Roborock Saros 10 im Test
Der Roborock Saros 10 überzeugt mit einziehbarem Lidar-Turm, Kletterambitionen, präziser Navigation und vielen Einstellmöglichkeiten. Ob er auch gut wischt und saugt, zeigen wir im Test.
Der Roborock Saros 10 überzeugt mit einziehbarem Lidar-Turm, Kletterambitionen, präziser Navigation und vielen Einstellmöglichkeiten. Ob er auch gut wischt und saugt, zeigen wir im Test.
Der Roborock Saros 10 will mit seinem einziehbaren Sensorturm, 22.000 Pa Saugkraft und einer vollgepackten Reinigungsstation die Konkurrenz in die Schranken weisen. Besonders stolz ist Roborock auf die Kletterfunktion: Mit ausfahrbarem Fahrwerk soll der Saros 10 Schwellen bis zu 3 cm Höhe überwinden, wo andere Roboter kapitulieren müssen. Doch kann der kleine Saug- und Wischroboter mit seinen Kletterambitionen im Alltag wirklich überzeugen? Wir haben ihn getestet.
Design: Wie gut ist die Verarbeitung des Roborock Saros 10?
Unser Testkandidat in Weiß sieht mit seiner silbernen Reinigungsstation schick aus. Besonders die matte und Fingerabdruck-unempfindliche silberne Front gefällt uns gut. Es gibt außerdem eine schwarze Variante mit glänzender, fast schon spiegelnder Front.
Sein Sensorturm mit Lidar kann sich ähnlich wie bei Konkurrent Dreame X50 Ultra bei Bedarf einziehen, dann misst der Saros 10 nur noch knapp 8 cm in der Höhe – praktisch für die Expedition unter das Sofa, für die er ein zusätzliches Licht anschaltet. In eingezogenem Zustand „späht“ der Sensorturm durch einen Schlitz nach hinten. In der Front sitzen Kamera und Sensoren sowie ein großer Stoßfänger. Seitlich schützt eine weitere Hindernisvermeidung vor Kollisionen.
Die abnehmbare Oberseite gibt den Blick auf den L-förmigen Staubbehälter frei. Mit Abmessungen von 350 x 353 x 79,8 mm (Lidar eingezogen) bzw. 93,5 mm (ausgefahren) ist er zwar superflach, aber trotzdem zu breit, um zwischen alle Stuhlbeine zu passen.
Die von Roborock RockDock Ultra 2.0 getaufte Reinigungsstation ist mit 440 x 409 x 470 mm zwar kein Zwerg, bietet aber alles, was das Putzroboterherz begehrt: Reinigungsmittelbeimischung, 4 Liter Frischwasser, 3,5 Liter Schmutzwasser und einen 2,5-Liter-Staubbeutel. Die Wischeinheit wird mit 80 °C heißem Wasser gereinigt und mit 60 °C warmer Luft getrocknet. Der Trocknungsvorgang ist nicht besonders laut, kann aber in direkter Nähe stören.
Alternativ zur Reinigungsstation mit Wassertanks, die man selbst befüllen muss, gibt es auch eine noch kompaktere Station mit direktem Wasseranschluss. Das spart Platz und ist abermals komfortabler. Voraussetzung hierfür ist aber natürlich, dass man einen entsprechenden zusätzlichen Hauswasseranschluss hat, etwa im Flur.
App & Einrichtung: Wie schnell ist der Roborock Saros 10 betriebsbereit?
Der Aufbau gelingt dank bebilderter Anleitungen leicht. Die Roborock-App gilt als eine der besten am Markt, ist aber komplex. Mit vielen Untermenüs und teilweise kryptischen Optionen wirkt sie zunächst überfordernd. Hat man sich eingearbeitet, entpuppt sie sich als mächtiges Werkzeug mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten.
