Diese 7 Fragetechniken bringen dich und dein Team voran

Fragen sind ein echtes Zaubermittel in der Führung. Im richtigen Moment gestellt, helfen sie, Konflikte zu lösen, fördern Verantwortung und Kreativität. Sieben Fragetypen, die dich zur besseren Führungskraft machen. The post Diese 7 Fragetechniken bringen dich und dein Team voran appeared first on impulse.

Mai 23, 2025 - 05:20
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Diese 7 Fragetechniken bringen dich und dein Team voran
Mal ehrlich: Wie viel Zeit verbringst du in deinem Arbeitsalltag damit, Antworten zu geben und Probleme zu lösen? Du willst auf diese Weise das Unternehmen vorantreiben, wirst damit aber zu einer Art Feuerlöscher, der von einem Brand zum nächsten läuft. Und jetzt stell dir vor, du könntest stattdessen deine Mitarbeitenden dabei unterstützen, selbstständig Lösungen zu entwickeln und ihre Ideen noch stärker einzubringen. Das Gute: Dafür brauchst du einfach nur die richtigen Fragen. Fragen stellen – das bringt‘s Fragen können in der Führung Wunder wirken. Mit ihnen können Führungskräfte laut Erkenntnissen aus der Arbeits- und Organisationspsychologie: Probleme aufspüren, Problemursachen erforschen, Lösungen finden, Konflikte entschärfen, Bedürfnisse ergründen, neue Perspektiven gewinnen, Potenziale entdecken, Wissen erlangen, Vertrauen und Beziehung aufbauen und unternehmerische Risiken vermeiden. Vor allem aber zeigst du mit Fragen deinen Mitarbeitenden: „Deine Meinung und deine Erfahrungen zählen“. 7 Fragetechniken für Führungskräfte Frage ist allerdings nicht gleich Frage. Es gibt Fragetypen, die für verschiedene Situationen und Ziele sinnvoll sind. Die sieben wichtigsten – und wie du sie klug einsetzt. Fragetechnik 1: Offene Fragen Auf offene Fragen lässt sich nicht mit ja oder nein antworten. Dadurch regen sie deine Mitarbeitenden an, nachzudenken und aussagekräftigere Antworten zu finden. Das kann helfen, Probleme zu lösen oder kreative Ideen zu finden. Beispielfragen: „Welche Optionen siehst du in dieser Situation?“ „Was können wir aus diesem Fehler lernen?“ „Was könnte dein nächster Schritt sein?“ „Welche Vor- und Nachteile hätte diese Lösung aus deiner Sicht?“ Beispielsituation: Du sitzt mit deinem Team in einem Meeting und möchtest neue Ideen für ein anstehendes Projekt sammeln. Statt „Hat jemand eine Idee?“ in den Raum zu werfen, kannst du fragen: „Welche ersten Gedanken habt ihr zu diesem Thema?“ „Was wäre die verrückteste Lösung, die uns hier weiterhelfen könnte?“ „Wenn wir für dieses Problem unbegrenzte Ressourcen hätten – was würdet ihr vorschlagen?“ Fragetechnik 2: Geschlossene Fragen Geschlossene Fragen lassen sich mit Ja oder Nein beantworten. Deshalb haben sie häufig einen schlechten Ruf. In bestimmten Situationen sind sie aber hilfreich. Etwa, wenn es darum geht, Klarheit zu schaffen, Alle auf einen gemeinsamen Wissenstand zu bringen, Entscheidungen herbeizuführen oder Vereinbarungen zu treffen. Beispielfragen: „Können wir das bis Freitag umsetzen?“ „Hast du alle Infos, um loszulegen?“ „Können wir so vorgehen?“ „Ist dir das Ziel klar?“ „Sind alle mit dem Vorgehen einverstanden?“ Beispielsituation: Du stehst mit deinem Team kurz vor einem Projektabschluss. Es gibt noch einige offene Punkte, aber die Zeit drängt. Mit geschlossenen Fragen kannst du Klarheit schaffen, um dann nächste Schritte zu besprechen. Statt also zu fragen „Was denkt ihr, wie wir das bis Freitag schaffen können?“, könnten diese Fragen hilfreich sein: „Können wir das bis Freitag abschließen?“ „Fehlt dir noch etwas, um deinen Teil finalisieren zu können?