Instagram zahlt Creatorn Tausende für Referrals

Creator können von Meta bis zu 20.000 US-Dollar erhalten, wenn sie mit Referral Links User zu Instagram lotsen. Wir zeigen, wie es geht und welche Einschränkung es gibt.

Mai 21, 2025 - 16:40
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Instagram zahlt Creatorn Tausende für Referrals

Mit Links auf Plattformen wie YouTube, Discord, TikTok und Snapchat sollen Instagram Creator andere User auf Metas Vorzeigeplattform locken. Für diese Überzeugungsarbeit im Digitalraum ist der Tech-Konzern bereit, eine Menge Geld zu zahlen – und die Creator werden doppelt incentiviert. Sowohl für neu erstellte Instagram Accounts als auch für zahlreiche Instagram-Besuche können die Creator im Referral-Programm Geld erhalten. Dieses wurde von Meta bestätigt, doch es ist zeitlich wie regional eingeschränkt.


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Instagram Logo 2
© Alexander Shatov – Unsplash


100 US-Dollar für Accounts und 1.000 Visits: So läuft das Referral-Programm für Instagram

Das Team von Business Insider hat das einträgliche Programm für Instagram Creator im Detail vorgestellt und vonseiten Metas eine Bestätigung für den Modus erhalten. Demnach läuft das Ganze relativ simpel ab. Wenn Creator auf Drittplattformen Referral Links zu Instagram platzieren, können sie darüber Einnahmen generieren. Dabei gibt es zwei Optionen. Kann Meta nachvollziehen, dass jemand über den Referral Link zur Plattform kommt und einen Account erstellt, gibt es 100 US-Dollar. Die gleiche Summe erhalten die Creator, wenn auf Basis der Referral Links 1.000 Instagram Visits zustande kommen. Insgesamt können die qualifizierten Creator aber maximal 20.000 US-Dollar verdienen – dennoch ein schönes Zubrot. Das aktuelle Programm läuft allerdings nur von Mai bis Juni. Besonders schade für Creator hierzulande und in Europa ist, dass nur Creator in den USA auf diese Option zugreifen können.

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Trotzdem lässt sich Meta die digitale Promo für die eigene Plattform einiges kosten. Und das nicht zum ersten Mal.

Geld für exklusive Inhalte und Kampagnen gegen andere Plattformen: Instagram will weiter wachsen

Meta hat für die Förderung von Instagram schon viele Referral- und Affiliate-Programme eingesetzt, die Creatorn mehr Einnahmen versprechen. Anfang des Jahres bot der Konzern einigen Creatorn bis zu 300.000 US-Dollar an, wenn sie statt auch auf TikTok exklusiv auf Instagram posten, so berichtete Business Insider. Auch mit einer gesonderten Bonuszahlung für TikTok Creator, die auf Facebook und Instagram durchstarten möchten und posten, lockte Meta Content-Ersteller:innen.

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Dabei hat Meta mit Facebook und Instagram – zudem WhatsApp mit über drei Milliarden Usern – schon zwei tonangebende Social-Media-Plattformen, die um ihre Relevanz kaum fürchten müssen. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der Konzern über 3,4 Milliarden täglich aktive User in der Meta App Family. Facebook hat mehr als drei, Instagram über zwei Milliarden monatlich aktive User.

We’ve had a strong start to an important year, our community continues to grow and our business is performing very well,

sagt Meta CEO Mark Zuckerberg. Doch das Wachstum der Plattformfamilie soll weiter vorangetrieben werden – vor allem angesichts der starken Konkurrenz von TikTok. Die Discovery-Plattform hat sich binnen weniger Jahre zum digitalgesellschaftlich hochrelevanten Raum für Creator, User und Marketer entwickelt. Da möchte Meta weiter dagegenhalten. Zu diesem Zweck werden mitunter fragwürdige Mittel zum Einsatz gebracht. Mit Geldmitteln sollen nicht nur Creator abgeworben werden. 2022 bezahlte Meta auch eine Consulting-Firma dafür, eine Schmutzkampagne gegen TikTok auszuspielen. Sie wurde von Targeted Victory geleitet und bediente sich politischer Muster, um gezielt Missgunst gegenüber TikTok zu säen. Ziel der Kampagne war, von Metas eigenen Problemen abzulenken und TikTok als die „wahre Gefahr“ darzustellen, gemünzt auf die potentielle Datenweitergabe nach China.

Politik in den USA könnte Zukunft von Instagram und TikTok mitbestimmen

In Anbetracht der auch heute politisch unsicheren Zukunft TikToks in den USA versucht Meta als regierungsnaher US-Konzern zu profitieren. Der Launch der neuen Standalone-Videobearbeitungs-App Edits als Alternative zu CapCut aus der ByteDance-Familie rund um TikTok kam nur kurze Zeit, nachdem TikTok und ByteDance zu Anfang des Jahres vorübergehend aus den US App Stores entfernt worden waren. Während Meta die Instagram-nahe App stetig mit neuen Features versieht und ebenso Instagram mit immer neuen Funktionen aufrüstet, muss TikTok weiterhin um das Fortbestehen in den USA bangen. Doch bislang wurde ein Verbot im Falle eines ausbleibenden Verkaufs des US-Geschäfts der App an ein US-Unternehmen immer wieder aufgeschoben.

Und Meta muss selbst juristische Konsequenzen fürchten. Ein 2025 gestartetes Verfahren soll ermitteln, ob die Zukäufe von Instagram und WhatsApp rückblickend das Kartellrecht verletzen – und ob Meta die Plattformen behalten darf. Gerade Instagram ist nach dem Kauf für nur rund eine Milliaren US-Dollar im Jahr 2012 für den Konzern zu einer wahren Goldgrube avanciert. Das gilt auch für viele Marken und Creator.


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© Azamat E – Unsplash