In-Ear-Kopfhörer Soundcore P40i im Test
Die P40i von Soundcore sind günstig im Preis und sollen dennoch eine ordentliche Leistung liefern. Bei den Features wurde vorrangig auch an jene gedacht, die mit den In-Ears nicht nur Musikhören wollen.
Die P40i von Soundcore sind günstig im Preis und sollen dennoch eine ordentliche Leistung liefern. Bei den Features wurde vorrangig auch an jene gedacht, die mit den In-Ears nicht nur Musikhören wollen.
Bei der Anker-Marke Soundcore gibt es aktuell gleich mehrere In-Ear-Modelle mit ANC, die sich im Preisbereich zwischen 70 und 80 Euro bewegen. Die P40i sind dabei das einzige Modell ohne Hi-Res-Codec, bieten dafür aber eine bessere Akku-Performance und ein einzigartiges Gimmick für alle, die unterwegs mit dem Smartphone gerne Videos oder Filme schauen: ein im Ladecase integrierter Smartphone-Ständer. Wie gut sich die P40i damit im Alltag schlagen, klären wir nun im Test.
Design und Tragekomfort
Die P40i verfolgen eine ergonomische Designsprache, die gut in den Ohren liegt. Optisch wird mit der vollen Plastik-Dröhnung nicht viel geboten. Zwar versucht Soundcore mit einem Wechsel aus glänzenden und matten Kunststoffelementen etwas mehr Pep ins Design zu bekommen. In unserer schwarzen Testversion schaut es aber dennoch eher langweilig aus. Da gefällt uns die Optik der anderen drei Farbvarianten (Blau, Cremeweiß und Lavendel) schon besser. Dem Ladecase wurde ein mattes Finish spendiert, das Fingerabdrücke fernhält und sich gut in den Händen anfühlt. Die Verarbeitung von Case und Earbuds geht für das Preissegment in Ordnung.
Für den perfekten Halt hat Soundcore den P40i gleich fünf Aufsätze in unterschiedlichen Größen beigelegt. So findet sich schnell ein Paar, das richtig gut sitzt und abschirmt. Auch (Outdoor-)Sport ist damit kein Problem. Die Earbuds fallen selbst bei starkem Kopfschütteln nicht heraus. Dazu gibt’s mit IPX5 auch Schutz vor Strahlwasser aus allen Richtungen.
Bedienung und App
Über die Begleit-App gelingen Kopplung wie auch die erste Einrichtung ohne Probleme. Für Android-Nutzer gibt es zudem Google Fast Pair. Die Steuerung über Touch-Gesten ist schön eingängig und kann über die App auch noch großzügig angepasst werden. Da den P40i eine Trageerkennung fehlt, ist die Funktion für einmal Tippen standardmäßig ausgeschaltet. Wer sie nachträglich belegt, muss damit rechnen, dass beim Einsetzen der Earbuds ungewollt Funktionen ausgelöst werden. Ein echter Nerv-Faktor, also belassen wir es lieber bei der eingeschränkten Bedienbarkeit. Das hätte Soundcore besser lösen müssen.
Bei der Begleit-App macht Soundcore hingegen alles richtig. Die Einstellmöglichkeiten sind üppig, schön übersichtlich strukturiert und leicht zugänglich.
Technik und Features
Mit Bluetooth 5.3 setzen die P40i auf eine zeitgemäße Übertragungstechnik. Dazu gibt’s Bluetooth Multipoint für die Verbindung mit zwei Endgeräten gleichzeitig. Zum Beispiel Laptop und Smartphone. An Codecs wird lediglich SBC und AAC geboten. Ein echtes Manko, denn in dieser Preisklasse sind Hi-Res-Codecs schon länger keine Seltenheit mehr. Wie eingangs erwähnt, befindet sich im Ladecase als besonderes Feature eine kleine Klappe, die aufgerichtet das kompakte Ladecaseauch als Smartphone-Stand nutzbar macht. Auf einer ruhigen Oberfläche, wie etwa im Café auf dem Tisch, funktioniert das noch ganz gut – allerdings grundsätzlich nur im Querformat. Im Zug oder Flugzeug würden wir von der Nutzung dann aber abraten, da die Sache schon ziemlich wackelig ist. Bei Smartphones mit dickem und schwerem Kamera-Modul auf der Rückseite, wie etwa beim Xiaomi 15 Ultra, lässt sich der Ständer gar nicht nutzen. Trotzdem: ein nettes und durchaus praktisches Feature!
