Wahoo Elemnt Roam 3 im Test: Nur noch Strampeln müsst ihr selbst

Im vergangenen Monat hat Wahoo zwei neue Fahrradcomputer vorgestellt. Konkret hat das Unternehmen den Elemnt Roam 3 sowie den Elemnt Bolt 3 angekündigt, die die jeweiligen Vorgängermodelle ablösen. Damit setzt Wahoo ab sofort auf ein Dreigestirn aus Elemnt Ace, Elemnt Roam 3 und Elemnt Bolt 3. Erfreulicherweise haben die beiden neuen Modelle die Technik des […]

Mai 26, 2025 - 02:10
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Wahoo Elemnt Roam 3 im Test: Nur noch Strampeln müsst ihr selbst

Im vergangenen Monat hat Wahoo zwei neue Fahrradcomputer vorgestellt. Konkret hat das Unternehmen den Elemnt Roam 3 sowie den Elemnt Bolt 3 angekündigt, die die jeweiligen Vorgängermodelle ablösen. Damit setzt Wahoo ab sofort auf ein Dreigestirn aus Elemnt Ace, Elemnt Roam 3 und Elemnt Bolt 3. Erfreulicherweise haben die beiden neuen Modelle die Technik des Flaggschiff-Modells „Elemnt Ace“ erhalten, dazu zahlen unter anderem ein Touchscreen beim Roam 3, eine neue Bedienoberfläche, ein neues Kartendesign sowie eine längere Akkulaufzeit. Wir haben uns für unsere zukünftigen Ausfahrten gegen das Flaggschiff-Modell Ace entschieden und setzen fortan auf den Roam 3. In unserem Testbericht zum Roam 3 gehen wir unter anderem darauf ein, warum wir uns gegen den Ace entschieden haben, und warum wir diese Entscheidung bisher nicht bereut haben.

Wahoo Elemnt Roam 3 im Test

Allgemein

In den letzten Jahren haben wir unser Rennrad eher stiefmütterlich behandelt und haben stattdessen auf andere Sportarten gesetzt. Im vergangenen Jahr haben wir unser Rennrad allerdings „auf Vordermann“ gebracht, eine intensive Wartung vorgenommen und neue Komponenten verbaut. Das Rennrad-Fieber hatte uns gepackt und irgendwann kam der Wunsch auf, den bisherigen „einfachen“ Fahrradcomputer durch ein deutlich leistungsstärkeres Modell zu ersetzen. Unser bisheriges Modell zeigte nur die Geschwindigkeit, Uhrzeit, Gesamtkilometer, und die Tageskilometer an. Eine Stoppuhr-Funktion war ebenfalls integriert.

Wir haben uns auf die Suche nach einem fortschrittlicheren Fahrradcomputer. Folgende Aspekte waren uns wichtig: eine kabellose Installation, ein ausreichend großes Display, Anzeige verschiedener Parameter, Navigationsmöglichkeiten, Support von Powermetern und Drehzahlmessern, lange Akkulaufzeit und das Erkennen von Streckensegmenten. Eine Kompatibilität zu den „üblichen“ Sport-Apps (Strava, Komoot etc.) sollte ebenso gegeben sein.

Schnell fiel die Wahl auf den Hersteller Wahoo, der neben seinen Fahrradcomputern auch für Smart Trainer, Pedale, Laufbänder, Sensoren und mehr bekannt ist. Das aktuelle Wahoo Fahrradcomputer-Lineup besteht – wie eingangs erwähnt – aus drei Modellen: Ace, Roam 3 und Bolt 3.

Die Entscheidung für den Roam 3 wurde über die Displaygröße, den Funktionsumfang, das Gewicht und den Preis gefällt. Der Ace besitzt zwar das größte Display (3,8 Zoll), die längste Akkulaufzeit (bis zu 30 Stunden) und den größten Funktionsumfang (u.a. Windsensor), ist uns mit seinen 126 x 71 x 24 mm allerdings zu groß und zu klobig. Zudem ist der Preis von 599 Euro nicht ganz zu verachten. Der Bolt 3 verfügt nur über ein 2,3 Zoll Display und verzichtet auf die Touch-Bedienung und einen Lautsprecher. Dafür ist dieses Modell mit seinen Abmessungen von 83 x 47 x 24 mm recht schlank. Preislich ist dieses Modell mit seinen 329,99 Euro am attraktivsten.

