Mähroboter Goatbot Unicut H1 im Test
Der Goat Bot Unicut H1 ist ein GPS-basierter Mähroboter ohne Begrenzungskabel, der mit RTK-Navigation und KI-Kamera Rasenflächen präzise mähen möchte. Im Test zeigt er allerdings gravierende Mängel.
Der Goat Bot Unicut H1 ist ein GPS-basierter Mähroboter ohne Begrenzungskabel, der mit RTK-Navigation und KI-Kamera Rasenflächen präzise mähen möchte. Im Test zeigt er allerdings gravierende Mängel.
Der Mähroboter Goat Bot Unicut H1 will mit seinem RTK-Navigationssystem und integrierter KI-Kamera den Rasen smart und präzise pflegen. Im schlichten weißen Gehäuse steckt ein 18-Volt-Akku, der eine gute Laufzeit verspricht. Das Bedienfeld besteht aus vier Tasten und einem Drehrad – simpel und übersichtlich, zumindest auf den ersten Blick. Doch der solide Ersteindruck schwindet schnell und der Goatbot stellt sich als echte Plage heraus. Warum, das zeigen wir im Test.
Das Testgerät hat uns Geekmaxi zur Verfügung gestellt. Noch mehr und vor allem bessere Mähroboter ohne Begrenzungskabel haben wir getestet im Rahmen unserer Top 10: Der beste Mähroboter ohne Begrenzungskabel mit Kamera, GPS oder Lidar.
Wie ist die Verarbeitung des Goatbot Unicut H1?
Die Verarbeitung des Goatbot Unicut H1 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Optisch wirkt sein Design zu Beginn sauber und minimalistisch. Das Gehäuse besteht aus einfachem, weißem (oder wahlweise gelbem) Kunststoff, der allerdings im täglichen Einsatz schnell Kratzer und Gebrauchsspuren zeigt. Dies ist besonders ärgerlich, da der Mähroboter durch seine problematische Navigation häufig gegen Hindernisse stößt und das Gehäuse somit zusätzlich beansprucht wird.
Mit Abmessungen von 602 × 414 × 260 mm und einem Gewicht von 10 kg ist der Unicut H1 kompakt und handlich genug, um ihn bei Bedarf umzusetzen. Die Lade- und die RTK-Station hinterlassen einen solideren Eindruck als der Roboter selbst. Die Bedienelemente auf der Oberseite des Mähroboters, bestehend aus vier Tasten und einem Drehrad mit integriertem Taster, wirken funktional, sind es in der Praxis jedoch nicht – doch dazu später mehr.
Die Status-LEDs für WLAN, Bluetooth und andere Funktionen, die eigentlich wichtige Informationen liefern sollten, funktionierten im Test nicht zuverlässig. Auch das Display bietet nur minimale Informationen wie Akkustand und Betriebsmodus, zeigt aber keine Fehlercodes an, wenn der Roboter stehen bleibt. Selbst wenn der H1 sich eindeutig nicht mehr aus eigener Kraft befreien kann, steht im Display die Statusmeldung „Working“. In diesem Zustand verbleibt der Roboter auch nach Stunden, ohne dass sich die Anzeige verändert. Die Wasserdichtigkeit nach IPX6 ist inzwischen Standard bei Mährobotern und bedeutet, dass man den Unicut bei Regen auf der Ladestation belassen kann.
Insgesamt macht die Verarbeitung keinen guten Eindruck, wie man ihn in dieser Preisklasse erwarten würde. Besonders die schnelle Abnutzung des weißen Kunststoffgehäuses, die unintuitive Nutzung und die nicht funktionierende LED-Anzeige trüben das Gesamtbild.
Wie einfach ist die Einrichtung des Goatbot Unicut H1?
Die Einrichtung des Goatbot Unicut H1 gestaltet sich grundsätzlich relativ simpel, weist jedoch einige Tücken auf. Zunächst muss man die App „Goatbot“ im App Store finden, was sich als erste Hürde erweisen kann, da die Suche exakt diesen Begriff erfordert – Variationen wie „Goat Bot“ führen nicht zum Erfolg.
Nach der Installation verbindet man das Smartphone per Bluetooth mit dem Mähroboter und richtet anschließend die WLAN-Verbindung ein. Daraufhin führt das Gerät zunächst ein Firmware-Update durch. Hierbei ist Vorsicht geboten: Während der Aktualisierung sollten keine Knöpfe gedrückt werden, da sich der Unicut H1 sonst aufhängen kann – ein Problem, das im Test auftrat.
