Bericht: Kurzsichtige Budgetentscheidung bremste angeblich Apples KI-Fortschritt

Normalerweise verpasst Apple keinen wichtigen Tech-Trend, aber Anfang 2023 geriet das Unternehmen ins Straucheln. Während sich die Konkurrenten in das KI-Rennen stürzten, war der Schritt von Apple eher ein zögerliches Schlendern. Der Grund dafür sollte nicht etwa ein Mangel an Innovation oder Expertise sein. Laut einem Bericht der New York Times entwickelte sich viel mehr […]

Apr 12, 2025 - 18:37
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Bericht: Kurzsichtige Budgetentscheidung bremste angeblich Apples KI-Fortschritt

Normalerweise verpasst Apple keinen wichtigen Tech-Trend, aber Anfang 2023 geriet das Unternehmen ins Straucheln. Während sich die Konkurrenten in das KI-Rennen stürzten, war der Schritt von Apple eher ein zögerliches Schlendern. Der Grund dafür sollte nicht etwa ein Mangel an Innovation oder Expertise sein. Laut einem Bericht der New York Times entwickelte sich viel mehr eine kurzsichtige Budgetentscheidung für neue GPUs zu einem Stolperstein im KI-Wettrennen.

GPU-Engpass behinderte Apples KI-Entwicklung

Anfang 2023 hatte Apples KI-Chef John Giannandrea einen Plan. Er wollte die interne GPU-Infrastruktur des Unternehmens aufrüsten. Diese Chips sind nicht nur für Grafik-Anwendungen zuständig, sondern bilden das Rückgrat des modernen KI-Trainings. Sie verarbeiten riesige Datensätze und treiben die Entwicklung von Sprachmodellen, Computer Vision und anderen maschinellen Lernsystemen an. Apple verfügte zu diesem Zeitpunkt über rund 50.000 Grafikprozessoren, von denen viele bereits über fünf Jahre alt waren. In der Zwischenzeit kauften KI-führende Unternehmen wie Microsoft, Google, Amazon und Meta Hunderttausende der neuesten Chips, um ihr KI-Wettrüsten voranzutreiben.

Tim Cook gab grünes Licht für die Verdoppelung des Chip-Budgets von Apple. Das war ein klares Signal, dass das Unternehmen die Dringlichkeit erkannt hatte. Doch dann kam die Kehrtwende. Chief Financial Officer Luca Maestri schaltete sich ein und kürzte diesen Plan erheblich. Anstatt die Investitionen zu verdoppeln, lag die tatsächliche Erhöhung bei weniger als der Hälfte des Vorschlags.

Dabei ging es nicht nur um Zahlen auf einer Kalkulationstabelle. Die Kürzung hatte sehr reale Folgen. Da zu wenige Grafikprozessoren zur Verfügung standen, waren Apples KI-Teams gezwungen, die Rechenleistung von externen Anbietern wie Google und Amazon zu beziehen. Als Apple schließlich seine Infrastruktur weiter ausbauen wollte, hätte das Timing nicht schlechter sein können. Während die Konkurrenten mit KI-Durchbrüchen und Infrastruktur-Upgrades voranpreschten, verhandelte Apple im Wesentlichen um Computerreste. Und das alles, während das Unternehmen über eine der größten Bargeldreserven der Welt verfügt.

Das soll nicht bedeuten, dass eine einzige Budgetkürzung alle KI-Ambitionen von Apple zum Scheitern gebracht hat. Aber sie hat die Dinge genau dann verlangsamt, als es am meisten auf Geschwindigkeit ankam. Den Rest erledigte dann ein Strategiechaos in den Entwicklungsteams, wie The Information berichtete.

Strategiewechsel bei Apple

Nun heißt es bei Apple: Aufholen um jeden Preis. Hinter den Kulissen wird fieberhaft an einer KI-Offensive gearbeitet. Projekte, die zuvor nur zögerlich angegangen wurden, erhalten jetzt höchste Priorität. Interne Teams wurden umstrukturiert und Apple öffnet sich für externe KI-Modelle. Auch bei den Chips will man sich nicht länger mit halben Lösungen zufriedengeben. So soll das Unternehmen inzwischen einen neuen Deal mit dem Branchenführer Nvidia eingegangen sein, um sich Zugriff auf Hochleistungs-GPUs zu sichern.