Zu den Feature-Highlights der App zählen die Steuerung und Einstellung des adaptiven ANCs, eine HearID-Klangoptimierung, ganze 22 (!) Klang-Presets und ein 8-Band-Equalizer. Dazu bieten die P40i auch die Funktion "immersives Audio", die einen besonderen Effekt-Modus für Games und Filme bietet. Bei Spielen können so etwa Schritte akustisch hervorgehoben werden. Im Film-Modus geht der Klang in die Breite und fügt eine Art Hall-Effekt hinzu, was bei Songs eher störend wirkt.
Akku
Soundcore verspricht bei den P40i bis zu 12 Stunden Laufzeit. Mit eingeschaltetem ANC müssen hier noch einmal gut 2 Stunden abgezogen werden. Über das Ladecase können die Earbuds noch etwa fünfmal voll aufgeladen werden, ehe alles wieder an die Steckdose muss. Toll: Kabelloses Laden wird unterstützt. Ansonsten kommt das beigelegte USB-A-auf-USB-C Kabel zum Einsatz. Insgesamt bieten die P40i damit eine wirklich gute Akku-Performance.
Klang
Der dynamische und 11 Millimeter große Verbundtreiber liefert das Potential für einen ordentlichen Sound mit starker Bass-Performance. In der Standard-Einstellung trifft die Abmischung aber nicht ganz unseren Geschmack. Alles ist sehr basslastig, die Mitten etwas dünn und die Höhen eher schwach. Bassliebhaber könnten aber genau das lieben! Bei der Masse an Klang-Anpassungsmöglichkeiten, die Soundcore über die App liefert, findet sich so oder so schnell ein Setup, das dauerhaft gefällt. Der Sound der P40i ist gut, In-Ears mit Hi-Res-Codec klingen aber besser, sofern das vom Smartphone überhaupt unterstützt wird. Wer ein iPhone nutzt, kann diesen Kritikpunkt ignorieren.
An der Sprachqualität und Verständlichkeit beim Telefonieren gibt es – auch dank der insgesamt sechs Mikrofone – nichts zu beanstanden. Selbst in lauter Umgebung ist die Stimme noch ausreichend gut zu verstehen.
ANC
Bei der aktiven Geräuschunterdrückung können die P40i ebenfalls überzeugen. Das ANC ist manuell in fünf Stufen regelbar – oder man überlässt das Management einfach der Software, die störende Umgebungsgeräusche automatisch erkennt und die Unterdrückungsintensität entsprechend anpasst. Für die gehobene Einstiegsklasse ist die ANC-Performance überraschend effektiv. Das liegt auch an der guten Grundabschirmung, sofern die Earbuds gut sitzen. Ja, die ANC-Elite am Markt macht noch einen deutlichen Qualitätssprung nach oben. Aber dazwischen liegen mitunter auch hundert Euro und mehr.
Im Transparenz-Modus ist die Umgebung deutlich besser wahrzunehmen. Auch klingt sie weitaus natürlicher als im Aware-Modus der Soundcore Liberty 4 (Testbericht). Die eigene Stimme dröhnt beim Sprechen allerdings stark in den Ohren. Auf Dauer wird das schlicht nervig. Für einen kurzen Plausch passt es aber noch.
Preis
Mit einer UVP von 69,99 Euro siedeln sich die Soundcore P40i im Bereich ANC-In-Ears im gehobenen Einstiegs-Segment an. Zum Testzeitpunkt sind die Earbuds mit rund 49 Euro (Amazon) deutlich günstiger zu haben – und somit auch noch einmal ein Stück weit attraktiver.
Fazit
An sich sind die Soundcore P40i tolle In-Ears mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem, wenn man sie für um 50 Euro schießt. Tragischerweise kommt die stärkste Konkurrenz aus dem eigenen Hause: Die Soundcore Liberty 4 NC performen nahezu identisch und kosten vergleichbar viel, bieten allerdings noch einen Hi-Res-Codec. Das ist unterm Strich einfach der bessere Deal. Es sei denn, man möchte das Handy-Ständer-Feature der P40i intensiv nutzen.
Alternativ sind noch die 1More Aero (Testbericht) zu empfehlen, die den P40i sehr nahekommen und dazu noch Spatial Audio bieten.
An sich sind die Soundcore P40i tolle In-Ears mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem, wenn man sie für akteulle um die 49 Euro (Amazon) kauft. Tragischerweise kommt die stärkste Konkurrenz aus dem eigenen Hause: Dis Soundcore Liberty 4 NC performen nahezu identisch und kosten vergleichbar viel, bieten allerdings noch einen Hi-Res-Codec.
- Tragekomfort und Halt
- guter Sound und effektives ANC
- Akkulaufzeit und Wireless Charging
- Bluetooth Multipoint
- Handy-Ständer-Feature
- kein Hi-Res-Codec