Fotodrucker Polaroid Hi-Print 4x6 im Test
Der Polaroid Hi-Print 4x6 verspricht Postkartendrucke mit Thermosublimationstechnik für unterwegs. Ob er an den Testsieger Canon Selphy CP1500 herankommt? Unser Test bringt Licht ins Dunkel.
Der Polaroid Hi-Print 4x6 verspricht Postkartendrucke mit Thermosublimationstechnik für unterwegs. Ob er an den Testsieger Canon Selphy CP1500 herankommt? Unser Test bringt Licht ins Dunkel.
Während die Smartphone-Galerien vor Fotos überquellen, schaffen es nur die wenigsten Bilder in die physische Welt. Mobile Fotodrucker wie der Polaroid Hi-Print 4x6 wollen das ändern. Mit Thermosublimationstechnik – bei der Farbpigmente durch Hitze vom Band aufs Papier übertragen werden – verspricht er hochwertige Ausdrucke im klassischen Postkartenformat.
Der Hi-Print 4x6 tritt gegen etablierte Konkurrenz wie den Canon Selphy CP1500 an, der unsere Bestenliste als Testsieger anführt. Gleichzeitig muss er sich gegen die immer beliebteren Zink-Drucker wie den Canon Zoemini 2 oder den günstigen Xiaomi Mi Fotodrucker behaupten. Diese sind zwar kleiner und drucken winzige Bilder, passen dafür aber in jede Hosentasche. Kann Polaroids Mittelweg überzeugen? Wir machen den Test.
Design und Verarbeitung des Polaroid Hi-Print 4x6
Der Hi-Print 4x6 zeigt sich im modernen Outfit: Mattes Weiß trifft auf eine knallig rote Frontblende – ein echter Hingucker im sonst eher eintönigen Druckermarkt. Mit 268 × 169 × 66 mm und 980 Gramm ist er weder winzig noch ein Leichtgewicht, aber immerhin kompakter als viele andere Thermosublimationsdrucker.
Die Verarbeitung gefällt trotz reiner Kunststoffkonstruktion. Keine wackeligen Teile, keine billig wirkenden Elemente. Minimalistisch kommt die Bedienung daher: Ein einziger Knopf muss reichen. Display? Fehlanzeige! Das spart zwar Platz und Gewicht, macht aber auch klar: Hier regiert die App.
In kleine Rucksäcke passt der Drucker problemlos, die Hosentasche bleibt ihm jedoch verwehrt. Er schlägt die Brücke zwischen dem wuchtigen Canon CP1500 und den winzigen Zink-Druckern – allerdings ohne den Luxus eines Akkus. Ohne Steckdose geht hier nichts. Schade, Polaroid!
Technische Spezifikationen
Als Thermosublimationsdrucker arbeitet der Hi-Print 4x6 mit einem farbigen Übertragungsband, das durch punktgenaue Erhitzung seine Pigmente aufs Papier überträgt. Das Ergebnis: Stufenlose Farbübergänge und langlebige Fotos.
Mit 300 × 300 dpi liegt die Auflösung exakt auf Augenhöhe mit dem Canon CP1500. Zink-Drucker wie der Canon Zoemini 2 trumpfen auf dem Papier mit 313 × 500 dpi auf, können aber aufgrund ihrer simpleren Drucktechnik trotzdem nicht mithalten – zumindest theoretisch.
Der Polaroid druckt im klassischen 4x6-Zoll-Format (10,2 × 15,2 cm) – perfekt für Fotoalben oder die Pinnwand. Die Verbindung zum Smartphone erfolgt ausschließlich per Bluetooth – schnörkellos, aber effektiv. Auf Speicherkarten-Slots oder WLAN-Konnektivität müssen Käufer verzichten. Auch ein Akku fehlt, was den mobilen Einsatz einschränkt – ein klarer Punktverlust gegenüber dem optionalen Batteriebetrieb des Canon CP1500.
Bedienung und App des Polaroid Hi-Print 4x6
Das Einsetzen von Papierkassette und Farbrolle gelingt selbsterklärend. Dann heißt es: Gerät einschalten, App öffnen, drucken.
Die Polaroid Hi-Print App (iOS/Android) erkennt den Drucker sofort und verzichtet erfreulicherweise auf nervige Login-Prozeduren. Die Bedienoberfläche zeigt sich aufgeräumt und logisch. Fotos lassen sich aus der Galerie importieren oder frisch mit der Smartphone-Kamera schießen.
