Bowflex IC Bike SEi Indoor Cycle im Test
Das hochwertige Indoor Cycle Bowflex IC Bike SEi bietet Cardio-Training mit Spinning für zu Hause. Wie die Peloton-Alternative abschneidet, zeigt der Test.
Das hochwertige Indoor Cycle Bowflex IC Bike SEi bietet Cardio-Training mit Spinning für zu Hause. Wie die Peloton-Alternative abschneidet, zeigt der Test.
Ein Indoor-Cycle eignet sich ideal für das Ausdauertraining zu Hause – unabhängig vom Wetter. Wer unter Allergien leidet oder aufgrund von Gelenkproblemen nicht joggen kann, findet im Spinning-Bike eine effektive Alternative für intensives Intervalltraining in den eigenen vier Wänden. Besonders interessant wird es mit vernetzten Geräten: Per App-Unterstützung treten Nutzer durch virtuelle Landschaften oder machen intensive Workouts mit Coach-Anleitung.
Das Bowflex IC Bike SEi Indoor Cycle richtet sich an ambitionierte Heimanwender und integriert sich in die umfassende, aber auch kostenpflichtige Trainingsplattform JRNY. Es ist eine preisgünstigere Alternative zu Peloton. Anders als bei einem Ergometer stellt man den Widerstand manuell über einen Drehknauf ein – ein typisches Merkmal eines Indoor Cycle. Ob das Bike in der Praxis überzeugt, klären wir im folgenden Testbericht.
Design & Aufbau
Das Indoor Cycle wird teilmontiert in einem großen Karton von einer Spedition angeliefert. Für die Montage raten wir dazu, sich Hilfe zu holen, denn das Trainingsgerät ist ziemlich schwer. Sämtliches benötigtes Werkzeug ist in der Verpackung enthalten, zudem gibt es eine Anleitung. Teilweise sind die Bebilderungen etwas kleinteilig und nicht auf den ersten Blick schlüssig, die Montage sollte aber in rund 60 Minuten zu bewerkstelligen sein.
Anders als etwa beim Schwinn 800IC befindet sich das Schwungrad hinten. Das sorgt für eine etwas größere Stabilität während des Trainings, auch wenn für viele ein Schwungrad vorn ein realistisches Fahrgefühl vermitteln soll.
Die Verarbeitung hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Der Rahmen ist weitgehend aus Metall gefertigt. Lediglich die Verkleidung rund um die Kurbel der Pedale sowie der Getränkehalter und Fahrradcomputer bestehen aus einfach verarbeitetem Kunststoff. Der Lenker könnte für unsern Geschmack etwas fester sein, beim Training wirkte er etwas wackelig.
Das Bike hat Abmessungen von 139 × 55 × 134 cm (Länge x Breite x Höhe) und ein Gewicht von etwa 64 kg. Es eignet sich dabei auch für Schwergewichte und erlaubt ein Maximalgewicht von 150 kg. Die Ergonomie ist gut und für unterschiedliche Körpergrößen ausgelegt: Sitz und Lenker sind sowohl in der Höhe als auch Tiefe verstellbar.
Der Transport innerhalb der Wohnung gestaltet sich aufgrund des hohen Gewichts des Rads etwas umständlich. Zwar sind an der Vorderseite Transportrollen angebracht, doch muss man dafür das Bike vorn am Lenker nach unten drücken. Und das erfordert viel Kraft, da sich das Schwungrad hinten befindet.
Ausstattung
Grundlegende Trainingsdaten können Anwender auf dem integrierten 7-Zoll-LCD ablesen: Dazu zählen Trittfrequenz (RPM), gewählter Widerstand (Skala von 1 bis 100), geschätzte Geschwindigkeit, Leistungsabgabe in Watt sowie eine grobe Berechnung der verbrannten Kalorien pro Minute.
Über dem Display befindet sich eine stabile Metallhalterung für Tablets, auf der sich insbesondere ein iPad oder Android-Tablet sicher platzieren lässt. Die Verbindung zur hauseigenen JRNY-App am Tablet erfolgt via Bluetooth und funktioniert im Test problemlos. Über diese Schnittstelle wird auch ein kompatibler Brustgurt zur Pulsmessung erkannt.
Praktisch gelöst sind die Pedale: Sie verfügen auf einer Seite über klassische Körbchen mit Schlaufen, auf der anderen über SPD-kompatible Cleats zum Einklicken – ein klarer Pluspunkt für ambitionierte Nutzer.
Zum Lieferumfang gehören zwei leichte Hanteln (je 1,36 kg), die unterhalb des Lenkers in dafür vorgesehenen Halterungen Platz finden. Eine Trinkflaschenhalterung ist mittig unter dem Sattel angebracht. Im Vergleich zum Schwinn 800IC gibt es damit zwar nur eine einzige Halterung, diese ist jedoch gut positioniert und stört nicht beim Treten. Bei vielen Indoor-Cycles mit Flaschenhaltern am Lenkerbereich kommt es häufiger zu unbeabsichtigten Kollisionen mit den Knien – das ist hier nicht der Fall.
Der Widerstandsregler – ein großer, geriffelter Drehknauf – macht einen sehr soliden Eindruck. Um den Widerstand zu verändern, muss man stärker drehen. Dafür lässt sich die Intensität präzise dosieren. Damit bleibt die gewählte Einstellung stabil – auch bei schnellen Trittfrequenzen.