Zuvor versorgt man das RTK-Modul und die Ladestation mit Strom. Die Komponenten finden sich automatisch, was den Einrichtungsprozess vereinfacht. Vor dem ersten Mäheinsatz muss wie üblich die Grenze der Rasenfläche einmal manuell abgefahren werden, dazu gleich mehr. Eine KI-basierte Auto-Kartierung hat der Unicut H1 nicht zu bieten. Das Feature der Top-Modelle ist allerdings bislang nicht wirklich praxistauglich. Allenfalls bei Flächen mit einer klaren Begrenzung hat das bislang halbwegs funktioniert. Mehr Präzision bietet in jedem Fall ein manuelle Kartierung.
In der Praxis offenbart sich außerdem eine seltsame Bedienlogik der Knöpfe auf dem Roboter: Obwohl es vier unterschiedlich beschriftete Tasten gibt, lösen alle bei einfachem Knopfdruck dieselbe Funktion aus – das Öffnen des Menüs. Stattdessen muss man für die aufgedruckten Funktionen, wie das Starten des Mähvorgangs, sowohl die Play-Taste als auch den „OK“-Taster im Drehrad drücken. Gleiches gilt für die Heimkehrfunktion mit der Home-Taste plus OK. Das ist etwa so intuitiv wie ein Lichtschalter, der nur funktioniert, wenn man gleichzeitig auf die Türklinke drückt. Es wirkt fast so, als hätte jemand im letzten Moment noch eine Kindersicherung einbauen wollen.
Positiv zu vermerken ist, dass sich Zeitpläne für wiederholtes Mähen in der App einrichten lassen. Insgesamt ist die Einrichtung für technisch versierte Nutzer machbar, könnte jedoch durch eine intuitivere Bedienung und bessere Anleitungen deutlich vereinfacht werden. Das Zurücksetzen des Roboters gestaltete sich für uns im Test als schwierig, da es schlichtweg keine Option dafür gibt.
Goatbot Unicut H1: Wie funktioniert die Kartenerstellung?
Die Kartenerstellung beim Goatbot Unicut H1 erfolgt durch manuelles Abfahren des Gartenumrisses, wie wir es aus Gründen der Exaktheit auch bei jedem anderen Mähroboter empfehlen würden – unabhängig davon, ob eine automatische Kartierung verfügbar ist oder nicht. Dazu verbindet man sich mit dem WLAN des Mähers, wodurch sich die Touch-Steuerung öffnet. Hiermit steuert man den Roboter einmal per Joystick rund um den Garten, sodass der Roboter die Außengrenzen des Geländes kennt. Nach Abschluss dieses Vorgangs muss wieder ins ursprüngliche WLAN gewechselt werden. Üblicherweise nutzen Mähroboter für die Kartierung Bluetooth zur Verbindung zum Smartphone. Bluetooth bietet der Unicut H1 zwar auch, verwendet es aber nicht für die manuelle Steuerung.
Die manuelle Kartierung bietet theoretisch eine präzise Kontrolle darüber, wo der Mähroboter später arbeiten soll. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Unicut H1 die erstellte Karte nicht immer zuverlässig einhält. Während des Tests fuhr der Roboter mehrfach ohne erkennbaren Grund außerhalb der definierten Begrenzungen – er landete im Nachbargarten, auf der Terrasse, in Beeten und fuhr sogar über Blumen. In solchen Fällen bleibt er dann meist ohne Fehlermeldung stehen und muss manuell wieder zurückgetragen werden.
Sperrzonen, also Bereiche innerhalb der Hauptfläche, die der Mähroboter meiden soll, können nur durch einen zusätzlichen manuellen Prozess im speziellen Sperrzonen-Modus eingerichtet werden. Dies ist umständlicher als bei anderen Modellen, die das Einzeichnen von Sperrzonen direkt in der App ermöglichen. Zudem bietet die App keine Anzeige eines Fahrtverlaufs, man kann also nicht sehen, wie der Roboter gefahren ist – anders, als man es von etwa Saugrobotern und anderen Mährobotern kennt.
Ein weiterer Nachteil ist das Fehlen einer Möglichkeit, die Empfangsstärke der Satelliten zu überprüfen. Da der Unicut H1 auf RTK-Navigation angewiesen ist, wäre diese Information wichtig, um Probleme bei der Navigation besser einschätzen zu können. Weiterhin fehlen Angaben zur gemähten Rasenfläche, wie es viele andere Mähroboter bieten. Insofern hat die App noch Entwicklungspotenzial, das bisher auf der Strecke bleibt.
