Mini-PC Bmax B9 Power im Test
Der Bmax B9 Power hat einen Intel Core i9-12900HK, 32 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher. Zudem kann der Mini-PC über USB-C mit Thunderbolt 4 flexibel verbunden und eingesetzt werden. Ob der drei Jahre alte i9 mit den aktuellen CPUs in dieser Preisklasse noch mithalten kann, zeigt unser Test.
Der Bmax B9 Power hat einen Intel Core i9-12900HK, 32 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher. Zudem kann der Mini-PC über USB-C mit Thunderbolt 4 flexibel verbunden und eingesetzt werden. Ob der drei Jahre alte i9 mit den aktuellen CPUs in dieser Preisklasse noch mithalten kann, zeigt unser Test.
Die i9-Reihe steht für Intels stärkste CPUs der jeweiligen Generation. Der i9-12900 HK ist mittlerweile schon über drei Jahre alt; neuere CPUs wie der AMD Ryzen 7 8745H im Minisforum UM870 sind bereits ab etwa 550 Euro erhältlich. Mit 32 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher liegt der B9 Power auch nur im Durchschnitt. Wie gut sich der Mini-PC gegen die neuere Konkurrenz schlägt, zeigt unser Test.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Bmax B9 Power?
Herzstück des Bmax B9 Power ist der Intel Core i9-12900HK mit 14 Kernen und 20 Threads und einem maximalen Takt von 5,0 GHz. Nur sechs Kerne liefern als Performance-Kerne die maximale Leistung der Alder-Lake-Architektur sowie Hyperthreading. Die zusätzlichen acht Effizienzkerne erreichen maximal 3,8 GHz. Die TDP liegt typisch bei 45 Watt und maximal bei 115 Watt im Turbo-Modus.
Der einzige Vorteil und Unterschied zum Intel Core i9-12900H – also ohne „K“ – ist der freigeschaltete Multiplikator, der theoretisch das freie Übertakten ermöglicht. Allerdings muss das Mainboard dies auch unterstützen.
Als RAM gibt es 32 GB mit 3200 MT/s (Megatransfers per Second) im DDR4-Standard. Dieser kommt in Form von zwei Modulen der Marke hoodisk und kann nachträglich aufgerüstet werden. Es werden beide RAM-Kanäle der CPU für die optimale Leistung genutzt.
Die verbaute M.2-Festplatte im Formfaktor 2280 ist 1 TB groß und ist im Speicher-Benchmark Crystaldiskmark mit 3195 MB/s im Lesen und 2635 MB/s im Schreiben schnell. Die Festplatte der Marke SK-hynix ist nur im Formfaktor 2242 gehalten, mit einem Adapter auf 2280 gebracht und kann nachträglich aufgerüstet werden. Hinweise zur maximal unterstützten Kapazität gibt es vom Hersteller nicht. Dafür gibt es noch einen zweiten M.2-Anschluss, hierüber sind aber nur SATA-Geschwindigkeiten – also etwa 550 MB/s – möglich.
Der Bmax B9 steuert bis zu vier Bildschirme gleichzeitig an. Dafür stehen Displayport, HDMI 2.1 und USB-C auf der Vorderseite zur Verfügung – auf der Herstellerwebseite ist fälschlicherweise von zwei HDMI-Ports die Rede. Zudem gibt es einmal Gigabit-Ethernet. Die Stromversorgung erfolgt alternativ zur 19V-DC-Buchse und dem mitgelieferten Netzteil auch über den USB-C-Anschluss auf der Vorderseite. Dieser unterstützt nämlich Thunderbolt 4, weshalb gleichzeitig zur Stromversorgung auch über den USB-C-Anschluss ein Bild an einen Monitor ausgegeben werden kann.
Die Drahtlos-Standards entsprechen mit Wifi 6 und Bluetooth 5.2 den Erwartungen. Dabei kommt der Chipsatz Realtek 8852BE für WLAN und Bluetooth zum Einsatz, beim Ethernet-Chipsatz sehen wir nur „Realtek PCIe GbE Family Controller“ und leider keine genaue Gerätebezeichnung.
