Ninkear N10 im Test

Der Ninkear N10 ist ein Paradebeispiel für einen guten Office-Mini-PCs: leise unter Last, kompakt und mit 148 Euro günstig. Wir haben ihn getestet.

Mai 31, 2025 - 23:10
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Ninkear N10 im Test

Der Ninkear N10 ist ein Paradebeispiel für einen guten Office-Mini-PCs: leise unter Last, kompakt und mit 148 Euro günstig. Wir haben ihn getestet.

Der Ninkear N10 bietet für den Preisbereich unter 200 Euro wohl bewährte Kost: Der viel verwendete, effiziente Intel N100 bildet dabei die Basis zusammen mit 16 GB an Arbeitsspeicher (RAM), hinzu kommt eine 512 GB große SSD. Dabei bleibt das System auch unter Vollauslastung leise. Der Preis ist mit 148 Euro (Code: SQ9EHDAY) wirklich gut für ein derart ausgestattetes System – wohlgemerkt bekommt man hier einen vollwertigen Computer zu einem Preis, der geringer ist als eine Windows-Lizenz. Hersteller Ninkear ist bereits mit seinem Modell N4 aufgefallen, das für einen Preis von 192 Euro sogar noch einen Ryzen 5 aufbietet. Ob der N10 dieser Tradition gerecht wird und in den anderen Bereichen überzeugt, zeigen wir im Test.

Das Testgerät hat uns Geekmaxi zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Ninkear N10?

Im Ninkear N10 kommt der für günstige Mini-PCs inzwischen zum Standard gewordene Intel N100 zum Einsatz, der ein Nachfolger im Geiste der Intel-Celeron-Chips ist. Diese CPU stammt allerdings bereits aus dem Januar 2023 und gehört zur Alder-Lake-N-Reihe, die auf die Gracemont-Architektur mit 10-nm-Fertigung (Intel 7 Prozess) setzt. Die übliche TDP (Thermische Verlustleistung) des Chips liegt bei gemütlichen 6 Watt, der maximale Takt bei 3,4 GHz. Hyper-Threading, also die Aufteilung eines physischen Kerns in zwei logische Kerne, wird nicht unterstützt. Als Grafikeinheit kommt eine Intel UHD Graphics mit 24 Ausführungseinheiten (EUs) mit einem Takt von 750 MHz zum Einsatz. Diese greift auf den Arbeitsspeicher zurück, wobei die CPU nur Single-Channel-RAM unterstützt. Verwendet wird hier ein 16 GB großes DDR4-SODIMM-Modul von Mougol mit 2666 MT/s, wobei es auch nur einen RAM-Slot gibt.

Die integrierte M.2-SSD mit 512 GB arbeitet gemäß unserer Messung mit dem Speicher-Benchmark Crystaldiskmark nur mit SATA-Geschwindigkeit. Die Schreibrate liegt bei 469 MB/s und die Lesegeschwindigkeit bei 460 MB/s, was auch für die ohnehin langsameren SATA-SSDs wenig ist. Beim Öffnen des Gehäuses wird klar: Die verwendete SSD ist dabei nicht nur wegen des Noname-Herstellers Aosenke ulkig, sondern auch, weil es sich nur um ein quasi „mittelkurzes“ M.2-2242-Modell handelt – das haben wir bei Mini-PCs schon länger nicht gesehen. Doch damit nicht genug, denn der M.2-Slot kommt mit einer B-Key-Schnittstelle, was das System auf SATA-Geschwindigkeit zementiert – denn dieser Slot kann keine höhere Geschwindigkeit. Zudem sind SSDs im Größenformat M.2-2242 ohnehin selten. Die maximale Speichermenge ist mit 4 TB angegeben.

Was die Anschlüsse angeht, ist der Ninkear N10 weitgehend solide aufgestellt und bietet vier USB-A-Ports, davon drei mit USB 3.0. Weiterhin gibt es zweimal HDMI 2.0 und einen Ethernet-Port, für den Einsatz als Firewall-Lösung oder derartige Anwendungsfälle braucht es also einen Adapter.

Die drahtlosen Schnittstellen sind wie bei fast allen Mini-PCs unter 200 Euro stark veraltet, hier kommt noch Wifi 5 zum Einsatz, immerhin aber Bluetooth 5.0 – was etwas besser ist als das noch viel ältere Bluetooth 4.2, das üblicherweise bei günstigen Mini-PCs verwendet wird. Bei der Netzwerkkarte für WLAN und Bluetooth handelt es sich um das Modell Realtek 8821CE.

Performance: Wie schnell ist der Ninkear N10?

Bei der Leistung reiht sich der Ninkear N10 ein in den Reigen der günstigen Mini-PCs. Das heißt: Ausreichend für Surfen, Office oder den Einsatz als Smart-Home-Server, aber nichts für Gaming. Entsprechend verzichten wir mangels annähernd potenter Grafikeinheit auch auf Spieletests, versuchen aber wie immer die Leistung mittels synthetischen Benchmarks einzuordnen. Beim Benchmark PCmark 10 – dem klassischen Büro-Benchmark – erreicht das System durchschnittlich 3128 Punkte, mit Spitzen nach oben bei 3156 Punkten und unten bei 3106 Punkten. Das sind typische Resultate für einen Intel N100 und liegt voll im Soll, wenn auch andere Systeme mitunter bei bis zu 3250 Punkten landen.