“ Mehr zum Thema Führen durch Fragen 60 Fragen, die du deinen Mitarbeitenden stellen solltest Fragetechnik 3: Skalierungsfragen Wie der Name vermuten lässt, geht es bei diesem Fragetyp darum, dass das Gegenüber seine Antwort auf einer Skala einordnet. Solche Fragen helfen, subjektive Einschätzungen greifbar zu machen und Veränderungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu messen. Klassisch ist die Skala von 1 bis 10, es gehen aber auch andere Varianten. Beispielfragen: „Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie zufrieden bist du mit deinen aktuellen Aufgaben?“ „Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie stark fühlst du dich in deiner Rolle als Teamleiter?“ „Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut klappt die Zusammenarbeit im Team?“ „Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sicher bist du, das Ziel erreichen zu können?“ „Verglichen mit deinem Start vor einem halben Jahr: Wie stark fühlst du dich inzwischen in deiner Rolle als Teamleiter auf einer Skala von 1 bis 10?“ Extra-Tipp: Gezielte Nachfragen zu den Skalierungswerten können helfen, das Gespräch weiter voranzubringen, etwa so: „Was müsste passieren, damit du eine 8 statt einer 6 vergibst?“ oder „Wie könnte sich der Wert bereits heute um einen Punkt verbessern?“ Beispielsituation: Ein Mitarbeiter übernimmt eine neue, anspruchsvolle Aufgabe und wirkt unsicher oder überfordert. Statt zu fragen „Bist du sicher, dass du das schaffst?“, versuche es mit diesen Fragen: „Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie sicher fühlst du dich mit dieser Aufgabe?“ „Was würde dir helfen, um von einer 5 auf eine 8 zu kommen?“ Fragetechnik 4: Lösungsorientierte Fragen Diese Art von Fragen lenkt den Blick weg vom Problem und hin zur Handlung und damit zu dem, was machbar ist. Dadurch eignet sich diese Technik besonders, um mit dem Team über Fehler oder Herausforderungen zu sprechen und darüber, wie sich diese künftig vermeiden lassen. Beispielfragen: „Was können wir jetzt tun, um das Problem zu lösen?“ „Was können wir beim nächsten Mal anders machen?“ „Was kannst du selbst tun, um die Situation zu verbessern?“ Beispielsituation: Du hast eine Mitarbeiterin, die zwar ihre Aufgaben erfüllt, aber wenig Eigeninitiative zeigt. Sie wartet darauf, dass du ihr sagst, was sie tun soll, statt selbst Vorschläge zu machen. Statt zu fragen „Warum bringst du nie eigene Ideen ein?“, nutze diese lösungsorientierten Fragen: „Was würdest du tun, wenn du völlig frei entscheiden könntest?“ „Welche Möglichkeiten siehst du, um diesen Prozess zu verbessern?“ „Was bräuchtest du, um selbst herauszufinden, welche Aufgabe du als nächstes angehen kannst?“ Fragetechnik 5: Reflexionsfragen Aus Erfahrungen lernen, das eigene Verhalten reflektieren und besser verstehen, wie Mitarbeitende ticken – Reflexionsfragen ermöglichen einen tieferen Einblick. Sie eignen sich daher weniger für den Arbeitsalltag, da das Beantworten etwas Zeit und Ruhe braucht. Im Mitarbeitergespräch können sie helfen, das Gespräch auf neue Aspekte zu lenken, und interessanten Input liefern. Beispielfragen: „Was hast du in den vergangenen Monaten gelernt?“ „Wenn du an das letzte halbe Jahr zurückdenkst: Worauf bist du stolz? Was nimmst du aus dieser Situation für die Zukunft mit?“ „Auf welchen Gebieten möchtest du dich noch verbessern?“ Beispielsituation: Ein Mitarbeiter gibt immer wieder fehlerhafte oder unvollständige Arbeitsergebnisse ab. Du möchtest ihn darauf ansprechen, ohne ihn direkt zu kritisieren oder zu demotivieren. Statt vorwurfsvoll zu fragen „Warum machst du das immer falsch?“, lass ihn diese Fragen beantworten: „Wie bewertest du selbst deine Arbeitsergebnisse in diesem Projekt?“ „Was war in diesem Fall besonders herausfordernd für dich?“ „Welche Unterstützung würde dir helfen, die Aufgabe effizienter zu erledigen?