Smartphone-Nutzung an Schulen: Verbote und die abweichende Realität

Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass nahezu alle weiterführenden Schulen in Deutschland Regelungen zur privaten Nutzung von Smartphones getroffen haben. Nur eine kleine Minderheit erlaubt deren Nutzung ohne Einschränkungen. […]

Mai 31, 2025 - 23:10
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Smartphone-Nutzung an Schulen: Verbote und die abweichende Realität
Classroom Klasse Schule

Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass nahezu alle weiterführenden Schulen in Deutschland Regelungen zur privaten Nutzung von Smartphones getroffen haben. Nur eine kleine Minderheit erlaubt deren Nutzung ohne Einschränkungen.

In den meisten Fällen gelten differenzierte Regeln, etwa in Bezug auf bestimmte Bereiche, Altersgruppen oder Funktionen. Die Schüler selbst wurden nur selten in die Entscheidungsprozesse eingebunden.

Obwohl es Regeln gibt, berichten viele Schüler, dass diese häufig missachtet werden. Konsequenzen wie Strafmaßnahmen oder der Einzug der Geräte sind zwar verbreitet, ihre Durchsetzung durch Lehrkräfte ist jedoch uneinheitlich.

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Eine Mehrheit der Schüler spricht sich dafür aus, Smartphones im Unterricht auch zum Lernen zu verwenden. Bereits heute kommt es gelegentlich zu einem pädagogischen Einsatz der Geräte, beispielsweise für Online-Recherchen oder interaktive Aufgaben. Darüber hinaus wünschen sich viele Schüler den Einsatz weiterer digitaler Geräte im Unterricht, darunter Laptops, Tablets oder sogar VR-Brillen.

Auch klassische Geräte wie der Overhead-Projektor finden noch Zustimmung. Digitale Lernmedien werden von einem Großteil der Schüler als motivierend empfunden, wenngleich auch Ablenkung durch diese Medien genannt wird. Kritik gibt es an der digitalen Infrastruktur vieler Schulen, die von zahlreichen Schülern als unzureichend beschrieben wird.

Bedarf und Realität digitaler Bildung klaffen auseinander

Viele Schüler wünschen sich mehr Unterricht zu digitalen Kompetenzen, etwa zu den Themen Datenschutz, soziales Verhalten im Netz oder der Umgang mit Fake News. Das tatsächliche schulische Angebot bleibt in diesen Bereichen jedoch häufig hinter den Erwartungen zurück.

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Besonders große Lücken zeigen sich im Bereich Grafikdesign oder bei der Vermittlung von Wissen über künstliche Intelligenz. Die Einführung eines verpflichtenden Informatikunterrichts wird von einer Mehrheit der Schüler:innen begrüßt und könnte hier Abhilfe schaffen. Derzeit ist Informatik allerdings kein flächendeckendes Pflichtfach und wird nur von etwa zwei Dritteln der Schüler im Regelunterricht besucht.

Zwei Drittel der befragten Schüler:innen haben bereits eigenständig KI-Anwendungen wie ChatGPT genutzt, vor allem für Präsentationen und Textarbeiten. Viele nutzen KI auch für Matheaufgaben, Prüfungsvorbereitungen oder kreative Projekte. Dabei wird deutlich, dass sich Schüler häufig außerhalb des Unterrichts mit der Technologie auseinandersetzen.

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Laut der Umfrage hat sich die technische Ausstattung an den Schulen im Vergleich zu den Vorjahren etwas verbessert, dennoch sehen viele Schüler weiterhin große Mängel. Besonders der Lehrkräftemangel wird aktuell als drängendes Problem wahrgenommen. Der Digitalverband fordert eine schnelle Umsetzung des Digitalpakts 2.0 sowie eine stärkere bundesweite Verantwortung im Bereich der digitalen Bildung.


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