Bei der Ersteinrichtung kartiert der Saros 10 die Wohnung systematisch. Er fährt millimetergenau an Möbeln und Wänden vorbei. Anschließend können Zimmer benannt und Besonderheiten wie Möbel, Bodenbeläge und Schwellen markiert werden. Nach einigen Durchläufen erkennt er vieles auch von selbst.
Die App bietet Raumreinigung, Zonenreinigung und Zeitpläne. Mit "Hello Rocky" aktiviert man die Sprachsteuerung, wahlweise auf Deutsch. Die Vielfalt der Befehle ist allerdings begrenzt.
Der Saros 10 ist Matter-kompatibel und erlaubt Live-Videos. So kann man ihn beim Putzen beobachten oder komplett fernsteuern und so die Wohnung überwachen. Auf dem Roboter selbst befinden sich drei Touch-Buttons für die wichtigsten Funktionen.
Navigation: Wie gut erkennt der Roborock Saros 10 Hindernisse?
Die Navigation kombiniert die vielen Sensoren des Saugwischers mit Lidar. Der Roboter umfährt Möbel präzise und erkennt meist auch Kabel. In unserem Test verhedderte er sich kaum, obwohl einige Kabel herumlagen. Ein weißer Fuß eines elektrischen Schreibtisches bereitete ihm allerdings Probleme – hier blieb er hängen und konnte sich trotz Kletterfähigkeit nicht selbst befreien. Auch bei sehr dünnen Teppichen stößt er an seine Grenzen – hier verheddert er sich regelmäßig.
Überraschenderweise erkannte er unseren weißen, hochflorigen Teppich nicht als solchen und wischte fröhlich darauf herum. Nach manueller Markierung in der App behandelte er ihn korrekt.
Das ausfahrbare Fahrwerk überwindet laut Roborock Schwellen bis 3 cm – das können wir im Test bestätigen. An einer 3,6 cm hohen Holzschwelle scheiterte er erwartungsgemäß. Hier mussten wir improvisieren und ein flaches Brett als Rampe anbringen – immerhin besser als bei anderen Robotern, für die man oft richtige Auffahrten bauen muss.
Reinigung: Wie gut saugt und wischt der Roborock Saros 10?
Mit 22.000 Pa Saugkraft kann der Saros 10 auch mit einigen akkubetriebenen Handstaubsaugern mithalten. Die zweiteilige Hauptbürste befördert Haare zuverlässig ins Innere. Das Design lässt für Haare keinen anderen Weg und durch die nach innen zulaufende Form drehen sie sich gewissermaßen von selbst von der Bürste. Im Test mussten wir auch nach Wochen kein einziges Mal Haare manuell daraus entfernen. Clever: Beim Wischen zieht sie sich ein.
Die seitliche Bürste verhindert dank nur zwei Armen Haarverwicklungen und kann sich beim Wischen ebenfalls anheben oder komplett einziehen. Das Wischsystem vibriert mit 4000 Bewegungen pro Minute und 8 Newton Druck. Anders als viele Konkurrenten setzt Roborock auf Vibration statt Rotation. Das Wischpad kann sich um 2,2 cm anheben, wenn der Roboter über Teppich fährt. Besonders pfiffig: Wird er nur zum Saugen losgeschickt, bleibt die komplette Wischeinheit in der Station.
Die Reinigungsleistung überzeugt. Das Saugergebnis ist hervorragend, das Wischen gut. Zwischen dem Vibrations- und den bei anderen Flaggschiffen verbreiteten Rollensystemen gibt es im Ergebnis kaum Unterschiede.
Die Eckenreinigung verdient ein Sonderlob. Mit ausfahrbarer Seitenbürste sowie kurzen Rückwärts- und Vorwärtsbewegungen holte er fast alle Sandkörner aus den Ecken. Angenehm: Der Roboter ist leiser als viele Konkurrenten.
