„Frau weg, Firma zerstört. Ich wollte aufgeben“

Alexander Rose, 58, Inhaber der Spedition Radensleben Transporte in Dresden, arbeitete sieben ­Tage die Woche und hatte kaum Zeit für sich und die Familie – bis die Katastrophe hereinbrach. The post „Frau weg, Firma zerstört. Ich wollte aufgeben“ appeared first on impulse.

Mai 30, 2025 - 15:40
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„Frau weg, Firma zerstört. Ich wollte aufgeben“
Wenn ich auf die letzten 35 Jahre als Unternehmer zurückblicke, dann gibt es einen Fehler, der mir wirklich wehtut. Ich habe mich und meine Familie sehr vernachlässigt. Ich habe sieben Tage die Woche gearbeitet, immer 180 Prozent gegeben und mich um jedes Kundenanliegen gekümmert. Nicht einmal am Abendbrottisch konnte ich sitzen, ohne zu telefonieren. Dann brach alles zusammen. 2001 ging leider meine Ehe in die Brüche. Dann kam die nächste Katastrophe, das Jahrhunderthochwasser 2002. Das Gebäude meiner Spedition wurde samt Fahrzeugen und Lager mit den Waren der Kunden überflutet. Frau weg, Firma zerstört. Ich wollte aufgeben. Für wen sollte ich mich noch aufreiben? Das Team gab mir Kraft Aber mein Team bestand darauf, aufzuräumen. Alle packten mit an. Das gab mir neue Kraft. Kurz darauf lernte ich meine heutige Frau kennen, die als Coach arbeitet und mir zeigte, was ich ändern kann. Ich suchte Hilfe bei einer Psychologin. So konnte ich reflektieren, dass ich mir nie etwas gegönnt und immer nur gedacht habe: Wer viel tut, ist viel. Aber das stimmt nicht. Seitdem sage ich öfter Nein und habe meine Firma anders strukturiert, zum Beispiel einen langjährigen Mitarbeiter zum zweiten Geschäftsführer gemacht. Heute habe ich mehr Freiraum für mich und meine Familie. Neulich sind wir spontan mit unserem Campingbus, der auf dem Betriebshof steht, an den See gefahren. Warum auch nicht? Man muss es nur organisieren. ­Jedem sollte klar sein: Wenn du zufrieden bist, kannst du auch gut eine Firma führen. Und wenn du nicht weißt, wie du das schaffen sollst, dann musst du dir Hilfe holen.

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