Unsere Lesertesterin lebt mit mehreren Katzen in einer 95-Quadratmeter-Wohnung und ist beruflich stark eingebunden. Aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen ist die Bodenpflege eine tägliche Herausforderung. Im Lesertest prüft sie den Ecovacs Deebot T50 Omni auf Saugleistung, App-Funktionen und Alltagstauglichkeit – besonders im anspruchsvollen Tierhaushalt.

In einem Haushalt mit mehreren Katzen, verteilt auf 95 Quadratmeter Wohnfläche mit Teppich, Laminat, Fliesen und PVC, zeigt sich, wie praxistauglich ein moderner Saug- und Wischroboter wirklich ist. Die Bedingungen sind dabei anspruchsvoll: wenig verfügbare Zeit für Hausarbeit, eingeschränkte körperliche Belastbarkeit und unterschiedliche Bodenarten mit teils stark verschmutzten Bereichen – insbesondere rund um Katzentoiletten.

Aufbau und Erstinbetriebnahme

Der Deebot T50 Omni wird größtenteils vormontiert geliefert. Vor der Inbetriebnahme müssen lediglich die Seitenbürste angebracht, das Netzkabel eingesteckt und die Basisstation fixiert werden. Wischpads und Staubbeutel sind bereits eingesetzt, der Wassertank lässt sich direkt befüllen. Reinigungsmittel ist für den Tank jedoch nicht vorgesehen.

Die beiliegende Bedienungsanleitung fällt positiv auf: Sie ist übersichtlich strukturiert, bebildert und verständlich formuliert – ein Pluspunkt, insbesondere für weniger technikaffine Nutzerinnen und Nutzer.

App-Einrichtung und Kartierung

Die zugehörige App von Ecovacs bietet zahlreiche Funktionen, erfordert jedoch etwas Einarbeitungszeit. Neben klassischen Reinigungsmodi wie Saugen, Wischen oder einer Kombination beider, lassen sich individuelle Reinigungszeiten, Sperrzonen, Zimmernamen, Türschwellen und sogar Möbelstücke definieren. Auch die Reihenfolge der Reinigung ist konfigurierbar.

Ein integriertes Hilfemenü mit Problemlösungsbeispielen unterstützt bei der Einrichtung. Dennoch können manche Begriffe und Symbole zunächst unklar sein – hier wäre eine noch nutzerfreundlichere Gestaltung wünschenswert.

Im Rahmen der Kartierung werden Grundrisse erstellt, die sich nachträglich anpassen lassen. Für unterschiedliche Reinigungsszenarien lassen sich mehrere Karten anlegen – etwa für eine gründliche Reinigung mit freigeräumter Fläche und für den Alltagsbetrieb mit bestehenden Hindernissen.

Saugfunktion: Gute Leistung mit kleineren Schwächen

Im reinen Saugmodus liefert der Saugroboter insgesamt gute Ergebnisse. Kanten entlang von Fußleisten, Möbelbeinen und Wänden werden zuverlässig erfasst. Auch Teppichbereiche werden erkannt und gründlich bearbeitet. Fellreste, Staub und lose Katzenstreu werden zuverlässig aufgenommen, wobei es vereinzelt zum Verlust kleiner Schmutzhäufchen kommen kann – etwa bei Türschwellen oder bei voller Staubkammer.

Ein kritischer Punkt zeigt sich bei besonders verschmutzten Räumen, wie etwa in Bereichen mit mehreren Katzentoiletten. Trotz vorab definierter Reinigungszonen und zweier Durchläufe blieb Katzenstreu vereinzelt liegen oder wurde durch die rotierende Seitenbürste verteilt. Die automatische Entleerung in der Basisstation erfolgte mit zeitlicher Verzögerung, was in stärker beanspruchten Räumen zu Überfüllung und Schmutzverlust führen kann.

Kleine Gegenstände wie Flaschendeckel oder Spielzeug überfährt oder verschiebt der Deebot T50 Omni manchmal. Tiere im Haushalt werden zwar erkannt, aber nicht vollständig gemieden. Die Saugbürste zeigt sich widerstandsfähig – es verfangen sich zwar Haare, jedoch in geringerer Menge als erwartet.

In den übrigen Wohnbereichen überzeugt die Saugfunktion mit gleichmäßigem Reinigungsergebnis. Auch unter Möbeln kann das Gerät dank flacher Bauweise problemlos arbeiten.

Wischfunktion: Deutliche Schwächen im Detail

Vor dem Einsatz der Wischfunktion ist eine manuelle Reinigung der Unterseite empfehlenswert, da sich dort nach dem Saugen Haare ansammeln, die sonst verteilt werden. In stärker verschmutzten Räumen wie dem Katzenbereich zeigt das Wischsystem deutliche Schwächen: Selbst bei mehrfacher Reinigung mit hohem Wasserdurchfluss bleiben Rückstände sichtbar. Die Wischpads werden nicht ausreichend durchfeuchtet oder zwischendurch gereinigt. Das Resultat ist ein verschmierter Boden mit sichtbaren Spuren der Pads.

Das Schmutzwasser sollte nach dem Wischvorgang zügig entsorgt werden, da es nach kurzer Zeit unangenehm riechen kann.

Akkuleistung und Ladeverhalten

Die vollständige Ladezeit des Deebot T50 Omni beträgt rund fünf Stunden. Während des Betriebs kehrt das Gerät bei niedrigem Akkustand selbstständig zur Station zurück, lädt auf und setzt die Reinigung an der zuvor unterbrochenen Stelle fort. Für Nutzerinnen und Nutzer, die den Roboter während der Abwesenheit verwenden, ist diese Funktion von Vorteil – längere Ladephasen sollten jedoch bei der Einsatzplanung berücksichtigt werden.

Geräuschentwicklung: Haustierfreundlich

Ein klarer Pluspunkt ist die geringe Lautstärke des Roboters. Selbst empfindliche Haustiere wie Katzen reagieren kaum oder gar nicht auf den Betrieb. Während leistungsstarke Bodenstaubsauger häufig Fluchtverhalten auslösen, kann dieses Gerät im Alltag ohne größere Störungen betrieben werden. Im Teppichmodus steigt die Lautstärke leicht an, bleibt jedoch im erträglichen Bereich. Beim Wischen arbeitet das Gerät nahezu geräuschlos – lediglich bei der Selbstreinigung der Pads ist ein deutlicherer Ton wahrnehmbar.

Preis

Der Ecovacs Deebot T50 Omni kostet zur Zeit rund 600 Euro. Bis Mitte Mai lag er jedoch fast konstant über 700 Euro.

Fazit

Der getestete Saug- und Wischroboter zeigt sich in einem haustierintensiven Alltag grundsätzlich einsatzbereit und zuverlässig – insbesondere beim Saugen. Die App bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, erfordert jedoch etwas Geduld bei der Einrichtung. In stärker verschmutzten Zonen stößt das Gerät an Grenzen, vor allem beim Wischen. Wer das Modell hauptsächlich zur regelmäßigen Unterhaltsreinigung in einem gemischten Haushalt mit Tieren einsetzt, erhält dennoch ein solides Gerät mit hoher Alltagstauglichkeit.