Der Hersteller empfiehlt, dass Ecken in der Karte maximal 90 Grad haben sollten. Doch auch wenn man sich an diese Vorgabe hält, zeigt der Mähroboter Schwierigkeiten, diese Bereiche sauber zu mähen. Dies deutet auf grundlegende Probleme mit dem Navigationsalgorithmus hin.
Wie gut mäht der Goatbot Unicut H1 und welche Einstellungsmöglichkeiten bietet er für das Mähen?
Die reine Mähqualität des Goatbot Unicut H1 ist hingegen zufriedenstellend. Mit seiner Schnittbreite von 24 cm und der einstellbaren Schnitthöhe zwischen 25 und 65 mm liefert er ein gleichmäßiges Schnittbild, wenn er denn ungestört arbeiten kann. Der Mähroboter ist mit etwa 35 dB in 5 Metern Entfernung im normalen Betrieb angenehm leise.
Die Konfigurationsmöglichkeiten sind nicht sehr umfangreich. Sowohl in der App als auch am Gerät selbst stehen nur wenige Optionen zur Verfügung. Die Schnitthöhe lässt sich mechanisch einstellen, und in der App kann ein Zeitplan für wiederholtes Mähen eingerichtet werden. Darüber hinaus gibt es kaum Anpassungsmöglichkeiten für die Mähstrategie, die sich in der Praxis von einer chaotischen Seite zeigt – von Effizienz keine Rede. Der Unicut H1 fährt besonders an Ecken und Hindernissen nur in einer Richtung vorbei, wodurch dort unnötig Gras stehen bleibt. Generell folgt er nur einem Schema beim Mähen, ohne Einstellungsmöglichkeiten oder Abwechslung in der Strategie. Dies führt zu ungleichmäßigen Ergebnissen, besonders in komplexeren Gartenbereichen.
Bei höherem Gras zeigten sich in früheren Firmware-Versionen Probleme mit Überlastung des Mähmotors, was dazu führte, dass der Roboter stehen blieb. Mit dem neuesten Update (Version 195) wurde dieses Problem teilweise behoben – der Unicut H1 fährt nun bei hohem Gras langsamer, sodass der Mähmotor nicht mehr so schnell überlastet wird.
Der Regensensor funktioniert unzuverlässig: Im Test fuhr der Mähroboter zwar zurück in seine Station, als wir ihn mit einem Gartenschlauch bewässert hatten, arbeitete aber auch bei strömendem Regen gemäß seinem Mähplan weiter.
Wie gut ist die Objekterkennung des Goatbot Unicut H1?
Die Objekterkennung des Goatbot Unicut H1 erweist sich im Test als einer der größten Schwachpunkte des Geräts und ist etwa so zuverlässig wie ein Horoskop. Obwohl der Mähroboter mit einer KI-Kamera ausgestattet ist, die theoretisch Hindernisse erkennen sollte, zeigt sich in der Praxis ein anderes Bild. Von einer intelligenten Nutzung der Kamera fehlt jede Spur, stattdessen hatte sich im Testgerät bereits Kondenswasser in der Kamera gebildet.
Der Unicut H1 ignoriert teilweise seinen Stoßsensor, gibt Gas und fährt weiter mit voller Kraft gegen Hindernisse. Besonders problematisch ist die Hinderniserkennung beim Wenden und beim Rückwärtsfahren. Wenn der Roboter rückwärts gegen ein Hindernis fährt, gibt er weiter Gas und scheint das Hindernis nicht zu bemerken. Auch unter einem Zaun bleibt er regelmäßig hängen oder wirft den Wäscheständer so um, dass dieser auf den Stopp-Knopf fällt und der Roboter stehenbleibt.
Im Test fuhr der Mähroboter außerdem mehrfach über größere Steine, über Randsteine in Beete oder auf die Terrasse. Wenn er auf ein Problem stößt, beispielsweise zu viel Gras, das er nicht mehr schneiden kann, bleibt er einfach stehen. Eine Ansage, dass ein Problem vorliegt oder Roboter Hilfe benötigt, gibt es nicht. Lediglich, wenn man zu Hilfe eilt und den Roboter anhebt, kommt die immer gleiche Warnung „Be careful, blade“, gesprochen in sehr unverständlichem, gebrochenem Englisch.
