Wärmebildkamera Topdon TC001 Plus im Test
Die Topdon TC001 Plus macht aus dem Smartphone eine Wärmebildkamera – mit erstaunlicher Präzision. Ob der Adapter im Alltag überzeugt, zeigt der Test.
Die Topdon TC001 Plus macht aus dem Smartphone eine Wärmebildkamera – mit erstaunlicher Präzision. Ob der Adapter im Alltag überzeugt, zeigt der Test.
Die Topdon TC001 Plus mit Dual-Objektiv verwandelt ein Android-Smartphone in eine vollwertige Wärmebildkamera. Der kompakte Adapter wird per USB-C angeschlossen und ist ausschließlich mit Android-Geräten kompatibel. Mit einem aktuellen Preis von rund 250 Euro positioniert sich die TC001 Plus als vergleichsweise günstige Alternative zu klassischen Stand-alone-Wärmebildkameras und verspricht dennoch präzise, schnelle und zuverlässige Messergebnisse.
Wie gut sich der kleine Aufsatz im Alltag schlägt und wo seine Stärken und Schwächen liegen, klärt der folgende Testbericht.
Design & Lieferumfang
Der Topdon TC001 Plus ist rechteckig gebaut und misst 71 × 42 × 14 mm – in etwa so breit wie ein Smartphone mit 6,7-Zoll-Display. Die Höhe entspricht etwa zwei Fingerbreiten, die Dicke ungefähr einem Finger. Die Topdon ist damit also kompakt und auch leicht, verglichen mit den Modellen von Hikmicro oder Infiray aber etwas wuchtiger.
Der Anschluss erfolgt über einen USB-C-Stecker. Auf der Rückseite sitzen eine Kameraoptik sowie ein Thermografie-Sensor. Beide Module erzeugen im Zusammenspiel ein überlagertes Bild mit sichtbaren Konturen und farbcodierter Wärmesignatur. Die Verarbeitung wirkt solide und hochwertig.
Zum Lieferumfang zählen ein Hartschalenetui mit Reißverschluss, ein USB-C-Verlängerungskabel sowie ein USB-C-auf-USB-A-Adapter – letzterer ist nützlich, wenn die Wärmebildkamera an einem Windows-Notebook betrieben werden soll. Ein Mikrofasertuch zur Reinigung der Linsen liegt ebenfalls bei.
App & Funktionen
Für die Nutzung der Wärmebildkamera zum Nachrüsten dient die App Topinfrared aus dem Google Play Store. Nach der Installation stöpselt man den Adapter einfach ein und gewährt dem Android-System die Verbindung mit dem USB-Gerät. Die Bedienung der App erfolgt intuitiv. Das TC001 Plus eignet sich nur für Android. Wer ein iPhone nutzen möchte, benötigt das Modell TC002 Plus.
Nach dem Einstecken des Kameraadapters startet die App mit der Schaltfläche „Wärmebildkamera aktivieren“. Danach legt der Nutzer die Emissionsparameter fest – etwa die Umgebungstemperatur und die Entfernung zum Messobjekt.
Sobald die Werte eingegeben sind, zeigt die App das Wärmebild an. Über den ersten Reiter können Nutzer direkt ein Foto aufnehmen. Weitere Reiter am unteren Bildschirmrand erlauben feinere Einstellungsmöglichkeiten. Man wählt unter anderem aus, ob das System die höchste und niedrigste Temperatur im Bild anzeigen soll. Zusätzlich stehen mehrere Farbpaletten zur Verfügung, um Temperaturunterschiede unterschiedlich darzustellen.
Der Nutzer entscheidet auch, ob die App ein Overlay aus beiden Linsen erstellt. Man kann das Wärmebild in den Vordergrund rücken und die Konturen aus der normalen Kamera darüberlegen – oder umgekehrt. Auf Wunsch zeigt die App nur das Infrarotbild oder das normale Kamerabild an.
Die App erlaubt außerdem, Temperaturschwellen für Warnmeldungen festzulegen, etwa wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird. Zusätzlich bietet die Software Feineinstellungen für Kontrast, Bildschärfe und Farbverläufe. Den Temperaturbereich wählt man entweder manuell für die Bereiche –20 bis 150 °C und 150 bis 550 °C oder man aktiviert die automatische Bereichserkennung.
Die TC001 Plus funktioniert nicht nur mit Android-Geräten. Über den mitgelieferten Adapter lässt sich die Kamera auch mit einem Windows-PC verbinden. Die passende Software stellt der Hersteller auf seiner Website bereit. Leider wollte diese in unserem Test aber nicht starten.
Bildqualität
Die maximale Auflösung des Wärmebilds liegt bei 256 × 192 Pixel – ein Wert, den viele preiswerte Geräte in unseren Tests ebenfalls erreichen. Zwar klingt das zunächst nach wenig, in der Praxis lassen sich damit jedoch problemlos Temperaturunterschiede an verschiedenen Oberflächen erkennen. Dank des Dual-Objektivs bleiben zudem die Konturen der erfassten Objekte gut sichtbar, was die Orientierung im Bild deutlich erleichtert.
Im direkten Vergleich kann das Modell von Topdon mit anderen Adaptern dieser Preisklasse – etwa von Infiray, Hikmicro oder Thermal Master – gut mithalten. Die Bildqualität reicht für typische Anwendungen im Hobby- und Heimwerkbereich völlig aus.
Auch ein Einsatz im professionellen Umfeld ist grundsätzlich möglich – primär aufgrund der umfangreichen Analysefunktionen der zugehörigen App. Sie bietet zahlreiche Werkzeuge zur Temperaturauswertung und erlaubt eine präzise Anpassung an verschiedene Anwendungsszenarien.
Technische Daten
Auflösung | 256 x 192 Pixel |
Bildfrequenz | 25 Hz |
Blickfeld | 56° × 42° |
Temperaturbereich | -20 °C bis 550 °C |
Genauigkeit | ± 1 °C (-20 °C bis 150 °C) ±2 °C (110 °C bis 550 °C) |
Kompatibilität | Android ab Version 6.0 |
Anschlüsse | USB-C |
Maße | 71 × 42 × 14 mm |
Gewicht | 28 g |
Preis
Die Topdon TC001 Plus Wärmebildkamera kostet regulär 330 Euro. Aktuell ist sie bei Amazon aber auf 250 Euro reduziert – ein fairer Preis im Vergleich zur Konkurrenz.
Fazit
Die TC001 Plus von Topdon überzeugt mit solider Verarbeitung, praxisgerechter Bildqualität und einer funktionsreichen App. Die Auflösung reicht für typische Anwendungen im privaten und semiprofessionellen Bereich aus. Stärken liegen vorrangig in der einfachen Handhabung und den umfangreichen Analysefunktionen. Besitzer eines Android-Smartphones erhalten für einen erschwinglichen Preis so eine gute Wärmebildkamera.
Im direkten Vergleich mit anderen Adaptern der Einstiegsklasse bietet das Modell ein ausgewogenes Gesamtpaket zu einem angemessenen Preis. Es fällt etwas größer aus als die Adapter von Thermal Master, Hikmicro oder Infiray, ist jedoch nicht zu wuchtig. Eine Kaufempfehlung können wir daher bedenkenlos aussprechen.
- gute App
- ordentliche Bildqualität
- schnelle Erstellung von Aufnahmen
- nur für Android
- wuchtiger als Konkurrenzmodelle
- Windows-Software startet nicht