Training & App
Selbstverständlich kann man das Rad auch ganz ohne App nutzen – etwa für freie Fahrten oder um Youtube-Videos mit Trainings oder Landschaftstouren via Tablet oder Smart-TV nachzufahren. Wie genau man trainiert, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Konzipiert ist das Bowflex IC Bike SEi allerdings primär als klassisches Spinning Bike, ausgelegt auf schnelle Wechsel und intensive Intervalle. Der Widerstand wird manuell über einen Drehknauf geregelt.
Deutlich motivierender ist die Nutzung mit einem Tablet in Kombination mit der Bowflex-eigenen Trainingsplattform JRNY. Überdies ist das Rad auch mit Zwift kompatibel – für Nutzer, die sich in virtuelle Rennrad-Communities einklinken möchten.
Wer aufs Training via App setzen möchte, benötigt ein Tablet (Bestenliste). Großen Spaß hatten wir zudem mit großen, mobilen Streaming-Displays – mehr dazu zeigen wir in der Top 5: Das größte Tablet auf Rollen – als TV, Smart-Display & Co.
Die JRNY-App bietet interaktive Trainingsprogramme in Form virtueller Landschaftsfahrten, begleitet von einem digitalen Coach. Zur Auswahl stehen Strecken durch den Schwarzwald, über die griechische Insel Kreta, durch eine US-Wüstenlandschaft oder durch urbane Metropolen.
Bowflex erweitert das Angebot kontinuierlich. Während der Fahrt durch virtuelle Landschaften gibt der Coach Hinweise zur Belastung und zur Trittfrequenz, die in Echtzeit angezeigt werden. Auf Wunsch kann man Musik dazuschalten, entweder elektronische oder rockige. Alternativ stehen klassische Spinning-Kurse zur Verfügung, bei denen ein Trainer auf dem Bildschirm durch das Programm führt. Speziell die Fahrt durch virtuelle Landschaften hat uns gut gefallen.
Das Angebot ist breit gestreut, kommt aber nicht ganz an die hohe Qualität der Trainings von Peloton heran – die auch deutlich teurer im Abo sind. Positiv: JRNY merkt sich die persönlichen Fortschritte und bietet angepasste Vorschläge fürs Training.
Für den vollen Funktionsumfang ist ein Abonnement erforderlich – dieses kostet rund 20 Euro im Monat, die ersten zwei Monate sind kostenlos. Ohne Abo lässt sich die App zwar grundsätzlich nutzen, das Angebot ist dann aber stark eingeschränkt: Nur wenige Landschaften und Kurse stehen zur Verfügung – ganz ohne Musik.
Im Betrieb bleibt das Rad angenehm leise – ideal für die Nutzung in Mietwohnungen oder abends. Abgesehen vom eigenen Atem und dem gelegentlichen Klacken der Pedalriemen sind kaum Geräusche zu hören.
Preis
Das Bowflex IC Bike SEi Indoor Cycle kostet aktuell 1499 Euro. In der Vergangenheit war das Spinning Bike schon für rund 1300 Euro zu haben. Damit ist es kein Schnäppchen und positioniert sich im gehobenen Mittelfeld zwischen günstigen Alternativen und Premium-Modellen.
Fazit
Das Bowflex IC Bike SEi überzeugt im Test als solide verarbeitetes Indoor-Cycle, das vorwiegend in Kombination mit einem Tablet und der kostenpflichtigen JRNY-App sein volles Potenzial entfaltet. Die Plattform bietet ein breites Spektrum an Trainingsmöglichkeiten – von virtuellen Landschaftstouren über klassische Spinning-Kurse bis hin zur Anbindung an Zwift für ambitionierte Radsportler.
Im Betrieb bleibt das Bike äußerst leise, was es ideal für den Einsatz in Mietwohnungen macht – störende Geräusche sind kaum zu hören, vom eigenen Schnaufen abgesehen. Die Trainingsdaten werden auf einem einfachen 7-Zoll-LCD angezeigt, ein integrierter Monitor fehlt jedoch. Für die Nutzung der App ist daher ein eigenes Tablet zwingend erforderlich.
Der Gesamtpreis relativiert sich durch die monatlichen Abo-Kosten für JRNY und fällt damit höher aus, als es zunächst scheint. Angesichts dessen hätte man sich bei der Materialanmutung – etwa beim Lenker – noch etwas mehr Stabilität gewünscht. Auch der Transport innerhalb der Wohnung ist weniger komfortabel als erhofft, da er wegen des hinten montierten Schwungrads trotz Rollen viel Kraft erfordert.
Letztlich richtet sich das Bowflex IC Bike SEi an Nutzerinnen und Nutzer, die zu Hause regelmäßig und abwechslungsreich trainieren möchten – vorausgesetzt, sie sind bereit, in Hardware und Software zu investieren.
Das Bowflex IC Bike SEi punktet im Test mit solider Verarbeitung, sehr leisem Betrieb und einer großen Bandbreite an Strecken und Kursen. In Verbindung mit einem Tablet und der kostenpflichtigen JRNY-App entfaltet das Indoor-Cycle sein volles Potenzial – von virtuellen Landschaftsfahrten bis zur Zwift-Anbindung für ambitionierte Radsportler. Wer bereit ist, rund 1499 Euro in das Bike zu investieren und zusätzlich ein Abo für die App abzuschließen, erhält eine vielseitige Trainingsplattform fürs Wohnzimmer.
- hochwertige Verarbeitung
- sehr leise
- Bluetooth-Verbindung zu Tablet oder Brustgurt klappt auf Anhieb
- JRNY-Plattform mit vielen Strecken und Kursen
- kompatibel zu Zwift
- volles Angebot von JRNY nur mit Abo
- Lenker fühlt sich etwas wackelig an
- schwer zu transportieren trotz Rollen
- keine Pulssensoren
- teuer