’s Creed seit Assassins Creed Origins ähnlich. Mit Ninja Gaiden 4 kann man sich 2025 aber immerhin in dieser Reihe mit einem neuen Vertreter vergnügen.

Bleibt nur noch Capcom, die nach 6 Jahren endlich mal eine neues Devil May Cry ankündigen könnten. Bis dahin kann ich mich weiterhin auf ein neues Onimusha freuen: Ich dachte, Capcom hätte eine seiner besten Reihen vergessen – Jetzt bringen sie das „Resident Evil mit Samurais“ zurück

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