Schlussendlich fiel unsere Wahl auf den Roam 3 und die goldene Mitte. Der Roam 3 besitzt ein 2,8 Zoll Display mit 16 Millionen Farben, lässt sich per Tastendruck und Touch bedienen, verfügt über einen Lautsprecher, besitzt eine Akkulaufzeit von bis zu 25 Stunden, misst schlanke 96 x 53 x 24 mm und wiegt dabei nur 108g. Dual Band GPS (GPS, GLONASS, BEIDOU Galileo, and QZSS, SBAS, NavIC) und USB-C sind ebenfalls an Bord. Der Preis? 449,99 Euro. Sicherlich kein Schnäppchen, dafür erhält man allerdings einen leistungsstarken GPS-Fahrradcomputer.

Lieferumfang

Im Lieferumfang befindet sich neben dem eigentlichen Roam 3 Fahrradcomputer, eine Out-front Halterung (31,8 mm), ein USB-C Ladekabel (61cm), ein 190 mm langes Sicherungsband, eine Vorbauhalterung inkl. Kabelbinder sowie der übliche Papierkram.

Installation

Die Installation und das Einrichten des Wahoo Element Roam 3 ist recht simpel. Das einzige, was uns irritiert hat, war der verhältnismäßig erste Start des Gerätes. Ob dies normal ist oder der vorinstallierten Firmware geschuldet war können wir nicht sagen. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit, bis das Gerät gestartet war. Vielleicht waren wir auch einfach nur zu ungeduldig und wollten den Roam 3 so schnell wir möglich nutzen. Wie dem auch sei. Der langsame Start war nur beim ersten Einschalten der Fall, seitdem hat der Fahrradcomputer normale Startzeiten.

Parallel zum Einschalten haben wir die Wahoo-App heruntergeladen. Diese ist Dreh- und Angelpunkt für den Roam 3. App herunterladen, Konto anlegen und schon könnt ihr über die App den Fahrradcomputer hinzufügen. Hierbei verbindet ihr den Roam 3 auch mit eurem heimischen WLAN und könnte Firmware-Updates herunterladen und installieren. In unserem Fall lag auch direkt ein Firmware-Update vor, welches installiert werden. Passend zum Verkaufsstart hat der Hersteller die Firmware WH20-301249 veröffentlicht, die nach wie vor unser Gerät antreibt.

Über die App könnt ihr verschiedene Trainingsprofile festlegen, die ihr für euer Training verwenden möchtet. Unter anderem stehen Rennradfahren, Indoor-Bike, E-Bike und mehr zur Verfügung. Je nachdem, was ihr für ein Training geplant habt, wählt ihr das passende Profil aus. Macht aber nicht wie wir den Fehler und wählt Indoor-Bike aus und wundert euch dann, dass ihr unter freiem Himmel auf dem Rennrad sitzt und der Roam 3 kein GPS-Signal findet. Nachdem wir dieses Problem könnten, konnte das erste Outdoor-Rennradtraining auch schon beginnen.

Strampeln, Strampeln, Strampeln: Den Rest macht Roam 3

Wir haben den Wahoo Elemnt Roam 3 nun schon seit ein paar Wochen im Einsatz und möchten euch an dieser Stelle unsere Erfahrungen mitteilen. Vorab sei noch einmal erwähnt, dass wir nicht etwas vom Roam v1 oder Roam v2 auf das neue Modell umsteigen, sondern von einem sehr einfachen Fahrradcomputer.

Zunächst einmal wirkt der Roam 3 kompakt, robust und zeitlos. Die Knöpfe an der Front und an der Seite sind gut in das Gehäuse eingebettet und bieten einen präzisen Druckpunkt. Das 2,8 Zoll Display ist gestochen scharf, hell, bietet die Darstellung von 16 Millionen Farben und lässt sich per Touch bedienen. Insbesondere die kombinierte Bedienmöglichkeit über das Touch-Display und die Knöpfe hat uns gut gefallen. Manchmal möchte man eben einen Knopf drücken und manchmal nur kurz über das Display wischen, um die Ansicht zu wechseln, eine Konfiguration vornehmen, das Training zu starten oder zu beenden oder was auch immer.

Das Display ließ sich in unserem Test auch Problem mit Handschuhen bedienen. Übrigens: Das Display ist entspiegelt und lässt sich auch bei direkt Sonnenlicht gut ablesen. Für die Hintergrundbeleuchtung gibt es drei verschiedene Helligkeitsstufen. Zudem stehen euch verschiedene Modi (Automatisch, Auto Max, 5 Sekunden, Ein und Aus) zur Auswahl. Wir kommen mit „Automatisch“ sehr gut zurecht.