Auch im Display stehen keine Informationen, dass der Unicut H1 nicht mehr weiterkommt. Nur in der App wird in solchen Fällen angezeigt, was zu tun ist – meist reicht ein erneutes Drücken von „Start“ und „OK“. Teilweise bleibt er jedoch auch ohne Information in der App stehen, manchmal sogar mit stark aufdrehendem Mähmotor. Vermutlich verliert er in solchen Situationen die Orientierung, da er nach einigen Schubsern oft wieder weitermacht. Man muss also regelmäßig selbst nach dem Wohlergehen des Roboters Ausschau halten.
Wenn der Roboter festgefahren ist, buddelt er mit den Rädern häufig Löcher in den Boden, was zusätzliche Schäden im Garten verursacht. Die Navigation wirkt insgesamt sehr „dumm“ – der Mähroboter steht teilweise minutenlang auf einem Fleck, bevor er weiterfährt, oder dreht sich mehrfach auf der Stelle hin und her ohne erkennbaren Grund, obwohl er kein Hindernis berührt.
Mit dem neuesten Firmware-Update (Version 195) hat sich die Situation etwas verbessert – wobei man über eine neue Version nicht automatisch informiert wird, sondern sie zufällig entdecken muss. Seit der Aktualisierung gibt der Roboter nicht mehr so schnell auf, wenn er sich festgefahren hat, und kann sich meist selbst wieder befreien. Trotzdem muss er nach Erfahrung aus dem Test immer noch etwa einmal pro Mähauftrag „gerettet“ werden – eine deutliche Verbesserung gegenüber den anfänglichen vier bis sieben Rettungsaktionen, aber immer noch inakzeptabel für ein Gerät dieser Preisklasse. Ein grundsätzliches Problem ist außerdem: Wenn der Roboter eine Aufgabe abbricht, setzt er den Mähvorgang nicht an der Stelle fort, wo er sie unterbrochen hat. Stattdessen fängt er wieder von vorne an. Einen unterbrechungsfreien Mähvorgang haben wir mit dem Unicut H1 nicht erleben können.
Aufpassen muss man, wenn der Roboter in seiner Station steht und man ihn per Knopf starten möchte. Befindet man sich hinter dem Goatbot und startet den Mähvorgang, schießt er noch während man den Finger auf dem Knopf hat, mit Vollgas aus dem Dock – und fährt einem im Zweifel gegen das Bein.
Wie schnell lädt der Goatbot Unicut H1 seinen Akku?
Der Goatbot Unicut H1 ist mit einem Lithium-Ionen-Akku ausgestattet, der laut Herstellerangaben eine Ladezeit von 120 Minuten benötigt. Diese Angabe konnte im Test bestätigt werden – der Akku lädt sich in etwa zwei Stunden vollständig auf, was im Vergleich zu manchen Konkurrenzprodukten, die deutlich länger benötigen, ein guter Wert ist.
Die Ladestation wird mit einem Netzteil betrieben, das einen Eingang von 100 bis 240 V bei 50/60 Hz und 2,0 A sowie einen Ausgang von 25 V bei 3,5 A bietet. Dies sorgt für eine zuverlässige und relativ zügige Aufladung des Mähroboters.
Die Akkulaufzeit selbst ist ein positiver Aspekt des Unicut H1. Bei einem kompletten Mähvorgang mit höherem Gras werden etwa 40 bis 60 Prozent der Akkukapazität verbraucht. Bei regelmäßigem Mähen alle zwei Tage sinkt der Verbrauch auf etwa 30 bis 40 Prozent. Dies deutet auf eine gute Kapazität hin, die für die meisten Gärten mehr als ausreichend sein dürfte.
Allerdings ist die Beurteilung der tatsächlichen Akkulaufzeit schwierig, da der Roboter während des Tests häufig gerettet werden musste und dabei auch Akku verbraucht. Die angegebenen Werte sind daher als Schätzung zu verstehen. Unter optimalen Bedingungen und mit weiteren Firmware-Verbesserungen könnte die Akkulaufzeit noch effizienter sein.
Preis & Alternativen: Was kostet der Goatbot Unicut H1?
Der Goatbot Unicut H1 kostet aktuell 1299 Euro bei Geekmaxi. Er positioniert sich damit eindeutig im höheren Preissegment für Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Die UVP liegt sogar bei 1999 Euro. Angesichts der zahlreichen Probleme im Praxiseinsatz erscheint das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch fragwürdig.
Im Lieferumfang sind neben dem Mähroboter auch die Ladestation mit Installationskit, ein Ladegerät, eine RTK-Station mit Adapter und Installationskit sowie 18 Ersatzklingen enthalten. Diese umfangreiche Ausstattung ist lobenswert, kann jedoch die grundlegenden Mängel bei Navigation und Zuverlässigkeit keinesfalls aufwiegen.