In puncto Bildbearbeitung lässt die App kaum Wünsche offen: Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Klarheit sind fein regelbar. Dazu kommen Filter, Rahmen, Text und Sticker für die kreative Note. Mehr in unserer Bildergalerie. Trotz der vielen Funktionen bleibt die App übersichtlich – hier hat Polaroid die Balance zwischen Funktionsumfang und Bedienkomfort gefunden.
Drucken & Fotoqualität
Von der Bildauswahl bis zum fertigen Foto vergehen etwa 100 Sekunden – deutlich mehr als beim Canon CP1500. Wer schnelle Ausdrucke benötigt, muss sich also in Geduld üben. Dafür belohnt der Polaroid mit lebendigen, teils fast überzeichneten Farben, die besonders bei knalligen Motiven beeindrucken können.
Die Ausdrucke glänzen dezent und machen haptisch einen wertigen Eindruck. Dank Schutzschicht halten sie auch Wasser und Fingerabdrücke problemlos stand. So weit, so gut.
Doch beim genaueren Hinsehen wird klar: Die Bilder leiden unter einer deutlichen Unschärfe. Selbst hochauflösende Originalbilder wirken seltsam verwaschen. Besonders peinlich: Sogar in der App erstellte Texte, die eigentlich messerscharf sein sollten, erscheinen wie durch eine Milchglasscheibe betrachtet. Hinzu kommen teils sichtbare Übergänge zwischen den Farbdurchgängen – ein No-Go in dieser Preisklasse.
Im direkten Vergleich zum Canon CP1500 muss sich der Polaroid geschlagen geben. Was nützen leuchtende Farben, wenn die Details im Nirgendwo verschwinden?
Was kostet der Polaroid Hi-Print 4x6?
Mit 124 Euro (Expert) liegt der Polaroid Hi-Print 4x6 preislich etwas über dem Canon Selphy CP1500 (109 Euro, Proshop). Bei den Folgekosten wird der Unterschied deutlicher: 80 Blatt Polaroid-Papier inklusive Farbrolle kosten 35 Euro (Proshop) – macht 44 Cent pro Bild. Der Canon CP1500 druckt dagegen für 37 Cent pro Foto (108 Blatt für 38 Euro bei Amazon), teilweise auch günstiger.
Fazit
Der Polaroid Hi-Print 4x6 gefällt uns auf den ersten Blick richtig gut. Doch der zweite Blick entscheidet. Das moderne Design und die durchdachte App können die deutlichen Schwächen bei der Bildqualität nicht wettmachen. Die Unschärfe bei Text und Details ist für einen Fotodrucker dieser Preisklasse schlichtweg inakzeptabel.
Hinzu kommen die hohen Folgekosten und das Fehlen eines Akkus. Wer auf der Suche nach einem Thermosublimationsdrucker für Postkartenformate ist, greift besser zum Canon Selphy CP1500. Dieser liefert nicht nur schärfere Bilder, sondern ist mit 37 Cent pro Ausdruck auch günstiger im Unterhalt.
Der Polaroid Hi-Print 4x6 bleibt damit ein Gerät für Polaroid-Fans, die Wert auf Design legen und bei der Bildqualität beide Augen zudrücken können – vielleicht hilft die natürliche Unschärfe dann sogar beim Betrachten der Ergebnisse.
Der Polaroid Hi-Print 4x6 sieht gut aus und ist kinderleicht zu bedienen, patzt aber bei der wichtigsten Disziplin: der Bildschärfe. Mit 44 Cent pro Ausdruck kostet er mehr als doppelt so viel im Betrieb wie der bessere Canon CP1500. Ein klassischer Fall von Stil über Substanz.
Mit 124 Euro (Expert) liegt der Polaroid Hi-Print 4x6 preislich etwas über dem Canon Selphy CP1500 (109 Euro, Proshop).
- schickes Design in Weiß-Rot
- tolle App ohne Login-Zwang
- kompakter als viele Thermosublimationsdrucker
- kräftige, lebendige Farben
- kinderleichte Bedienung
- frustrierende Unschärfe bei allen Ausdrucken
- teurer Fotospaß mit 44 Cent pro Bild
- kein Akku für echte Mobilität
- Langsamer Druckvorgang (100 Sekunden)