Screenbar Razer Aether im Test
Die Razer Aether Monitor-Lichtleiste will nicht nur den Schreibtisch erhellen, sondern auch das Setup in ein farbenfrohes Spektakel verwandeln. Wie gut das funktioniert, zeigt unser Testbericht.
Die Razer Aether Monitor-Lichtleiste will nicht nur den Schreibtisch erhellen, sondern auch das Setup in ein farbenfrohes Spektakel verwandeln. Wie gut das funktioniert, zeigt unser Testbericht.
Screenbars fristen nach wie vor ein Nischendasein. Und das, obwohl die unauffälligen Lichtleisten dezent für eine perfekte Schreibtischbeleuchtung sorgen können. Das hat nun auch Razer erkannt und schickt seine erste Screenbar, die Aether, ins Rennen. Sie ist hell, hat eine RGB-Beleuchtung an ihrer Rückseite und kommt mit einer App, welche sie ins Smart Home einbindet. Wie gut diese Kombination der gut 130 Euro teuren Monitorlampe funktioniert, zeigt unser Testbericht.
Optik & Verarbeitung
Mit etwa 45 Zentimetern Länge ist sie etwas kürzer als viele andere Premium-Screenbars. Sie besteht aus robustem Kunststoff, der sich hochwertig anfühlt. Das Kabel auf der Rückseite kommt dezent aus dem unteren Bereich der Klemmhalterung und stört die schlanke Optik nicht.
Vorn strahlen LEDs gerichtet nach unten, deren Farbtemperatur sich zwischen warmen 2700 Kelvin und kühlem 6500 Kelvin einstellen lässt. Hinten sorgen RGB-LEDs für eine Lichtshow mit vielen Farboptionen. Den besten Effekt erzielt man, wenn der Monitor vor einer hellen Wand steht. Befindet sich der Bildschirm dagegen im Raum, wirken die LEDs bei direkter Betrachtung zu grob und grell. Hier sollte man dann eher zur superschicken Asus ROG Aura (Testbericht) greifen.
Klemmhalterung
Die Lampe ist fest mit einer einfachen Klemmhalterung verbunden, die Monitore mit einer Dicke von 0,5 bis 4,3 Zentimeter umfasst – auch Curved-Modelle. Die Halterung sitzt stabil und lässt sich anpassen, sodass sie auch auf unserem leicht gebogenen Ultrawide-Monitor nicht wackelt. Wer mehr Freiheit will, kann die integrierte Gewindehalterung nutzen und die Lampe auf ein Stativ schrauben – ein ungewöhnlicher Bonus. Doch nicht alles passt: Bei älteren Monitoren mit dickerem Rahmen kann die Montage knifflig werden. Hier ist Geduld gefragt.
Bedienung und Software
Die Bedienung erfolgt über beleuchtete, kapazitive Touch-Tasten auf der Vorderseite. Dort kann der Nutzer die Helligkeit, die Farbtemperatur und das RGB-Licht der Rückseite steuern. Das funktioniert relativ gut, auch wenn wir ein haptisches Feedback von physischen Tasten bevorzugen. Eine Fernbedienung für den Tisch gibt es nicht, allerdings haben wir sie auch nicht vermisst.
Für die volle Kontrolle greift man zur Razer Gamer Room App. Damit synchronisiert sich die Screenbar mit anderen Razer-Geräten und tanzt bei aktivierter Chroma-Integration im Takt von kompatiblem Spielen. Die Matter-Kompatibilität erlaubt die Einbindung in Smart-Home-Systeme – ein Feature, welches bisher nur die viel zu dunkle, dafür aber preiswerte Ledvance Sun@Home (Testbericht) bietet. Wer keine Smart-Home-Features wie Sprachsteuerung benötigt, der kann auch getrost auf die App verzichten.
Die Einrichtung ist nicht ohne Hürden. Zunächst akzeptiert sie nur 2,4-GHz-WLAN-Netzwerke. Dann will sie unbedingt zurückgesetzt werden, damit sie vom System erkannt wird. Das geschieht durch viersekündiges und gleichzeitiges Drücken der Taster An/Aus und Helligkeit.
Die Razer Aether schaltet sich mit dem Anliegen von Strom ein und aus. Dabei merkt sie sich die zuletzt genutzte Einstellung. So bietet sie sich für den Anschluss direkt am Monitor an, der in den meisten Fällen den USB-Port mit dem Display ein- und ausschaltet. Ungewöhnlich: Statt eines klassischen USB-A-Ports nutzt die Razer Aether einen USB-C-Port für die Stromversorgung.
Helligkeit und Leistung
Wir messen die Lichtleistung mit einer einfachen Lux-App im Abstand von 50 Zentimetern. So ergeben sich keine absoluten Werte, aber wir können die Ergebnisse unserer Messungen miteinander vergleichen. Die Razer Aether kommt auf eine passable Helligkeit von knapp 1000 Lux. Damit liegt sie deutlich hinter der hellsten Screenbar mit 1700 Lux, der Benq Screenbar Pro (Testbericht). Trotzdem ist ihre Lichtausbeute insgesamt hoch. Das liegt vorwiegend daran, dass ihr Licht nicht sehr gerichtet ist, sondern im weiten Winkel abstrahlt und so einen großen Bereich des Schreibtisches beleuchtet.
Allerdings benötigt sie mindestens eine 5V/3A-Stromversorgung, sonst schafft sie nicht ihre maximale Helligkeit. Auch ihr Leistungshunger ist mit über 7 Watt recht hoch. Zum Vergleich: Die Asus ROG Auro zieht bei höherer Helligkeit nur halb so viel.
Preis
Die Razer Aether kostet gut 130 Euro bei Jacob.
Fazit: Für wen lohnt sich die Aether?
Die Razer Aether Screenbar macht optisch und funktional richtig was her: Mit einer ordentlichen Helligkeit bei breiter Ausleuchtung und den anpassbaren RGB-Effekten wird das eigenen Schreibtisch-Setup zur Lichtshow. Dazu kommt die Smart-Home-Integration via Matter, die mit App-Steuerung punktet, auch wenn die Einrichtung manchmal hakt. Punkten kann sie, aber perfekt ist sie nicht: Der Stromverbrauch jenseits der 7 Watt lässt Sparfüchse zusammenzucken, und die Softwareprobleme sorgen für gelegentlichen Frust.
Trotzdem: Für Gamer und Tech-Enthusiasten, die bereit sind, über diese Macken hinwegzusehen, ist die Razer Aether eine starke Wahl. Wer jedoch eine simple, stromsparende Lampe sucht, die ohne Tamtam funktioniert, sollte lieber die Finger davon lassen und nach einer Alternative stöbern.
Die Razer Aether ist kein Allerweltslicht, sondern ein Statement. Für die richtigen Nutzer ein Volltreffer – mit kleinen Schönheitsfehlern, die man ihr verzeihen kann. Sie kostet rund 130 Euro bei Jacob.
- recht hell mit breiter Ausleuchtung
- App erlaubt Smart-Home-Integration
- RGB-Effekt
- solide Verarbeitung und Optik
- App mit Startschwierigkeiten
- teuer
- stromhungrig