Wer nach einer zuverlässigen Alternative sucht, sollte sich bei der Konkurrenz umsehen, die wir im Rahmen unserer Mähroboter-Bestenliste auf den Prüfstand gestellt haben. Dort bekommt man deutlich Besseres, etwa in Form unseres Testsiegers Ecovacs Goat A3000 Lidar für aktuell 2500 Euro oder unseres Preis-Leistungs-Siegers Mammotion Yuka Mini 600 für knapp 900 Euro. Besonders schick, gut und vielseitig ist auch der erst jüngst getestete Dreame A2 zum Preis von etwa 2300 Euro.
Fazit
Der Goatbot Unicut H1 hinterlässt im Test leider keinen guten Eindruck. Zwar bietet er eine ordentliche Mähqualität, arbeitet im normalen Betrieb angenehm leise und verfügt über eine gute Akkulaufzeit. Auch das Engagement des Herstellers, durch regelmäßige Firmware-Updates Verbesserungen zu implementieren, ist positiv zu bewerten.
Auf der anderen Seite stehen jedoch gravierende Mängel bei der Navigation und Objekterkennung – der Kerndisziplin eines Mähroboters ohne Begrenzungskabel. Der Mähroboter fährt regelmäßig außerhalb seiner definierten Grenzen, erkennt Hindernisse nur unzureichend und bleibt häufig ohne erkennbare Ursache stehen. Selbst nach dem neuesten Firmware-Update muss er im Durchschnitt noch einmal pro Mähauftrag „gerettet“ werden – ein inakzeptabler Umstand für ein Gerät, das autonom arbeiten sollte.
Die Verarbeitung des weißen Kunststoffgehäuses ist nicht hochwertig, und die Bedienung über die App sowie am Gerät selbst wirkt unausgereift. Funktionen wie die Status-LEDs arbeiten nicht zuverlässig, und die laute, schlecht verständliche englische Sprachausgabe ist störend, auch wenn sie mit dem neuesten Update einstellbar wurde.
Insgesamt können wir den Goatbot Unicut H1 auf keinen Fall empfehlen, solange die grundlegenden Probleme bei der Navigation und Zuverlässigkeit nicht behoben sind. Die „Rettungsaktionen“, die bei typischen Mähvorgängen nötig sind, machen den vermeintlichen Komfort eines autonomen Mähroboters zunichte. Im Gegenteil hat man damit fast mehr Arbeit, als wenn man gleich selbst mäht. Trotz der erkennbaren Verbesserungen durch Firmware-Updates bleibt der Unicut H1 weit hinter den Erwartungen zurück, die man an einen modernen Mähroboter stellen darf – erst recht bei einem Preis jenseits der 1000 Euro, bei dem die Konkurrenz abliefert, der Unicut H1 aber nicht. Selbst 500 Euro wären unserer Ansicht nach derzeit noch zu viel für diesen Mähroboter.
Der Goat Bot Unicut H1 punktet mit einer ordentlichen Mähqualität und arbeitet mit etwa 35 dB in 5 Metern Entfernung angenehm leise. Die Akkulaufzeit ist großzügig bemessen: Bei regelmäßigem Mähen alle zwei Tage verbraucht er nur 30 bis 40 Prozent seiner Kapazität. Zudem zeigt der Hersteller Engagement durch regelmäßige Firmware-Updates, die bereits zu spürbaren Verbesserungen geführt haben. Allerdings gibt es weiter erhebliche Einschränkungen bei der Navigation und Zuverlässigkeit, die die Konkurrenz nicht hat. Zudem ist sein Preis mit 1299 Euro einfach viel zu hoch, für die gebotene Arbeitsqualität darf das Gerät in unseren Augen auf keinen Fall mehr als 500 Euro kosten. Eine Empfehlung des Unicut H1 erscheint daher schwer vermittelbar.
- gute Mähqualität bei ungestörtem Betrieb
- angenehm leise im normalen Betrieb (ca. 35 dB in 5 Metern Entfernung)
- gute Akkulaufzeit und relativ kurze Ladezeit
- sehr unzuverlässige Navigation und häufiges Verlassen der definierten Grenzen
- mangelhafte Objekterkennung trotz KI-Kamera
- billiges Kunststoffgehäuse, das schnell zerkratzt
- nicht funktionierende Status-LEDs und umständliche Bedienung
- viel zu teuer