Nach dem Start des Gerätes findet Roam 3 das GPS-Signal ziemlich schnell, so dass ihr zeitnah mit der Trainingseinheit beginnen könnt. Interessanterweise findet er das Signal auch, wenn wir uns im Büro und nicht unter freiem Himmel befinden. Dies dürfte auf das Dual-GPS und die Unterstützung der verschiedenen Satelliten zurückzuführen sein.

Roam 3 bietet euch für euer Training verschiedene Display-Seiten an, die ihr über die Wahoo-App konfigurieren könnt. Die Ansicht „Trainingsdaten“ zeigt euch auf einen Blick alle wichtigen Parameter eurer aktuellen Ausfahrt an. Dazu zählen unter anderem das aktuelle Tempo, die Strecke, die Tageszeit, die aktive Trainingszeit, das Durchschnittstempo, den Gesamtanstieg, den Gesamtanstieg, die aktuelle Höhe, Herzfrequenz, Trittfrequenz, Leistung und viele weitere Datenfelder. Es versteht sich von selbst, dass ihr für die Herzfrequenz, Trittfrequenz, Leistung etc. einen optionalen Sensor benötigt. Am Besten ihr ruft euch über die Wahoo-App die entsprechende Einstellmöglichkeit auf (Wahoo-App -> Geräte -> Trainigsprofile -> Rennradfahren -> Trainingsseiten) und passt euch das Ganze individuell für euch an. Neben den Trainingsdaten findet ihr Trainingsseiten für „Anstieg + Gipfel-Segmente), Karte, Runde (sichtbar nach der ersten Runde), Geplante Trainings (wird angezeigt, wenn eine Trainigseinheit ausgewählt wurde), Strava-Live Segmente, Musiksteuerung, GoPro-Steuerung, Trittökonomie (wird angezeigt, wenn ein Leistungsmesser angeschlossen ist), KICKR Headwind Lüftersteuerung und KICKR-Steuerung. Zudem könnt ihr eigene Seiten hinzufügen und diese nach euren Vorstellungen „bestücken“.

 

Bei uns kommenden in erster Linie die Seiten für die Trainigsdaten, Anstieg, Karte, Strava-Live Segmente und die Musiksteuerung zum Einsatz.

Zum Start des Trainings drückt ihr den mittleren Knopf auf der Vorderseite des Displays. Letztens hatten wir dies allerdings vergessen und nach wenigen Metern erinnerte uns der Fahrradcomputer daran, das Training zu starten. Unter Trainigsdaten werden nun eure zuvor festgelegten Informationen dargestellt. Über die beiden Tassen an der rechten Seite des Gerätes könnt ihr „rein- bzw. hinauszoomen“ und die Darstellung vergrößern oder verkleinern. Je kleiner ihr die Darstellung wählt, desto mehr Informationen können gleichzeitig angezeigt werden. In der größten Darstellung werden nur noch zwei Daten (in unserem Fall Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer) angezeigt. Auch da müsst ihr einfach ein wenig herumklicken, um die beste Option einzustellen.

Zwischen den verschiedenen Seite wechselt ihr wahlweise mit einer Wischgeste von links nach rechts oder rechts nach links über das Touch-Display. Alternativ verwendet ihr die rechte Taste der Vorderseite. So kann man während des Trainings die Ansicht manuell wechseln.

Erkennt Roam 3 einen Anstieg, so wird automatisch die Seite für den Anstieg aufgerufen. Das finden wir als hilfreich, da man so die wichtigsten Eckdaten bis zum Gipfel angezeigt bekommt. Dies beinhaltet unter anderem das aktuelle Tempo, die Steigung, den Gesamtanstieg und die aktuelle Höhe. Zudem erhaltet ihr eine kleine grafische Darstellung zum Anstieg und könnt direkt das zu erwartende Profil anlesen. Das Roam 3 nicht immer weiß, wo ihr lang fahrt, kann die Angabe schon einmal abweichen (wenn ihr zum Beispiel auf halber Strecke abbiegt). In dem Fall korrigiert der Fahrradcomputer sehr schon seine Angaben und stellt eure neue Wegstrecke dar.

