TLS-Zertifikate im Turbo-Takt: Apples Zeitenwende für Internetsicherheit

Die Ära langlebiger Verschlüsselungszertifikate neigt sich dem Ende zu – auf Apples Initiative. Damit wird die maximale Gültigkeitsdauer von TLS-Zertifikaten...

Mai 7, 2025 - 14:14
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TLS-Zertifikate im Turbo-Takt: Apples Zeitenwende für Internetsicherheit

Die Ära langlebiger Verschlüsselungszertifikate neigt sich dem Ende zu – auf Apples Initiative.

Damit wird die maximale Gültigkeitsdauer von TLS-Zertifikaten bis 2029 in drei Schritten von bisher 398 Tagen auf nur noch 47 Tage zusammengestutzt. Diese radikale Verkürzung auf weniger als ein Achtel der ursprünglichen Laufzeit soll Webseitenbetreiber zwingen, auf automatisierte Erneuerungssysteme umzusteigen.

Der von Apple eingebrachte Antrag SC-081v3 erhielt eine breite Zustimmung: 25 Zertifizierungsstellen stimmten zu, während sich fünf enthielten. Die Tech-Giganten Google, Microsoft und Mozilla unterstützten die Initiative einstimmig.

Phasen der Umstellung

  • 2026: Reduktion auf 200 Tage
  • 2027: Halbierung auf 100 Tage
  • 2029: Finale Stufe bei 47 Tagen

Fehler vermeiden, Sicherheit erhöhen

Hinter der Maßnahme steht die Erkenntnis, dass manuelle Zertifikatsverlängerungen zu fehleranfällig sind – bereits heute nutzen viele Anbieter wie Let‘s Encrypt automatisierte Lösungen. Doch gerade in Nischenfällen, etwa bei Servern mit eingeschränkten Zugriffsrechten, drohen durch die verkürzten Intervalle vermehrt Ausfälle.

Kritiker monieren, das Problem kompromittierter privater Schlüssel ließe sich besser durch effizientere Widerrufsmechanismen (OCSP/CRL) lösen statt durch immer kürzere Laufzeiten.

Reform erzwingt eine überfällige Modernisierung der Infrastruktur

Die Branche steht vor einem Paradigmenwechsel: Was als Sicherheitsupgrade gedacht ist, könnte zunächst zu chaotischen Szenarien führen.

Gleichzeitig erzwingt die Reform eine längst überfällige Modernisierung der Infrastruktur – ein digitaler Übergang, der so disruptiv wie notwendig erscheint.

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