Balkonkraftwerke vor dem Aus? Im Oktober wird es ernst
Wer über ein Balkonkraftwerk nachdenkt, sollte nicht zögern.

Wer über ein Balkonkraftwerk nachdenkt, sollte nicht zögern.
Die beliebten Balkonkraftwerke stehen vor einer ungewissen Zukunft. Eine geplante internationale Norm der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) könnte die verbraucherfreundlichen deutschen Regelungen aushebeln und die Installation deutlich erschweren. Der VDE kämpft bis Oktober 2025 um eine praktikable Lösung für Verbraucher.
Kommt das Aus für Balkonkraftwerke?
Die neuen IEC-Pläne sehen vor, dass Balkonkraftwerke nicht mehr an bestehende Stromkreise angeschlossen werden dürfen. Stattdessen müssten separate Leitungen verlegt werden. Das würde einen erheblichen Mehraufwand für Verbraucher bedeuten, viel Geld verschlingen und wäre nicht überall möglich. Durch die höheren Kosten würde die Rentabilität deutlich sinken.
Der Verband der Elektrotechnik VDE plant hingegen eine Produktnorm, die den Anschluss per Schukostecker erlaubt und die Leistung auf 800 Watt festlegt – wie es in Deutschland bisher eigentlich als Standard gilt und geduldet wird.
Die internationale Entwicklung sieht der VDR dabei kritisch. Eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin bestätigt, dass die geplante deutsche 800-Watt-Regelung sicher ist. In den Normungsgremien will Deutschland seine Position verteidigen und Änderungen erreichen, damit es nicht zu der internationalen Regulierung kommt.
IEC-Normen müssen nicht übernommen werden
Hoffnung macht, dass IEC-Normen nicht zwingend übernommen werden müssen. Der VDE könnte bei der Umsetzung nationale Anpassungen vornehmen. Die neue deutsche Produktnorm für Balkonkraftwerke soll unabhängig davon bis Ende 2025 kommen (Quelle: Golem).
Wer kein Risiko eingehen möchte und aktuell über ein Balkonkraftwerk nachdenkt, sollte nicht zögern. Wie immer bei neuen Regeln dürfte ein Bestandsschutz für alte Anlagen gelten. Besser als 800 Watt Einspeisung und Anschluss an eine Schukosteckdose wird es sowieso nicht. Warten auf die neue Norm im Oktober hätte also keinen Vorteil – nur mehr Unsicherheit.
Was soll das?
Was für ein Irrsinn: Da boomen endlich die Balkonkraftwerke als niedrigschwelliger Einstieg in die private Energiewende – und internationale Bürokraten wollen mit überzogenen Sicherheitsbedenken alles zunichtemachen. Die Forderung nach separaten Stromkreisen ist nichts anderes als der Versuch, eine innovative Technologie durch die Hintertür auszubremsen. Deutschland muss hier standhaft bleiben und darf sich den pragmatischen Weg nicht von praxisfernen Schreibtisch-Normierern verbauen lassen.