Wenn ihr ein Strava-Abo besitzt, so könnt ihr in der Strava-App Segmente als Favorit festlegen und als sogenannte Live-Segmente nutzen. Ihr werdet benachrichtigt, wenn ihr euch dem Startpunkt eines auf eurem Gerät geladenen Segments nähert und wenn das Segment beginnt. Während des Segments könnt ihr wählen, ob ihr eure Leistung mit dem/der KOM/QOM oder eurem PR vergleichen möchtet. Ihr werdet benachrichtigt, wenn ihr das Segment abschließt und ob ihr die angestrebte Zeit erzielen konntet. Die Zeiten, die während einer Aktivität auf dem Gerät angezeigt werden, sind vorläufig – es gelten die nach dem Hochladen auf Strava angezeigten Zeiten. Nutzt man Wahoo und Strava, so ist dies eine coole und hilfreiche Funktion, um sich bei Segmenten zu verbessern.

Die Karten-Funktion bzw. Routen am Roam 3 könnt ihr übrigens komfortabel über Komoot bespielen. Eure favorisierten Routen werden, wenn ihr die Wahoo- und Komoot-App verknüpft habt, automatisch synchronisiert.

Die Seite „Musiksteuerung“ ist bei unseren Ausfahrten auch regelmäßig zum Einsatz gekommen. Solltet ihr während eines Trainings Musik oder einen Podcast hören (in unserem Test funktionierten Apple Music und Apple Podcasts problemlos), so könnt ihr die Wiedergabe über das Display des Roam 3 steuern. Schnell mal auf Pause klicken oder ein Lied vor- oder zurückspringen.

Fazit

Seit wenigen Wochen ist Roam 3 bei uns im Einsatz. Wir sind nach wie vor begeistert und können garnicht mehr nachvollziehen, wie wir bislang mit einem „uralt“-Gerät unterwegs waren. Ehrlicherweise muss man an dieser Stelle aber auch sagen, dass der Schritt von unserem bisherigen Gerät zum Roam 3 schon sehr groß ist. Anwender, die von einem Roam, Roam 2 oder Bolt zum Roam 3 upgraden, werden vermutlich nicht so einen großen „Aha“-Effekt erleben.

Der Fahrradcomputer wirkt kompakt und robust, das Design ist zeitlos und die Installation war ein Kinderspiel. Dank GPS müssen am Fahrrad keinerlei Kabel verlegt werden. So ist der Roam 3 innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Die Möglichkeiten, die das Gerät bietet, sind vielfältig. Die Trainingsdaten sind mehr als ausreichend, der automatisch Wechsel zu den Anstiegen und Segmenten ist hilfreich. Die Musiksteuerung ist ein nützliches Add-On. Die GoPro-Steuerung haben wir nicht getestet.

Ein kleines aber feines Feature möchten wir noch kurz ansprechen. Der Roam 3 verfügt dank Lautsprecher über eine Fahrradklingel. Wenn ihr zweimal auf das Display tippt, ertönt eine klassische Fahrradklingel und ihr könnt euch „ankündigen“ und so Passenten bitten, zur Seite zu treten.

Das Zusammenspiel mit Swift, Trainigspeaks, Komoot und Strava runden den positiven Eindruck ab.

Über die Wahoo-App stehen euch noch weitere Features zur Verfügung, die wir uns in den kommenden Wochen noch einmal separat angucken werden. Dazu zählen unter anderem Trainings und Trainingspläne. Hierfür ist allerdings ein Abo erforderlich (14,99 Euro pro Monat bzw. 149 Euro pro Jahr). Es gibt allerdings eine 14-tägige kostenlose Testphase, in der ihr die App ausprobieren kann.

Der Wahoo Elemnt Roam 3 motiviert und wenn man einmal angefangen hat, dann ist der Wunsch nach mehr Features schnell vorhanden. Dank Bluetooth und ANT+ könnt ihr weitere Sensoren mit dem Gerät verbinden. Wir denken bereits an einen Herzfrequenzsensor (bisher nutzen wir die Apple Watch), Trittfrequenzsensor und mittelfristig an einen Leistungssensor. Aber auch einen Kerntemperatur-Sensor könnte man koppeln.

Preis & Verfügbarkeit

Wahoo Elemnt Roam 3 ist zum Preis von 449,99 Euro erhältlich. Nachdem die erste Charge schnell ausverkauft war, hat der Hersteller seine Lage wieder gefüllt, so dass die Geräte wieder sofort verfügbar sind.