Studie zeigt erschreckendes Ausmaß an Adressfehlern
Die Deutsche Post Direkt, ein auf Adress- und Datenmanagement spezialisiertes Tochterunternehmen der Deutschen Post, hat in ihrer Adressstudie 2025 die Qualität von Kundenadressen in deutschen Unternehmen untersucht. Die Studie basiert […]


Die Deutsche Post Direkt, ein auf Adress- und Datenmanagement spezialisiertes Tochterunternehmen der Deutschen Post, hat in ihrer Adressstudie 2025 die Qualität von Kundenadressen in deutschen Unternehmen untersucht.
Die Studie basiert auf rund 120 Millionen anonymisierten Datensätzen aus dem Jahr 2024, die im Rahmen von Adressbereinigungen bei 200 Unternehmen aus zehn Branchen erhoben wurden. Die Ergebnisse zeigen eine Verschlechterung der Datenqualität: Der Anteil fehlerhafter Kundenadressen ist im Vergleich zu 2022 von 12,6 auf 13,2 Prozent gestiegen. Damit ist jede achte Adresse in Unternehmensdatenbanken fehlerhaft – trotz technischer Fortschritte im Adressmanagement.
Hauptursachen für fehlerhafte Adressen sind Umzüge und Todesfälle, die zusammen 5,9 Prozent der Fehlerquellen ausmachen. Weitere 4,5 Prozent entfallen auf Adressen mit veralteten Daten, für die aber Umzugsinformationen vorliegen. Weitere Probleme ergeben sich durch falsch geschriebene Adressen (5,3 Prozent), gravierende Fehler bei Straßen- oder Ortsnamen und Postleitzahlen (2,2 Prozent), doppelte Adressen (2,8 Prozent) sowie falsche Hausnummern (0,7 Prozent).
Diese Ungenauigkeiten führen nicht nur zu Zustellproblemen, sondern verursachen auch unnötige Druck- und Versandkosten sowie zusätzliche CO₂-Emissionen.
Branchenunterschiede und rechtliche Rahmenbedingungen
Zwischen den einzelnen Branchen zeigen sich deutliche Unterschiede. Über die höchste Adressqualität verfügt der Online-Handel mit 91,3 Prozent, gefolgt vom Bankensektor mit 90,4 Prozent. Am schlechtesten schneidet der öffentliche Sektor mit nur 81,8 Prozent aktuellen und zustellbaren Adressen ab. Innerhalb von zwei Jahren ist hier der Anteil der unzustellbaren Adressen um mehr als vier Prozentpunkte gestiegen. Dies unterstreicht die große Diskrepanz in der Datenpflege zwischen privaten und öffentlichen Akteuren.
Die Notwendigkeit, korrekte Adressdaten zu pflegen, ergibt sich nicht nur aus wirtschaftlichen Interessen, sondern auch aus gesetzlichen Vorgaben. Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 sind Unternehmen verpflichtet, Kundendaten aktuell zu halten.
Der Änderungsdruck ist hoch, denn jedes Jahr ändern sich Millionen von Adressen. Allein im Jahr 2024 wurden in Deutschland 350 Ortsnamen und 5.700 Straßennamen neu geschaffen oder umbenannt. Hinzu kommen jährlich rund acht Millionen Umzüge, eine Million Todesfälle sowie mehrere hunderttausend Eheschließungen und Scheidungen, die ebenfalls zu Adressänderungen führen.
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