Unser Härtetest mit Hafer und Ketchup endete allerdings in einer kleinen Katastrophe. Der Saros 10 erkannte die Pampe nicht als Sonderverschmutzung und verteilte den Ketchup großzügig im Roboter, in der Reinigungsstation und im ganzen Zimmer – wie ein Kind, das zum ersten Mal mit Fingerfarben spielt. Erst nach einem weiteren, intensiven Reinigungsdurchgang war alles wieder sauber. Die Reinigungsstation musste teilweise manuell gesäubert werden. Bei gröberen Verschmutzungen sollte man also vorher selbst Hand anlegen.
Akkulaufzeit: Wie lange arbeitet der Roborock Saros 10?
Der 6400-mAh-Akku hält über drei Stunden durch. In unserem Test reinigte er eine 60 m² Wohnung zweimal komplett – beeindruckend ausdauernd.
Bei leerem Akku fährt er selbstständig zur Ladestation zurück, lädt sich in etwa 2,5 Stunden auf und setzt die Reinigung fort. Clever: Er lädt nur so viel, wie für die verbleibende Aufgabe nötig ist.
Preis: Was kostet der Roborock Saros 10?
Mit 1299 Euro (Gutscheincode POWEREBAY4 bis 19. Mai 2025 im Saturn-Shop auf Ebay) spielt der Saros 10 in der Premium-Liga. Angesichts der Ausstattung erscheint der Preis gerechtfertigt. Wer in seinen Räumlichkeiten bereits einen Wasseranschluss für Saugroboter vorgesehen hat, bekommt den Saros 10 auch mit Festwasseranschluss. Das spart Platz und das mühselige, händische Nachfüllen von Frischwasser sowie das Ausleeren von Schmutzwasser. Diese Ausführung ist allerdings hochpreisiger mit 1449 Euro.
Fazit
Der Roborock Saros 10 überzeugt als Premium-Saugroboter mit durchdachten Funktionen und hervorragender Reinigungsleistung. Der einziehbare Sensorturm, die kraftvolle Saugkraft und die umfangreiche Reinigungsstation sprechen klar für ihn.
Positiv fallen auch die lange Akkulaufzeit, die präzise Navigation und die gute Eckenreinigung auf. Auch seine Klettereigenschaften heben ihn von der Konkurrenz ab, auch wenn er seine Nase gerne noch etwas höher anheben könnte. Die App bietet zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, erfordert aber Eingewöhnung. Kritisch sind die manchmal unzuverlässige Teppicherkennung und Probleme bei groben Verschmutzungen.
Für sein Geld erhält man einen technisch fortschrittlichen Saugroboter, der in fast allen Bereichen überzeugt. Wer das Budget hat und Wert auf die genannten Funktionen legt, bekommt mit dem Saros 10 einen fleißigen elektronischen Hausmeister, der nur bei Ketchup-Katastrophen an seine Grenzen stößt.
Der Roborock Saros 10 überzeugt als Premium-Saugroboter mit durchdachten Funktionen und hervorragender Reinigungsleistung. Der einziehbare Sensorturm, die kraftvolle Saugkraft, die lange Akkulaufzeit, die präzise Navigation, eine Kletteroption und die umfangreiche Reinigungsstation sprechen klar für ihn. Für 1299 Euro (Gutscheincode POWEREBAY4 bis 19. Mai 2025 im Saturn-Shop auf Ebay) erhält man einen technisch fortschrittlichen Saugroboter, der in fast allen Bereichen überzeugt.
- sehr flach dank einziehbarem Sensorturm
- hohe Saugleistung von 22.000 Pa
- umfangreiche Reinigungsstation mit Selbstreinigung
- lange Akkulaufzeit von über drei Stunden
- ausgezeichnete Eckenreinigung und Kletteroption
- Probleme bei der Erkennung einiger Teppiche
- Schwierigkeiten bei groben Verschmutzungen
- Relativ hoher Preis
- komplexe App mit vielen Untermenüs