Strom bald günstiger? Versteckte Kosten fliegen aus der Rechnung
Die Bundesnetzagentur will alle Stromkunden in Deutschland gezielt entlasten. Eine jahrzehntealte Sondervergütung für bestimmte Erzeuger steht damit vor dem Aus – und das kann sich direkt auf die Stromrechnung auswirken

Die Bundesnetzagentur will alle Stromkunden in Deutschland gezielt entlasten. Eine jahrzehntealte Sondervergütung für bestimmte Erzeuger steht damit vor dem Aus – und das kann sich direkt auf die Stromrechnung auswirken
Strompreis: Netzagentur streicht Subvention
Ab 2026 sollen sogenannte „vermiedene Netzentgelte“ schrittweise verschwinden. Dabei handelt es sich um eine Art Bonuszahlung für kleine konventionelle Kraftwerke, die dezentral Strom ins Netz einspeisen.
Die Idee dahinter war ursprünglich gut gemeint: Wer vor Ort Strom erzeugt, entlastet das überregionale Netz und braucht damit weniger Infrastruktur und geringere Netzkosten. Doch inzwischen funktioniert der Strommarkt anders. Auch dezentral erzeugter Strom wird heute oft über weite Strecken verteilt.
Die Bundesnetzagentur will die Vergütung deshalb bis 2029 komplett abschaffen. Schon zuvor sollen die Netzengelte aber schrittweise sinken. Der erste Schritt ist bereits für 2026 geplant.
Für Verbraucher bedeutet das nach Angaben der Behörde eine mögliche Entlastung von insgesamt 1,5 Milliarden Euro über die drei kommenden Jahre. Diese Summe fließt derzeit noch über die allgemeinen Netzentgelte direkt in den Strompreis. Rund 3 Prozent der Netzkosten werden allein durch diese Zahlungen verursacht.Link
Entsprechend erhalten auch Betreiber von dezentralen Erzeugungsanlagen eine Übergangsfrist von drei Jahren, um sich auf die neue Regelung einzustellen. Für die Endkunden ist der Wegfall aber dennoch ein klarer Vorteil, denn geringere Netzkosten bedeuten in der Regel auch sinkende Strompreise. Ob die Einsparungen aber spürbar bei den Kunden ankommen, hängt wie immer auch vom Wettbewerb auf dem Strommarkt ab.
Keine Änderung bei Wind und Solar
Wind- und Solaranlagen sind von der Änderung nicht betroffen. Die geplante Reform betrifft lediglich kleinere Gas- oder Dieselkraftwerke, die bisher von der Sondervergütung profitierten. Damit fällt eine indirekte Subvention weg, die ursprünglich sinnvoll war – inzwischen aber laut Behördenchef Klaus Müller „nicht mehr zeitgemäß“ ist (Quelle: Tagesschau).
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