“ Fragetechnik 6: Hypothetische Fragen Diese Fragen helfen beispielsweise, wenn du mit deinem Team „Out of the box“ denken willst, etwa, um neue Produktideen zu entwickeln oder Zukunftsstrategien zu entwickeln. Beispielfragen: „Wenn wir ein unbegrenztes Budget hätten – wie würden wir das Projekt dann angehen?“ „Angenommen, es gäbe keine Einschränkungen – was wäre das mutigste Projekt, das wir ausprobieren könnten?“ „Angenommen, du hättest dein Ziel schon erreicht: Wie bist du dahin gekommen?“ „Du wachst mit einer völlig neuen Fähigkeit auf – welche würde dir in deinem Job am meisten helfen?“ Beispielsituation: Du möchtest in einem Workshop Ideen für ein neues Produkt sammeln, ohne von Bedenken und Problemen gebremst zu werden. Du fragst: „Stell dir vor, wir müssten morgen unser Produkt komplett neu erfinden – was würden wir anders machen?“ „Angenommen, ein Konkurrenzunternehmen löst unser Problem bereits perfekt – was machen die anders als wir?“ „Wenn wir heute bei null starten würden – wie würden wir die Rollen im Team verteilen?“ Fragetechnik 7: Perspektivwechsel-Fragen Eine andere Sichtweise einnehmen – das ist für die meisten Menschen nicht so einfach. Aber es kann super wertvoll sein, etwa, um festgefahrene Sichtweisen oder Konflikte aufzubrechen oder mehr Empathie und Verständnis für andere aufzubringen. Beispielfragen: „Wie würden unsere Kunden diese Lösung bewerten?“ „Welche Argumente hätte jemand, der die gegenteilige Meinung vertritt?“ „Was würdest du an meiner Stelle tun?“ „Wenn du in einem Jahr zurückblickst: Welche Entscheidung hättest du heute gerne getroffen?“ Beispielsituation: Zwei deiner Mitarbeitenden arbeiten einfach nicht gut zusammen – immer wieder kommt es zu Konflikten. Statt zu fragen „Was stört dich an ihm/ihr?“, frage: „Was denkst du, wie sie die Situation wahrnimmt?“ „Welche Erwartungen könnte er an dich haben – ohne dass er sie klar ausgesprochen hat?“ „Wenn du an seiner Stelle wärst – was würdest du dir wünschen?“ Mehr zum Thema Konflikte im Team Mit dieser Checkliste erkennst und analysierst du Konflikte Eine fragende Haltung einnehmen Bevor du anfängst, die verschiedenen Fragetechniken in deine Führung zu integrieren, solltest du dir klarmachen: Fragen stellen allein reicht nicht. Du kannst noch so viel fragen – wenn du insgesamt keine fragende Haltung einnimmst, also nicht wirklich offen für Antworten bist, verpufft der Effekt. Dein Gegenüber muss merken, dass du wirklich an einer Antwort interessiert und offen bist. Um einzuschätzen, wie ausgeprägt die fragende Haltung bei dir bereits ist, können dir folgende Fragen helfen: Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie leicht fällt es dir, eine fragende Haltung einzunehmen? Was müsste passieren, damit du zwei Punkte mehr erreichst? Was würden deine Mitarbeitenden sagen, wie gut es dir gelingt, eine fragende Haltung einzunehmen? Wenn dir diese Haltung schon gut gelingt: super! Wenn du noch damit haderst, kann es helfen, dein Verhalten und deine Reaktionen aufmerksam zu beobachten: Wie reagierst du auf Vorschläge deiner Mitarbeiten? Und wie auf Antworten, die dir nicht so gut gefallen? Gibt es bestimmte Themen, bei denen dir die fragende Haltung noch schwerfällt? Wichtig: Die Fragetypen helfen dir zwar, gezielter zu fragen. Doch damit du sie souverän anwenden kannst, braucht es Übung. Damit dir die Techniken bald leichtfallen, lege dir zunächst ein paar Fragen für verschiedene Situationen zurecht: für Meetings, Feedbackgespräche oder schwierige Situationen. Nutze dafür die Beispiele aus diesem Artikel – oder entwickle eigene, die zu dir und deinem Team passen. Mehr zum Thema Spickzettel fürs Feedback-Gespräch Wie du Kritik so äußerst, dass andere sie annehmen können

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