Interne Probleme bei Apple enthüllt: So kam es zur Siri-Krise

Laut einem aktuellen Bericht durchlebt Apples Siri-Abteilung turbulente Zeiten. Alles zu den Internas. Apple hatte die erweiterten Siri-Funktionen erstmals auf...

Apr 10, 2025 - 20:09
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Interne Probleme bei Apple enthüllt: So kam es zur Siri-Krise

Laut einem aktuellen Bericht durchlebt Apples Siri-Abteilung turbulente Zeiten. Alles zu den Internas.

Apple hatte die erweiterten Siri-Funktionen erstmals auf der WWDC 2024 vorgestellt und deren Einführung im Laufe des folgenden Jahres angekündigt. Im März gab das Unternehmen jedoch bekannt, dass mehr Zeit benötigt werde und die Funktionen voraussichtlich erst 2026 bereitgestellt werden können. 

Was sind die Gründe? Interne Probleme bei Apple wurden heute enthüllt. Geprägt sei die Siri-Krise demnach von Führungsschwächen und technischen Fehlentscheidungen. Interna, die das US-Portal „The Information“ aktuell ausbreitet, offenbaren „eine Kultur der Ziellosigkeit im KI/LM-Team, das spöttisch als „AIMLess“ bezeichnet“ werde.

„Führungsversagen als Hauptproblem“

Mehrere ehemalige Mitarbeiter machen die relaxte Arbeitskultur und riskoscheue Führung von Robby Walker für die Siri-Probleme verantwortlich. Walker konzentrierte sich angeblich auf Minimalverbesserungen wie die Entfernung des „Hey“ aus „Hey Siri“ – ein Projekt, das über zwei Jahre dauerte. Gleichzeitig blockierte er ambitionierte Vorhaben wie emotional sensible KI-Reaktionen, heißt es in dem Bericht.

„Demo-Bluff bei WWDC 2024“

Die vielbeachtete KI-Demo auf der WWDC im Juni 2024 mit kontextsensitiver Siri erwies sich intern laut dem Report als Luftschloss: Bis auf die pulsierende Randanimation existierten die gezeigten Features nicht einmal als Prototypen. Dies sei ein Bruch mit Apples bisheriger Praxis gewesen, nur ausgereifte Funktionen zu präsentieren.

„Technische Fehlentscheidungen“

Das Team rund um Apple Intelligence experimentierte, so heißt es weiter, erfolglos mit wechselnden KI-Architekturen – darunter die gescheiterten Zwillingsmodelle „Mini Mouse“ (lokal) und „Mighty Mouse“ (Cloud).

Spätere Pläne für ein einheitliches Cloud-Modell scheiterten „an Leistungsdefiziten gegenüber OpenAI“. Interne Verbote externer KI-Modelle verschlimmerten laut den Autoren offenbar die Lage.

Vision Pro als Katalysator

Projekte wie die sprachgesteuerte Steuerung der Vision Pro wurden mangels Fortschritten gestrichen. Mike Rockwell, bisheriger Vision-Pro-Chef, übernimmt nun Siri – begleitet von Hoffnungen, seine Produktvision auch bei der KI umzusetzen.

Craig Federighi lockerte die Restriktionen: Open-Source-Modelle sind nun erlaubt.

Neuer Optimismus unter Regie von Federighi

Trotz der Misserfolge herrsche Zuversicht, dass Federighis Team und Rockwells Pragmatismus Siri retten könne. Entscheidend werde sein, schreibt „The Information“, ob Apple die Balance zwischen Datenschutz und KI-Leistung finde – und ob die internen Machtkämpfe zwischen Federighis und Giannandreas Abteilungen nicht weitere Verzögerungen zur Folge haben.

…und weitere Sammelklagen rund um die Siri-Krise eingereicht

Was aber noch erschwerend dazu kommt: Apple sieht sich mit weiteren Sammelklagen in den USA und Kanada konfrontiert, da die angekündigten personalisierten Siri-Funktionen weiterhin nicht verfügbar sind.

In den USA wurde eine Klage in Kalifornien eingereicht, die Apple vorwirft, durch irreführende Werbung gegen Gesetze zum unlauteren Wettbewerb verstoßen zu haben. Die Kläger behaupten, sie hätten das iPhone 16 nicht gekauft oder wären nicht bereit gewesen, den vollen Preis zu zahlen, wenn sie gewusst hätten, dass die beworbenen Siri-Funktionen nicht verfügbar sind.

Eine ähnliche Klage wurde in British Columbia (Kanada) eingereicht.

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