Performance: Wie schnell ist der Bmax B9 Power?
Trotz 20 Threads erzielt der B9 Power in PCmark 10 durchschnittlich nur 5385 Punkte – über 400 Punkte hinter einem AMD Ryzen 7 5800U mit lediglich 16 Threads. Im 3Dmark Time Spy erzielt der i9 1839 Punkte, zusammengesetzt aus 10.139 CPU- und 1607 Grafik-Punkten. Hier zeigt sich wieder einmal besonders die schwache integrierte Grafik der Intel-CPU verglichen mit AMD. Zwar schlägt man den Ryzen 7 5800U deutlich, der neuere Ryzen 7 8745H, welche im gleichen Preisbereich mit dem i9 liegt, erzielt hier wiederum 3365 Punkte mit 3000 Grafik-Punkten. Cinebench R24 attestiert dem Mini-PC 81 Punkte im Single- und 749 Punkte im Multicore. Im Open-Platform-Benchmark Geekbench 6 schafft es der i9-12900HK auf 1890 Punkte im Single- und 10.256 Punkte im Multicore. Die Iris-iGPU erzielt im OpenCL-Benchmark 14.193 Punkte.
Benchmarks alleine zeichnen aber noch kein vollständiges Bild, weshalb wir den Bmax auch in Anno 1800 getestet haben. Wir spielen in Full-HD mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (FidelityFX Super Resolution) im Modus „Ausgeglichen“. Dabei erreichen wir in unserem fortgeschrittenem Endlosspiel durchschnittlich 31 FPS, während wir größtenteils auf unsere 50.000-Einwohner-Stadt schauen. Die Grafikqualität lässt hier natürlich zu wünschen übrig, dafür läuft das Spiel angenehm flüssig.
Der Versuch, vom freigeschalteten Multiplikator des i9-12900HK Gebrauch zu machen, scheiterte schon beim Versuch, Intels Übertaktungstool „Extreme Tuning Utility“ (XTU) zu installieren. Hier bekommen wir nur den Fehler „Attempted to install on an unsupported platform“.
Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Bmax B9 Power?
Unter Volllast verbraucht der Bmax B9 Power in der Spitze kurzzeitig 82 Watt, bevor er sich bei etwa 72 Watt stabilisiert und nach einiger Zeit sogar wieder auf 76 Watt ansteigt. Die Taktrate liegt maximal bei nur 3,6 GHz und fällt mit dem Verbrauch auf etwa 2,1 GHz ab. Die Grafik taktet maximal mit 1,3 und durchschnittlich mit 1,25 GHz. Auch über längere Zeit liegt die Temperatur der CPU unter 80 Grad und diese muss nicht thermisch-bedingt heruntertakten.
Lüfter: Wie laut ist der Bmax B9 Power?
Zuerst waren wir sehr negativ überrascht vom Lüfter, denn dieser dreht nahezu dauerhaft – also auch, wenn der PC nicht aktiv genutzt wird. Mit einer Lautstärke von 26 dB(A) am Gehäuse und 18 in einem Meter Entfernung ist der Lüfter deutlich hörbar und auch störend. Unter Last wird der Lüfter nur wenig lauter, mit 34,5 dB(A) am Gehäuse und 22 dB(A) in einem Meter Entfernung. Laut im Idle, vergleichsweise leise unter Vollast – was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint, trifft beim Bmax B9 Power genau zu.
Im BIOS gibt es die Wahl zwischen vier verschiedenen, vordefinierten Lüfterprofilen: Dauerlauf, Performance, Balance und Silent. Standardmäßig ist „Balance“ eingestellt, wechselt man auf „Silent“, kann die hohe Lautstärke im Idle zumindest ein wenig reduziert werden. Wir messen am Gehäuse weiterhin 21 dB ohne jegliche Auslastung der CPU.
Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Bmax B9 Power installiert?
Auf dem Bmax B9 Power ist ab Werk Windows 11 Pro installiert, neben den üblichen Windows-Programmen ist auch Chrome vorinstalliert – man spart sich also den obligatorischen Schritt, über Edge Chrome herunterzuladen, insofern man diesen nutzen möchte. Unser üblicher vollständiger Systemscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Viren-Befund. Nach dem Installieren des Updates auf den Stand 24H2 mussten wir feststellen, dass Windows nicht mehr aktiviert war. Hier scheint es aber ein Problem aufseiten Microsofts zu geben, wie eine Internetrecherche und zahlreiche Beschwerdemeldungen in Online-Foren zeigen. Auch auf anderen Rechnern, die erst jüngst die Aktualisierung auf 24H2 bezogen, ist in der Folge des Updates die "Windows ist nicht aktiviert"-Meldung aufgetaucht.
Das Installieren von Linux funktioniert hier nicht wie üblich über das erweiterte Startmenü, sondern ausschließlich beim Drücken der Tasten „Löschen“ oder „ESC“, um ins BIOS zu gelangen oder „F11“, um direkt zwischen den Bootmedien auswählen zu können.
In Ubuntu 24.01 angekommen, wird die richtige Bildschirmauflösung sowie LAN-, Bluetooth- und WLAN-Treiber gefunden. Auch Audio funktioniert ohne Probleme, sodass keine Treiber für Grundfunktionen fehlen.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Bmax B9 Power?
Das Gehäuse des Bmax B9 ist vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Die Oberseite ist neben dem Firmenlogo noch mit einer CD-Optik versehen, die jedoch eher wie ein billiger Sticker aussieht. Auf der Vorderseite gibt es eine Klavierlack-Optik. Durch die Materialwahl kann das Gehäuse schon mit leichtem Druck verformt werden, die Verarbeitung an sich ist aber tadellos.
Die Außenmaße sind 125,8 × 112,9 × 52,6 mm und das Gewicht beläuft sich auf 425 g, was in etwa dem durchschnittlichen Mini-PC entspricht.
Preis: Was kostet der Bmax B9 Power?
Der Bmax B9 Power mit 32 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher kostet bei Geekbuying aktuell mit dem Code NDE11063 nur 459 Euro. Bei Amazon ist er mit 550 Euro (150-Euro-Coupon anwählen) deutlich teurer.
Auf Aliexpress gibt es den Bmax B9 Power teilweise schon für 387 Euro mit 24 GB RAM. Da man dort jedoch mit einem i9 12900H (ohne K) und DDR5-RAM wirbt, was nicht der offiziellen Spezifikation entspricht, raten wir von diesen Angeboten ab.
Fazit
Rein hardwaretechnisch ist der Bmax B9 Power ein guter Mini-PC mit genug Leistung für den Alltag. Ein Problem sehen wir beim Lüfter, welcher im Idle mit seiner hohen Lautstärke stört. Zum anderen merkt man deutlich, dass der i9 trotz seiner höheren Threadzahl nicht mit den moderneren CPUs von Intel oder gar AMD in diesem Preisbereich mithalten kann. Eine ähnliche Leistung wie beim i9 12900HK ist mittlerweile schon im Preisbereich unter 300 Euro erhältlich.
Der Bmax B9 Power bietet den Intel Core i9 12900HK mit 20 Threads sowie 32 GB RAM und 1 TB SSD-Speicher. Die integrierte Grafik eignet sich für leichtes Gaming, die Stärken des Mini-PCs liegen aber klar in alltäglichen Aufgaben wie Office und Co. Preislich liegt er aktuell bei Geekbuying bei 459 Euro (Code: NDE11063).
- Leise unter Last
- USB-C mit Thunderbolt 4
- Laut im Idle
- Schwache Leistung
- Zu teuer