Bei 3Dmark Time Spy gibt es im Test 364 Punkte, wobei der geringe Wert mehr an der Grafik (318 Punkte) liegt als an der CPU, die sich mit 2151 Punkten recht ordentlich präsentiert. Dabei zeigen sich aber auch ganz gut die Gaming-Unzulänglichkeiten des N100. Der plattformübergreifende Benchmark Geekbench attestiert dem Ninkear N10 1161 Punkte im Single-Core-Durchlauf und 2905 Punkte im Multi-Core, womit er recht deutlich vor einem Raspberry Pi 5 landet. Der OpenCL-Score der Grafikeinheit liegt bei 3253 Punkten.

Lüfter: Wie laut ist der Ninkear N10 und wie hoch ist die Leistungsaufnahme?

Die Lautstärke des Ninkear N10 stellt sich im Test als angenehm gering heraus. Unter Last gab das System nur ein leises Rauschen von sich, mit maximal 31 dB(A) bei Messung am Gehäuse, aus einem Meter sogar nur 16 dB(A). Bei Desktopbetrieb ohne große anliegende Last fällt der Wert am Gehäuse auf 26 dB(A).

Temperatur-seitig pendelt sich der Ninkear N10 bei 79 bis 81 Grad nach eineinhalb Stunden unter Volllast ein, der Takt schwankt dann zwischen 2,5 bis 2,6 GHz. Der Verbrauch liegt im Desktopbetrieb ohne viel anliegende Last bei etwa 14 Watt, beim Verwenden einzelner Anwendungen steigt er auf 20 bis 25 Watt. Unter Volllast bezieht das System in der Spitze dann 30 Watt. Das kommt allein schon insofern hin, als das mitgelieferte Netzteil nur mit 36 Watt spezifiziert ist, was für den Strombedarf des N10 aber ausreicht.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Ninkear N10?

Auf dem Ninkear N10 kommt Windows 11 Pro in Version 23H2 zum Einsatz. Das Update auf Version 24H2 tauchte in unserem Fall erst drei Tage nach der Einrichtung auf und dauert einige Zeit. Daher kann es schneller sein, Version 24H2 auf einen Stick zu ziehen und den PC so neu aufzusetzen.

Bei der Einrichtung ist auffällig, dass das System einen zwingt, eine Internetverbindung herzustellen. Die meisten anderen Mini-PCs lassen sich mit lokalem Konto einrichten, sofern man während der Einrichtung kein Ethernet-Kabel anschließt. Entsprechend müssen wir hier unseren Microsoft-Account einloggen. Unser vollständiger Systemscan mit Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.

Das Booten in das auf Ubuntu basierende Linux-Betriebssystem Tuxedo OS klappt ohne Probleme über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows. WLAN, Bluetooth und Audio funktionieren ohne Probleme. Erfreulicherweise lässt sich der Mini-PC unter Linux auch anstandslos aus dem Standby aufwecken.

Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Ninkear N10?

Die Verarbeitung des schwarzen Kunststoffgehäuses kann sich für den niedrigen Preis sehen lassen. Die matte Oberfläche wirkt wie aus einem Guss und zieht kaum Fingerabdrücke oder Staub an. Zwar gewinnt der Rechner keinen Schönheitswettbewerb, wirkt aber stimmig und durchaus wertig, nichts wackelt oder knarzt. Auch der Druckpunkt des integrierten Ein-/Aus-Knopfes ist gut. Die Gehäuseöffnung gelingt über die Schrauben in den vier Gummistandfüßen (zur Vibrationsdämpfung), die leicht zugänglich sind. Mit einem Gewicht von etwa 370 g gehört der Ninkear N10 zu den leichtgewichtigeren Vertretern unter den Mini-PCs. Mit Gehäusemaßen von 128 x 128 x 45 mm ist er zudem recht kompakt.

Preis: Was kostet der Ninkear N10?

Normalerweise kostet der Ninkear N10 179 Euro, was okay ist, aber kein konkurrenzfähiger Preis wäre. Mit unserem Code SQ9EHDAY bekommt man 31 Euro Rabatt und zahlt nur noch 148 Euro.

Fazit

Der Ninkear N10 gehört zu den besseren, günstigen Mini-PCs, ist aber mit dieser Eigenschaft nicht allein. Dennoch weiß das System mit Intel N100 durch effizienten und recht performanten Betrieb zu überzeugen. Hilfreich dabei sind die 16 GB an RAM, die das System trotz günstigem Preis recht zukunftsfähig machen. Positiv fallen außerdem die solide Verarbeitung und die geringe Lautstärke auf. Leistungstechnisch erfüllt der Mini-PC die Erwartungen, übertrifft sie aber auch nicht. Schade ist, dass es kein USB-C gibt und die SSD nur mit SATA-Tempo unterwegs ist, das ist aber üblich im Preisbereich – auch wenn einzelne andere Modelle das Gegenteil beweisen. Insgesamt ein sehr solider PC zum fairen Preis von 148 Euro. Von uns gibt es nicht nur eine Empfehlung, sondern auch viereinhalb von fünf Sternen.

Der Ninkear N10 überzeugt vorwiegend mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, denn trotz des vergleichsweise niedrigen Preises von 148 Euro (Code: SQ9EHDAY) bietet der Mini-PC viel. Durch den Intel-N100-Prozessor arbeitet das System effizient, leise und bietet dennoch ausreichend Leistung für Office oder etwa als Smart-Home-Server mit Home Assistant. Hilfreich sind auch die 16 GB an RAM, die sich aber CPU-bedingt nicht weiter aufrüsten lassen. Ansonsten muss man lediglich auf einen USB-C-Port verzichten.

  • günstig
  • leise
  • gute Performance
  • kein USB-C
  • nur SATA-M.2-SSD (Slot nur B-Key)